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Immuntherapie bei Kinderkrebs wirksam

Wikimedia Commons © Wikimedia Commons

Ein neues Medikament soll Kindern mit einer bestimmten, aggressiven Tumorerkrankung künftig deutlich bessere Überlebenschancen bringen. Wissenschaftler der St. Anna Kinderkrebsforschung haben eine Immuntherapie gegen das Hochrisiko-Neuroblastom entwickelt. Wie die Forscher heute am heutigen Mittwoch bekanntgaben, wird das Pharmaunternehmen Apeiron Biologics die schon gestartete Phase III-Studie weiterführen und das Medikament zur Marktreife und Registrierung bringen.

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Körper selbst bekämpft den Krebs

Grundlage des neuen Ansatzes ist der monoklonare Antikörper ch14.18. "Dieser richtet sich gegen eine bestimmte Oberflächenstruktur der Neuroblastomzellen. Dabei löst er eine Immunreaktion des Körpers aus - so als ob er am Tumor eine Fahne befestigen würde, die der Körperabwehr abzeigt, wo sie etwas zerstören muss", erklärt Apeiron-CEO Hans Loibner.
Das Konzept der Antikörper-Therapie ist bei Tumorerkrankungen von Erwachsenen bereits gang und gäbe, während bei Kindern jedoch noch kein derartiges Medikament zugelassen ist, so der Experte.

"Zur Senkung der Tumorlast bei betroffenen Kindern braucht es auch weiterhin die herkömmliche Anfangsbehandlung", erklärt Ruth Ladenstein vom Koordinierungszentrum für klinische Studien in St. Anna auf pressetext-Anfrage. Dazu gehören etwa chirurgische Lokalmaßnahmen, Stammzelleninfusion oder Strahlentherapie. Häufig taucht bei den so Behandelten eine Resterkrankung in Form von Metastasen auf. Diese Rückfälle wurden bisher mit einer Vitamin A-Differenzierungstherapie bekämpft, wobei die Wirkung durch die zusätzliche Immuntherapie mit dem ch14.18 Antikörper noch weiter verbessert werden wird.

Seltene Krankheit

"Je vollständiger die Krankheitssymptome verschwinden, desto höher sind die Überlebenschancen", betont Ladenstein. Betrug diese Chance bei Kindern mit Hochrisikoneuroblastom vor 20 Jahren nur zehn Prozent, stieg sie seither auf rund 50 bis 60 Prozent. Durch die Immuntherapie können weitere 15 Prozent erreicht werden, hofft die Forscherin. Am Hochrisiko-Neuroblastom erkranken in ganz Europa etwa 350 Kleinkinder pro Jahr. Bei 400 Patienten aus 18 europäischen Ländern wird die Immuntherapie nun bis 2013 überprüft, ehe sie von Apeiron registriert werden soll.

Autor: pressetext.de, Johannes Pernsteiner (Stand: 22.06.2011)

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