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Tipp des Tages

Brustkrebs

„Sie haben Brustkrebs!“ Leider hört diesen Satz etwa jede 10. Frau in Deutschland. Aber, wird der Krebs frühzeitig erkannt, ist die Chance auf Heilung sehr groß. Beim Brustkrebs wuchern bösartige Zellen in den Milchgängen und Drüsenläppchen der Brust. Diese Zellen vermehren und verteilen sich unterschiedlich schnell.

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Das Gefährliche an diesem Brustkrebs ist nicht das Wachstum innerhalb der Brust, sondern die Neigung dieses Tumors, in den Körper zu streuen, dort Tochtergeschwulste (Metastasen) abzusiedeln. In der Folge werden dann lebenswichtige Organe, wie Lunge, Leber, Gehirn oder Skelett angegriffen und zerstört.

Wichtig ist es, den Tumor frühzeitig zu erkennen, weil die benachbarten Lymphknoten umso seltener befallen werden, je kleiner der Tumor ist.

Am häufigsten entsteht Brustkrebs zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr. Die Geschwulst entsteht aber schon viel früher, weil sie nämlich von der ersten Zelle bis zu einem 2 cm großen Knoten zwischen 5 und 15 Jahren Zeit benötigt. Deshalb sind die Vorstufen bereits in jüngeren Jahren, also meist zwischen 35 und 45 vorhanden und auch schon sehr häufig in der Mammographie oder Sonographie (Ultraschall) zu erkennen.

Wer bekommt Brustkrebs?
Der Brustkrebs kann vererbt werden, was aber nur auf 5 Prozent aller Betroffenen zutrifft. Zu den Hauptrisikogruppen zählen deshalb eindeutig Frauen mit dieser familiären Veranlagung und auch Frauen, die schon einmal an Krebs erkrankt waren.

Über andere Risikofaktoren wird oft gesprochen, aber sie sind ganz klar überbewertet und lassen sich auch nicht in Zahlen fassen. Dazu z. B. der frühe Eintritt der Regelblutung, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Kinderlosigkeit, nicht gestillt zu haben, starkes Übergewicht und auch reichlich Alkoholkonsum.

Ganz unabhängig davon, ob Sie jetzt zu einer Risikogruppe gehören oder nicht, würde ich Ihnen empfehlen, regelmäßig, alle 2 Jahre zur Früherkennungs-Mammographie zu gehen, so oft wie möglich zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung durchführen zu lassen. Ganz wichtig ist auch, die Brust regelmäßig selbst abzutasten, am besten zwischen dem 7. und dem 12. Zyklustag.

Über die Ursachen, der Entstehung von Brustkrebs, wird sehr viel diskutiert, wobei die eindeutige Ursache von Brustkrebs nicht bekannt ist. Der größte bekannte Risikofaktor ist aber das Alter. Je älter, desto häufiger kommt Brustkrebs vor.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen auch, dass Ernährungsgewohnheiten das Risiko für Brustkrebs beeinflussen. Soja und Sojaprodukte sind hier ein bekanntes Beispiel. So erkranken Japanerinnen 5-mal seltener an Brustkrebs, als Frauen in den westlichen Industrieländern.

Auch das weibliche Hormon Östrogen wird immer als Verursacher von Brustkrebs aufgeführt, wenn es z. B. gegen Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt wird. Liest man entsprechende Studien, trifft man aber immer wieder auf den Satz „Östrogene scheinen eine Rolle zu spielen, vor allem, wenn sie lange eingenommen wurden“. Für die Anti-Baby-Pille gibt es auf jeden Fall eine Entwarnung, sie steigert das Brustkrebsrisiko nicht.

Warnzeichen
Knoten in der Brust werden sehr häufig getastet, aber 80 Prozent all dieser ertasteten Knoten sind gutartig. Dabei gilt, dass je rascher ein Knoten auftritt, um so eher handelt es sich um einen gutartigen Tumor (= Schwellung). Meistens handelt es sich dabei um Zysten, diese „Wasserblasen“ gibt es im ganzen Körper und sie wachsen praktisch über Nacht.

Oft spricht der Röntgenarzt auch von Verkalkungen in der Brust, sie kommen dort sehr häufig vor, sind aber meist gutartig und harmlos. Sie kommen in Gefäßwänden vor, in eingedicktem Sekret der Milchgänge, an Zellen und im Bindegewebe.

Es gibt auch Veränderungen der Brust, über die Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen sollten, dazu gehört eine eingezogene Brustwarze und der eingezogene Warzenhof.

Untersucht wird die Brust routinemäßig durch Betrachten und Abtasten, die Mammographie, die Sonographie und in ausgewählten Fällen die Kernspintomografie.

Therapie
Am Beginn der Behandlungsmöglichkeiten steht der wichtige Satz: Brustkrebs ist heilbar, vorausgesetzt, er wird frühzeitig erkannt.

„Chemo, Stahl, Strahl“ bilden nach wie vor die Basis der Behandlung, also Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Der Gesamtorganismus des Patienten, seine Persönlichkeit und Psyche bleiben dabei weitgehend aber leider außen vor.

Die Misteltherapie unterstützt einerseits die Zerstörung des Tumors, stärkt das Immunsystem, verbessert die Lebensqualität des Patienten und regt Vorgänge an, die zur Gesundung führen. Sinnvoll ist der Einsatz von Mistelgesamtextrakten, die neben den Mistellektinen noch andere wirkungsstarke Inhaltsstoffe der Mistel enthalten.

Die Wirkung dieses Gesamtextraktes wurde genauso wie die übrige Krebstherapie auch in großen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Diese Misteltherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Sie wird einerseits für die Behandlung von Tumoren eingesetzt, die nicht operiert werden können oder bereits Tochtergeschwulste gebildet haben (palliative Therapie) und andererseits für eine Behandlung, die das Ziel verfolgt, das Risiko zu senken, dass der Tumor erneut auftritt (adjuvante Therapie zur Senkung des Rezidivrisikos).

Fast immer steht die brusterhaltende Operation am Anfang der Behandlung. In der Regel muss anschließend nachbestrahlt werden, um etwaige weitere Tumorzellnester zu vernichten. Die Bestrahlung ist oft sehr unangenehm, weil sie 6 Wochen lang, fast täglich, durchgeführt werden muss. Ansonsten ist sie aber nebenwirkungsarm und gut auszuhalten.

Ohne Bestrahlung hat die betroffene Frau ein höheres Risiko, dass sich in der betroffenen Brust erneut eine Geschwulst entwickelt.

Parallel zur Nachbestrahlung sollte eine Antihormontherapie und / oder eine Chemotherapie erfolgen. Für die Antihormontherapie sind Patientinnen geeignet, deren herausoperierte Tumore Rezeptoren (Andockstellen) enthalten für das Hormon Östrogen. Das heißt nichts anderes, als dass diese Tumore durch Östrogen stärker wachsen. Mit Antihormonen, wie dem Tamoxifen, wird dann das Wachstum verhindert.

Mit einer Chemotherapie werden wichtige Stoffwechselvorgänge gestört, so dass sich Zellen nicht mehr teilen können und schließlich absterben. Nebenwirkungen treten deshalb auf, weil der zellgiftige Effekt dieser Medikamente nicht nur bei bösartigen, sondern auch bei gesunden Zellen auftritt. Diese Nebenwirkungen bilden sich aber wieder zurück.

Aus umfangreichen Studien weiß man heute, dass besonders junge Patientinnen, also Frauen unter 50, von einer Chemotherapie profitieren. Auch Frauen, bei denen der Tumor bereits in die Achsellymphknoten gewandert (metastasiert) ist, haben durch die Chemotherapie deutlich verbesserte Heilungschancen.

Eine Antikörpertherapie wird heute dann eingesetzt, wenn der Krebs sehr spät erkannt wurde und viele andere Therapien nicht mehr helfen. Antikörper sind Bestandteile des körpereigenen Abwehrsystems. Verständlich wird diese Behandlung dadurch, dass bei etwa 20 Prozent der betroffenen Patientinnen auf der Oberfläche der Tumorzelle eine bestimmte Bindungsstelle für Wachstumsfaktoren nachweisbar ist. Diese Stelle hat den Namen HER2-Rezeptor.

Er kann durch einen Test leicht nachgewiesen werden. Jede Brustkrebspatientin sollte ihren HER2-Status kennen, weil Krebszellen, die diesen Rezeptor in großer Zahl bilden, sich schneller teilen, wachsen und sehr aggressiv werden. Es ist gelungen, Antikörper gegen HER2-Rezeptoren herstellen, die dann den Platz auf dem HER2-Rezeptor besetzen, so dass in der Folge die Krebszelle kaum noch Signale bekommt, sich zu teilen.

Die Behandlung des Brustkrebses unterliegt heute einem ständigen Wandel, so dass ich jeder betroffenen Frau nur empfehlen kann, ihrem Frauenarzt und den Empfehlungen der Brustzentren zu vertrauen.

Sehr hilfreich ist hier auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zur Krankheitsbewältigung, gerade auch bei Frauen, die alleine leben und / oder in ihrer Umgebung nicht gerade auf viel Verständnis stoßen.

Mammographie-Screening
Mammographie-Screening heißt nichts anderes als Früherkennungsuntersuchung. Das bedeutet, dass Frauenärzte und Radiologen den Brustkrebs möglichst früh entdecken wollen und deshalb eine Früherkennungsuntersuchung an gesunden Frauen durchführen.

Dazu werden zukünftig Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren, die keine Beschwerden ohne Anzeichen von Brustkrebs haben, nach datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten erfasst und regelmäßig alle zwei Jahre zur Mammographie eingeladen. Die Untersuchung und Befundung dürfen zukünftig nur noch qualifizierte Ärztinnen und Ärzte durchführen.

Die Mammographiebilder werden prinzipiell von 2 unabhängigen Spezialisten begutachtet und sollte der Befund nicht übereinstimmen, gibt es einen so genannten besonders qualifizierten Obergutachter. Alle an diesem Mammographie-Screening-Prozess Beteiligten werden regelmäßig geschult und auf den neusten Stand des Wissens gebracht. Die Daten werden verschlüsselt, gespeichert und eventuell auch einem Krebsregister zugeführt.

Auf jeden Fall soll mit diesem Mammographie-Screening sichergestellt werden, dass der Brustkrebs seinen Schrecken verliert, in dem er so früh erkannt wird, dass die Behandlungen im günstigsten Fall zu einer Heilung führen. Zu dieser Maßnahme hat man sich entschlossen, um zu erreichen, dass Frauen eigentlich schon zur Untersuchung gehen würden, es aber vergessen und dann nach einer freundlichen Erinnerung, sich doch untersuchen lassen.

Wichtige Adressen
Internet-Adressen:
www.brustkrebs.de
www.brustzentren.de
www.mammographie-screening-online.de

Buchtipps:
Brustkrebs: Schnell verstehen – richtig behandeln,
von Prof. Dr. med. Volker Barth und Andrea Barth,
TRIAS-Verlag

Gesund und bewusst essen bei Krebs,
von Hans-Konrad Biesalski, Gudrun Zürcher, Karin Hofele,
TRIAS-Verlag

Praxis-Buch: „Hilfe! Brustkrebs",
Hersg.: ZDF u. Verband der Frauenärzte

Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Tel. 0228 / 2990-0
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
Hier können verschiedene Broschüren angefordert werden!

Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs e.V.
Bundesverband e.V.
B6, 10/11
68157 Mannheim
Tel.: 0621 - 24434
Email: kontakt@frauenselbsthilfe.de

Informationsdienst Krebsschmerz
Tel.: 06221 – 422000
Mo-Fr. 13 – 17 Uhr
www.ksid.de

Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 – 42 – 0
www.dkfz-heidelberg.de Autor: Dr. med. Günter Gerhardt

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