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Tipp des Tages

Akne: Wenn uns die Haut zur Verzweiflung treibt

Eine schöne makellose Haut ist der Wunsch jeder Frau. Was aber wenn Pickel und Pusteln das Aussehen entstellen? Da Akne meist im Gesicht ansiedelt ist, ist sie für die  Betroffenen eine große Belastung.
Akne ist die häufigste Hauterkrankung in der Jugend. 80 bis 90 Prozent aller Jugendlichen sind betroffen, und etwa 30 Prozent so schwer, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte. Meist klingt die Erkrankung im Erwachsenenalter wieder ab, bei manchen bleibt sie aber auch bis nach dem 30. Lebensjahr bestehen, oder bricht dann erst wieder richtig aus. Den Grund kennt man noch nicht. Bei 2 bis 7 Prozent aller Patienten bleiben schwere Narben zurück, auch das ist nicht schön. Um dies zu verhindern sollte man deshalb Akne so früh wie möglich behandeln, auch wenn sich nur wenige Pickel zeigen.

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Was ist Akne?

Akne ist eine Erkrankung der Talgdrüsen, daher entstehen Pickel und Mitesser vor allem im Gesicht, aber auch an Brust und Rücken, weil sich hier talgdrüsenreiche Areale befinden. Der Beginn ist immer gleich, nämlich ein Mitesser. Der entsteht, weil bei Menschen, die zu Akne neigen, die Talgproduktion der Drüsen krankhaft gesteigert ist und die Haut meist stark fettet. Die Ursache ist eine Überempfindlichkeit gegen männliche Geschlechtshormone (Androgene). Weil diese erstmals in der Pubertät gebildet werden, ist zu dieser Zeit die Akneneigung besonders stark.
Zusätzlich zum Mitesser bildet der Gang, durch den der produzierte Talg an die Hautoberfläche gelangt, zuviel Hornmaterial. Dadurch wird der Gang verschlossen und ausgeweitet. Die Folge: Der Talg kann nicht mehr abfließen und es bilden sich Mitesser, sowohl offene als auch geschlossene. Bei den „offenen“ färbt sich der Mitesser durch Lufteinwirkung schwarz. Diese sind aber harmlos. Gefahr besteht bei den geschlossenen Mitessern, weil diese sich entzünden können. Hier siedeln sich schmarotzende Bakterien an, die sog. Proprionibakterien. Dies kann eine fast explosionsartige Entzündung der gesamten Talgdrüse zur Folge haben. Und schon haben wir einen richtigen „blühenden“ Pickel.

Faktoren, die zu Pickel führen

Neben der Überempfindlichkeit der Talgdrüsen auf männliche Geschlechtshormone gibt es weitere Faktoren, die auch zu Pickeln führen können: Pomade, Sonne, ölige Kosmetika und Arzneimittel – so bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmittel und Epilepsiepräparate, sowie Präparate der Vitamin B-Gruppe. Solcherart entstandene Pickel sind eher Unverträglichkeiten und nicht mit der eigentlichen Akne zu vergleichen. Auch Unverträglichkeiten von Tomaten oder Soja können zu einem akneähnlichen Erscheinungsbild führen. Vorsicht auch mit bestimmten Haarbleichmitteln, Leder oder Schmierstoffen (KFZ-Gewerbe). An der Ursache Süßigkeiten, die die Wissenschaftler lange Zeit als Unfug abgetan haben, ist übrigens doch etwas Wahres dran. So lassen etwa stark zuckerhaltige Schokoriegel das Insulin im Blut hochschnellen. Dies vermehrt die Ausschüttung von männlichen Hormonen und anderen Stoffen. Und für Menschen, die sowieso zu Akne neigen, reicht das dann für eine neue Bildung von Mitessern, Pusteln und Pickeln. Jedoch: Der Verzicht auf Süßes allein heilt die Akne nicht.

Wie aber wird man die Akne wieder los?

Der erste eiserne Grundsatz lautet: Nicht an den Pickeln rumdrücken (siehe unten), sondern immer fachlichen Rat einholen, also entweder beim Arzt oder Apotheker. Bei leichten bis mittelschweren Fällen genügt in der Regel etwas Äußerliches. Hier haben sich die folgenden 4 Wirkstoffe bewährt: Antibiotika, BPO (das ist die gängige Abkürzung für Benzoylperoxid), Vitamin-A-Säure-Abkömmlinge und Azelainsäure. Davon ist nur BPO nicht verschreibungspflichtig. Der Wirkstoff tötet die Bakterien durch Sauerstoffwirkung ab und sorgt dafür, dass der Talgdrüsenausgang nicht weiter verstopft. Präparate sind beispielsweise Panoxyl als Creme oder Waschlotion. Tupfen Sie die Creme nicht nur punktuell auf, sondern verteilen Sie sie großzügig über den gesamten betroffenen Bereich, damit auch Bakterien aus dem Umfeld nicht zu neuen Infektionen führen.

Als Faustregel gilt, dass man es zuerst mit BPO-Präparaten probieren soll. Wenn sich im Laufe von sechs Wochen, bei regelmäßiger Anwendung, die Akne noch nicht verbessert hat, muss man zum Hautarzt. Dieser verschreibt dann eine Kombination an verschiedenen Wirkstoffen, um damit dem Pickel auf verschiedenen Ebenen den Garaus zu machen. Vor allem das Antibiotikum Clindamycin und das Antiaknemittel BPO sind gute Partner und sind als Fixkombination das am häufigsten verschriebene Mittel.

In besonders schweren Fällen

Hier muss die Talgproduktion durch Medikamente zum Einnehmen gedrosselt werden. Hier steht vor allem der Wirkstoff Isotretinoin zur Verfügung. Er wird als Kapsel zum Einnehmen angeboten, und tötet auch die schmarotzenden Bakterien. Diese Therapie muss man sich allerdings gut überlegen, sie wirkt, ist aber mit Nebenwirkungen behaftet, so z. B die fruchtschädigende Wirkung.
D.h. Frauen im gebährfähigen Alter dürfen dieses Medikament gar nicht nehmen. Außerdem werden Haut und Schleimhäute in dieser Zeit dünn, trocken und empfindlich, was zu einem wirklich unangenehmen Gefühl führen kann. Bei Frauen steht dann noch eine antiandrogen-wirkende Pille zur Verfügung.

Was Sie selbst tun können

Aber nicht nur die Chemie, sondern auch Ihr Dazutun ist entscheidend:
  • Fassen Sie bei Akne nicht ins Gesicht, Sie verteilen sonst die Bakterien weiter und aus einem kleinen Pickel wird gleich ein ganzes Areal.
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem. Dazu gehören ausreichend viel Schlaf, gesundes frisches Essen, regelmäßiger Sport – und schöner Sex.
  • Reduzieren Sie Ihre Kosmetika auf das, was Sie wirklich brauchen. Auf parfümierte Kosmetik sollten Sie komplett verzichten.
  • Meiden Sie Hitze, Sonne, Sauna und längere Wärmeanwendungen.
  • Eine gute, hautverträgliche Camouflage macht den Alltag erträglicher.
  • Bei  richtiger Akne sollten Sie aber nicht zu viel herumprobieren mit Teebaumöl oder Zinkpasten, das verschlimmert alles nur.

      Pickel ausdrücken – ja oder nein?

      Die Antwort ist ein energisches „nein“, also: Nie drücken oder quetschen, denn dadurch verteilen Sie die schmarotzenden Bakterien nur und verteilen Sie erst richtig im Gewebe. Trotzdem ist das natürlich leichter gesagt als getan. Denn ein Pickel ruft ja ein Spannungsgefühl hervor und reizt einen förmlich, daran rumzuknibbeln. Trotzdem ist es besser, ihn schon im Anfangsstadium mit einer Antipickelcreme zu bearbeiten. Nehmen Sie das Mittel, das Sie selbst in der Apotheke gekauft oder vom Arzt verschrieben bekommen haben, und tragen Sie es großflächig beim ersten Anzeichen eines sich bildenden Pickels auf. So kommt es erst gar nicht so weit, dass der Pickel blüht und spannt.

      Wenn Sie zu unreiner Haut neigen, suchen Sie eine Kosmetikerin auf, die Sie bei der Hautpflege berät und Mitesser entfernt, bevor sie sich entzünden. Wenn Sie Ihre Haut selbst schonend und preiswert reinigen wollen, kaufen Sie Molke-Pulver aus dem Reformhaus und rühren es gemäß den Anweisungen an. Mit einem weichen sauberen Backpinsel tragen Sie die Molke abends auf, lassen Sie sie trocknen und nehmen sie dann mit einem lauwarmen Waschlappen wieder ab. Dies regt die Hautdurchblutung an, unterstützt den Säureschutz der Haut, wirkt rückfettend und entzündungshemmend.

      Adressen

      Akne Forum e.V., Frau Dr. Birgit Kunze, Postfach 61 12 18, 22457 Hamburg, Fax: 040 - 550 49 31, E-Mail: Dr.Kunze@akne-forum.de. Hier können Sie Ihre hautprobleme schildern. Über Internet www.akne-forum.de/ und via E-Mail: info@akne-forum.de können Sie qualifizierte Hautärzte in Ihrer Nähe erfragen.

      Foren im Internet, wo Sie sich mit Leidengenossen austauschen können : www.aknewelt.de/forum.htm und www.akne-netz.de/

      Charite Haut-Poliklinik, Luisenstr. 2-5, 10117 Berlin, Tel : 450 51 80 65. Nur mit Überweisungsschein vom Hautarzt.

      Spezialklinik Neukirchen Haus Rötz, Neunburger Straße 7, 92444 Rötz, Tel : 09976/209-0

      Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, Von-Esmarch-Str. 58, 48149 Münster, Tel: 0251-83-56501, Fax: 0251-83-56522, E-Mail: derma@uni-muenster.de
            • Autor: Dr. med. Günter Gerhardt

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