Tipp des Tages
Hautkrebs: Achten Sie auf kleinste Veränderungen
Marilyn Monroe zierte sich damit, ebenso Cindy Crawford oder Brigitte Bardot: Ein Leberfleck an Wange, Kinn oder Schulter ist nämlich oft das I-Tüpfelchen einer ansonsten makellosen Schönheit. Und so nett, wie er manchmal aussieht, so ungefährlich ist er auch, – nämlich nichts anders als eine harmlose Wucherung von pigmentbildenden Zellen der Haut. Anders aber verhält es sich mit dem Hautkrebs, der in frühen Stadien manchmal ähnlich aussieht, jedoch sehr gefährlich ist. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn der vermeintliche Leberfleck asymmetrisch ist und unregelmäßige Ränder hat. Sehr dunkle Flecken sind ebenso kritisch wie solche, die sich verändern und deren Farbintensität von innen nach außen abnimmt. Wenn der Fleck größer als zwei Millimeter ist, sollten Sie ihn regelmäßig auf Veränderungen kontrollieren. Aber auch ein Hautarzt kann letztendlich nur nach einer Laboruntersuchung sicher sagen, ob der Leberfleck harmlos oder bösartig ist.
Es ist ein Oberbegriff für sämtliche bösartigen Veränderungen (Krebs) der Haut. Und weil die Haut aus verschiedenen Zellarten besteht, kann man auch zwischen unterschiedlichen Hautkrebstypen unterscheiden. Sie alle entstehen aus zwei Gründen: entweder weil das eigene Selbstzerstörungsprogramm oder weil das Immunsystem der Haut geschädigt ist. Die Haut ist nämlich ein Gebilde, das sich ständig in Bewegung befindet. Ohne Unterlass werden in der Unterschicht der Oberhaut aus Stammzellen Hautzellen gebildet und nach oben geschoben.
Wenn sie ganz oben in der Hornschicht angekommen sind, sterben die Hautzellen ab. Manchmal aber ist das biologische Selbstmordprogramm gestört. Dann sterben die defekten Zellen nicht ab und es kommt zu bösartigen Krebszellen. In solchen Fällen sollte eigentlich das Immunsystem auf den Plan gerufen werden und die Krebszellen bekämpfen. Doch vor allem durch UV-Strahlung kann seine Funktion langfristig herabgesetzt sein. UV-Strahlen haben noch eine weitere Schädigungsmöglichkeit. Sie verändern nämlich die Erbsubstanz in den Zellen. Damit bilden sich schon von Anfang an entartete Zellen in der unteren Hautschicht. Allerdings ist Hautkrebs nicht gleich Hautkrebs. Es gibt gefährlichere und weniger gefährlichere Formen.
Verschiedene Hautkrebsformen
Der Plattenzell-Krebs (Spinaliom, auch weißer Krebs genannt) ist ein bösartiger Krebs der Haut und der Schleimhäute. Bei der Krankheitsentstehung spielen UV-Strahlen eine Rolle, aber auch chemische Stoffe, Röntgenstrahlen und die so genannten Papillomaviren. Betroffen sind vor allem helle Hauttypen nach chronischer Sonnenbestrahlung. Unbehandelt führt er in vielen Fällen zum Tod. Oft sind aktinische Keratosen die sichtbare Vorstufe (siehe unten).
Im Gegensatz zum Plattenzell-Krebs entwickelt sich ein Basalzell-Krebs ohne Vorstufen direkt aus der an sich gesunden Haut. Er ist drei- bis fünfmal häufiger als der Plattenzell-Krebs. Wird er nicht behandelt, wächst er durch alle Gewebeschichten, durch Haut, Muskeln und Knochen hindurch und zerstört diese Bereiche. Allerdings bildet er keine Tochtergeschwulste. Betroffen sind sehr helle Hauttypen. Die Betroffenen sind meist älter als 60 Jahre. Zu den Risikofaktoren gehören die häufige und lang anhaltende Sonnenbestrahlung in der Kindheit und Jugend.
Der schwarze Hautkrebs (Melanom) ist der aggressivste Hautkrebs überhaupt. Er tritt in der Regel auf zwischen dem 30sten und dem 60sten Lebensjahr. Verursacher sind UV-Strahlen. Hauptsächlich betroffen sind helle Hauttypen. Schwere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend, und die Anzahl der angeborenen und erworbenen Leberflecke und Muttermale vergrößern das Krankheitsrisiko. In geringem Umfang gibt es auch eine vererbte Veranlagung. Die Prognose ist, wenn noch keine Tochtergeschwulste aufgetreten sind, gut. D.h. etwa 80 Prozent der Erkrankten haben eine Überlebensrate von zehn Jahren. Sind aber bereits Tochtergeschwulste aufgetreten, ist die Prognose schlecht. Dann beträgt die mittlere Überlebensdauer nur sechs Monate.
Therapie von Hautkrebs
Behandelt werden all diese Krebsformen in der Regel durch eine Operation. Dabei führt der Chirurg das Messer so, dass er im gesunden Gewebe um den Krebs herum schneidet. Zeigt die anschließende Gewebeuntersuchung, dass ihm das nicht gelungen ist, muss nachoperiert werden, solange, bis eine „Entfernung im Gesunden“ erreicht ist. Beim schwarzen Hautkrebs sind oft auch eine Bestrahlung und eine Chemotherapie notwendig. In Zukunft besteht vielleicht mit der Krebsimpfung eine Möglichkeit, das körpereigene Immunsystem gegen den Krebs zu aktivieren. Die meisten Erfahrungen liegen hier für das maligne Melanom vor. Im Rahmen von Studien können an der Hautuniklinik Tübingen manchmal Patienten aufgenommen werden.
Aktinische Keratose als Vorstufe
Eine Vorstufe des weißen Hautkrebs ist die „aktinische Keratose“, das sind fest haftende dicke Hornhautauflagerungen, die leicht zu Krebs entarten können. Schätzungen besagen, dass jeder sechste über vierzig und jeder zweite über 60 Jahre von dieser Form des beginnenden hellen Hautkrebses betroffen ist. Ausschlaggebend ist neben der zunehmenden Sonnenlicht-Aussetzung auch die Sonnenempfindlichkeit sprich der Hauttyp, sowie das Rauchen.
Die herkömmlichen Behandlungsoptionen sind Vereisung und Abtragung mit einem scharfen Löffel. Als Alternative stehen neuartigere Behandlungen zur Verfügung. Von den Kassen übernommen wird die Behandlung des hellen Hautkrebses mit einem neuen Gel, das Diclofenac und Hyaluronsäure enthält. Ein anderes Präparat enthält den Wirkstoff Imiquimod, der lokal das Immunsystem zum Kampf gegen den Krebs anregt.
Der richtige Sonnenschutz
Sonne ist schön. Aber zuviel Sonne tut Ihnen nicht gut. Deshalb finden Sie hier einige Tipps:
Tragen Sie immer Sonnencremes mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (UV-A und UV-B Filter) auf. Cremen Sie sich eine halbe Stunde vor dem Sonnenbaden mit der „Zwei-Finger-Methode“ ein: Auf den Zeige- und den Mittelfinger jeweils einen Streifen Sonnenmilch auftragen – und dies jeweils für eine Körperregion verwenden. Kopf, Hals und Gesicht zählen als eine Region, ebenso jeder einzelne Arm, die obere sowie die untere Rückenpartie. Dann noch Bauch, Brust, jeder Oberschenkel bis zum Knie und die Unterschenkel mit Füßen. Also elfmal die gleiche Prozedur.
Kleinkinder sollen keinen Sonnenbrand bekommen. Deshalb: Möglichst viel im Schatten spielen lassen, mit T-Shirt und Käppi ausstatten, mit Sonnenschutz gegen UVA- und UVB-Strahlen eincremen und die Mittagssonne meiden.
Es gibt Kleidungsstücke, die wie eine Sonnencreme funktionieren und einen hohen UV-Schutzfaktor haben. Mit neu entwickelten Faserarten sind sie trotzdem leicht und luftdurchlässig. Solche Textilien gibt es in Apotheken, Sporthäusern und teilweise sogar im Versand. Besonders für Kinder, die viel am Strand sind, gut geeignet.
Neben dem Sonnenschutz von außen gibt es auch den Sonnenschutz von innen. Dafür sorgen die Carotinoide, die in Tomaten, Paprika und bestimmten Algen enthalten sind. Sie reichern sich in der Haut an und fangen zellschädigende freie Radikale ab, die während der Sonneneinstrahlung entstehen.
Wichtige Adressen
Haut Tumor Centrum Charité (HTCC), Charité, Campus Mitte, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin, Tel. 0 30 / 450 518 265, Fax. 030 / 450 518 966, E-Mail: hauttumor-centrum@charite.de
Selbsthilfe im Internet: www.inkanet.de
Verein zur Bekämpfung von Hautkrebs e. V., Universitätshautklinik Tübingen, Liebermeisterstr. 20, 72076 Tübingen, E-Mail: info@hautkrebs.de, Internet: www.hautkrebs.de
Kliniksuche im Internet: www.derma.de/184.0.html Autor: Dr. med. Günter Gerhardt
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Was ist Hautkrebs? Es ist ein Oberbegriff für sämtliche bösartigen Veränderungen (Krebs) der Haut. Und weil die Haut aus verschiedenen Zellarten besteht, kann man auch zwischen unterschiedlichen Hautkrebstypen unterscheiden. Sie alle entstehen aus zwei Gründen: entweder weil das eigene Selbstzerstörungsprogramm oder weil das Immunsystem der Haut geschädigt ist. Die Haut ist nämlich ein Gebilde, das sich ständig in Bewegung befindet. Ohne Unterlass werden in der Unterschicht der Oberhaut aus Stammzellen Hautzellen gebildet und nach oben geschoben.
Wenn sie ganz oben in der Hornschicht angekommen sind, sterben die Hautzellen ab. Manchmal aber ist das biologische Selbstmordprogramm gestört. Dann sterben die defekten Zellen nicht ab und es kommt zu bösartigen Krebszellen. In solchen Fällen sollte eigentlich das Immunsystem auf den Plan gerufen werden und die Krebszellen bekämpfen. Doch vor allem durch UV-Strahlung kann seine Funktion langfristig herabgesetzt sein. UV-Strahlen haben noch eine weitere Schädigungsmöglichkeit. Sie verändern nämlich die Erbsubstanz in den Zellen. Damit bilden sich schon von Anfang an entartete Zellen in der unteren Hautschicht. Allerdings ist Hautkrebs nicht gleich Hautkrebs. Es gibt gefährlichere und weniger gefährlichere Formen.
Verschiedene Hautkrebsformen
Der Plattenzell-Krebs (Spinaliom, auch weißer Krebs genannt) ist ein bösartiger Krebs der Haut und der Schleimhäute. Bei der Krankheitsentstehung spielen UV-Strahlen eine Rolle, aber auch chemische Stoffe, Röntgenstrahlen und die so genannten Papillomaviren. Betroffen sind vor allem helle Hauttypen nach chronischer Sonnenbestrahlung. Unbehandelt führt er in vielen Fällen zum Tod. Oft sind aktinische Keratosen die sichtbare Vorstufe (siehe unten).
Im Gegensatz zum Plattenzell-Krebs entwickelt sich ein Basalzell-Krebs ohne Vorstufen direkt aus der an sich gesunden Haut. Er ist drei- bis fünfmal häufiger als der Plattenzell-Krebs. Wird er nicht behandelt, wächst er durch alle Gewebeschichten, durch Haut, Muskeln und Knochen hindurch und zerstört diese Bereiche. Allerdings bildet er keine Tochtergeschwulste. Betroffen sind sehr helle Hauttypen. Die Betroffenen sind meist älter als 60 Jahre. Zu den Risikofaktoren gehören die häufige und lang anhaltende Sonnenbestrahlung in der Kindheit und Jugend.
Der schwarze Hautkrebs (Melanom) ist der aggressivste Hautkrebs überhaupt. Er tritt in der Regel auf zwischen dem 30sten und dem 60sten Lebensjahr. Verursacher sind UV-Strahlen. Hauptsächlich betroffen sind helle Hauttypen. Schwere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend, und die Anzahl der angeborenen und erworbenen Leberflecke und Muttermale vergrößern das Krankheitsrisiko. In geringem Umfang gibt es auch eine vererbte Veranlagung. Die Prognose ist, wenn noch keine Tochtergeschwulste aufgetreten sind, gut. D.h. etwa 80 Prozent der Erkrankten haben eine Überlebensrate von zehn Jahren. Sind aber bereits Tochtergeschwulste aufgetreten, ist die Prognose schlecht. Dann beträgt die mittlere Überlebensdauer nur sechs Monate.
Therapie von Hautkrebs
Behandelt werden all diese Krebsformen in der Regel durch eine Operation. Dabei führt der Chirurg das Messer so, dass er im gesunden Gewebe um den Krebs herum schneidet. Zeigt die anschließende Gewebeuntersuchung, dass ihm das nicht gelungen ist, muss nachoperiert werden, solange, bis eine „Entfernung im Gesunden“ erreicht ist. Beim schwarzen Hautkrebs sind oft auch eine Bestrahlung und eine Chemotherapie notwendig. In Zukunft besteht vielleicht mit der Krebsimpfung eine Möglichkeit, das körpereigene Immunsystem gegen den Krebs zu aktivieren. Die meisten Erfahrungen liegen hier für das maligne Melanom vor. Im Rahmen von Studien können an der Hautuniklinik Tübingen manchmal Patienten aufgenommen werden.
Aktinische Keratose als Vorstufe
Eine Vorstufe des weißen Hautkrebs ist die „aktinische Keratose“, das sind fest haftende dicke Hornhautauflagerungen, die leicht zu Krebs entarten können. Schätzungen besagen, dass jeder sechste über vierzig und jeder zweite über 60 Jahre von dieser Form des beginnenden hellen Hautkrebses betroffen ist. Ausschlaggebend ist neben der zunehmenden Sonnenlicht-Aussetzung auch die Sonnenempfindlichkeit sprich der Hauttyp, sowie das Rauchen.
Die herkömmlichen Behandlungsoptionen sind Vereisung und Abtragung mit einem scharfen Löffel. Als Alternative stehen neuartigere Behandlungen zur Verfügung. Von den Kassen übernommen wird die Behandlung des hellen Hautkrebses mit einem neuen Gel, das Diclofenac und Hyaluronsäure enthält. Ein anderes Präparat enthält den Wirkstoff Imiquimod, der lokal das Immunsystem zum Kampf gegen den Krebs anregt.
Der richtige Sonnenschutz
Sonne ist schön. Aber zuviel Sonne tut Ihnen nicht gut. Deshalb finden Sie hier einige Tipps:
Tragen Sie immer Sonnencremes mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (UV-A und UV-B Filter) auf. Cremen Sie sich eine halbe Stunde vor dem Sonnenbaden mit der „Zwei-Finger-Methode“ ein: Auf den Zeige- und den Mittelfinger jeweils einen Streifen Sonnenmilch auftragen – und dies jeweils für eine Körperregion verwenden. Kopf, Hals und Gesicht zählen als eine Region, ebenso jeder einzelne Arm, die obere sowie die untere Rückenpartie. Dann noch Bauch, Brust, jeder Oberschenkel bis zum Knie und die Unterschenkel mit Füßen. Also elfmal die gleiche Prozedur.
Kleinkinder sollen keinen Sonnenbrand bekommen. Deshalb: Möglichst viel im Schatten spielen lassen, mit T-Shirt und Käppi ausstatten, mit Sonnenschutz gegen UVA- und UVB-Strahlen eincremen und die Mittagssonne meiden.
Es gibt Kleidungsstücke, die wie eine Sonnencreme funktionieren und einen hohen UV-Schutzfaktor haben. Mit neu entwickelten Faserarten sind sie trotzdem leicht und luftdurchlässig. Solche Textilien gibt es in Apotheken, Sporthäusern und teilweise sogar im Versand. Besonders für Kinder, die viel am Strand sind, gut geeignet.
Neben dem Sonnenschutz von außen gibt es auch den Sonnenschutz von innen. Dafür sorgen die Carotinoide, die in Tomaten, Paprika und bestimmten Algen enthalten sind. Sie reichern sich in der Haut an und fangen zellschädigende freie Radikale ab, die während der Sonneneinstrahlung entstehen.
Wichtige Adressen
Haut Tumor Centrum Charité (HTCC), Charité, Campus Mitte, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin, Tel. 0 30 / 450 518 265, Fax. 030 / 450 518 966, E-Mail: hauttumor-centrum@charite.de
Selbsthilfe im Internet: www.inkanet.de
Verein zur Bekämpfung von Hautkrebs e. V., Universitätshautklinik Tübingen, Liebermeisterstr. 20, 72076 Tübingen, E-Mail: info@hautkrebs.de, Internet: www.hautkrebs.de
Kliniksuche im Internet: www.derma.de/184.0.html Autor: Dr. med. Günter Gerhardt