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Tipp des Tages

Hirntumor: Kopfschmerzen sind ein erstes Warnsignal

Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen – wohl jedem, der immer wieder unter diesen Symptomen leidet, wird auch der Gedanke „Hirntumor“ durch den Kopf schießen. Meistens ist die Angst unberechtigt, und es handelt sich um ganz normale Kopfschmerzen, die zwar nicht schön sind, aber auch nicht gefährlich. Aber bei einigen Menschen in Deutschland – die genaue Zahl ist nicht erfasst – trifft die Diagnose Hirntumor leider doch zu.

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Krankheitsanzeichen

Doch anhand der Stärke der Kopfschmerzen und anderer Anzeichen ist weder genau erkennen, ob es ein Tumor ist, noch ob er gut- oder bösartig ist. Denn die Symptome entstehen nur deshalb, weil sich die Geschwulst im Kopf vergrößert. Drückt sie dabei auf das Nervengewebe und zerstört es die Nervenstränge, macht sich dies durch Schwindel, Seh-, Hör- und Sprechstörungen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen bemerkbar. Die Kopfschmerzen – oftmals das erste Anzeichen für einen Hirntumor – entstehen aus einem anderen Grunde, denn das Gehirn selbst nämlich nicht schmerzempfindlich.
Aber durch das Wachstum entsteht eine Druckzunahme im Gehirn, je größer der Tumor, desto größer wird auch der Schädelinnendruck. Dies reizt sowohl die Blutgefäße und Hirnhäute, welche den Schädel von innen auskleiden. Beide – Blutgefäße und Hirnhäute – sind im Gegensatz zum Gehirn selbst sehr schmerzempfindlich.

Oft gibt die Art der Kopfschmerzen einen weiteren Hinweis: So ruft ein langsam wachsender Tumor Kopfschmerzen hervor, die beim Aufwachen besonders schlimm sind. Denn durch das Liegen kommt es nachts zu einem höheren Blutvolumen im Kopf als am Tag, wodurch der Schädelinnendruck zusätzlich ansteigt. Durch einen Hirntumor bedingte Kopfschmerzen werden zudem innerhalb kürzester Zeit stärker. Normale Kopfschmerztabletten helfen fast gar nicht. Sie sollten also neu auftauchende Kopfschmerzen – außer nach einer durchfeierten Nacht – auf jeden Fall vom Arzt untersuchen lassen.

Verschiedene Arten

Die Hirntumoren unterscheidet man hauptsächlich zwischen vier verschiedenen Arten, nämlich Gliome, Meningeome, Hypophysentumoren und Akustikusneurinome.

Die Gliome machen mit 40 bis 65 Prozent (je nach Quelle) den Hauptanteil an allen Hirntumoren aus. Sie sind oft (aber nicht immer) zunächst gutartig, können aber nach einigen Jahren bösartig werden. Gliome betreffen das Stützgewebe (medizinisch: Glia), das den Raum zwischen den Nervenzellen ausfüllt. Sie können deshalb in jedem Teil des Gehirns auftreten, also im Großhirn genauso wie etwa im Mittelhirn oder Kleinhirn. Die Funktionsausfälle sind daher auch sehr unterschiedlich. Da es verschiedene Arten von Stützgewebe gibt, wird auch das Gliom weiter unterteilt (Astrozytom, Oligondendrozytom, Glioblastom).

Die Meningeome sind Tumore der Hirnhäute, die von dort aus langsam nach innen ins Gehirn wachsen. Diese Art von Geschwulst macht etwa 20 Prozent aller Hirntumore aus, sie sind gutartig, können aber nach einer Entfernung auch wiederkommen. Frauen sind doppelt so häufig davon betroffen wie Männer. 

Die Hypophysentumore, auch Adenome genannt, gehen von der Hirnanhangsdrüse (medizinisch: Hypophyse) aus. Sie sind gutartig und relativ selten, sie machen nur 2 Prozent aller Hirntumore aus. Aber ihre Symptome sind oft sehr augenfällig. Denn in der Hirnanhangsdrüse werden Hormone gebildet, dortige Geschwulste können dazu führen, dass die Hormone im Übermaß ausgeschüttet werden. Dies hat Auswirkungen. Bei Wachstumshormon produzierenden Adenomen kommt es zu einem erneuten Knochenwachstum auch im Erwachsenenalter. Die Hände und Füße verbreitern sich, der Ehering passt nicht mehr, die Gesichtszüge werden gröber.

Bei ACTH produzierenden Adenomen kommt es zu einer Vergrößerung der Nebennierenrinde, wodurch mehr Cortisol produziert wird. Es kommt zum Cushing-Syndrom, so als ob man zuviel Kortison einnimmt. Bei Prolaktin produzierenden Adenomen wiederum kommt es beim Mann zur Impotenz und bei der Frau zur Verlust der Periode und zur Sterilität. Es gibt aber auch an der Hirnanhangsdrüse Geschwulste, die keine Hormone bilden.

Zu guter Letzt gibt es noch die große Gruppe der Akustikusneurinome. Sie gehen vom Hörnerv und vom Hirnnerv aus. Hier sind die Frühanzeichen Hörstörungen, Tinnitus aber auch Gleichgewichtsstörungen oder Schmerzen im Gesicht (Trigeminusneuralgie).

Therapie

Zur Therapie kommt es darauf an, um welche Art von Hirntumor es sich handelt. Wenn möglich, wird er chirurgisch entfernt. Bei kleinen oder gutartigen Tumoren ist dies meist gefahrlos. Oft aber liegt die Geschwulst an einem schwer zugänglichen Gebiet, wo die Gefahr von bleibenden Gehirnschädigungen besteht. Trotzdem aber muss im Normalfall jede Geschwulst entfernt werden, da sie sonst weiterwächst und gesundes Nervengewebe verdrängt. Nur bei langsam wachsenden und sehr kleinen Tumoren und bei älteren Patienten lässt man die Geschwulst unter Umständen so wie sie ist, um keine Operationsrisiken einzugehen. Manchmal schließt sich an die Operation eine Strahlen- oder eine Chemotherapie an, um übrig gebliebene Zellen noch zu erwischen.

Relativ neu ist die Radiochirurgie, hier wird stark gebündelte Strahlung eingesetzt, um den Tumor zu entfernen. In Zukunft wird die Nanotherapie eine größere Rolle spielen. Erforscht wurde dies am bösartigen Gliom (am Glioblastom): Es werden Billionen winziger Nanopartikel mit einem Kern aus Eisenoxid direkt in den Hirntumor gespritzt. Weil sie eine Zuckerhülle haben, werden sie von den Krebszellen gierig aufgenommen. Dann wird von außen ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, wodurch sich die Eisenpartikelchen erwärmen. Dies schädigt den Tumor. Studien in Zusammenarbeit mit der Charite verliefen vielversprechend, die Forscher rechnen damit, dass diese Anwendung möglicherweise schon in diesem Jahr möglich sein wird.

Was das Risiko erhöht

Ein Hirntumor ist schrecklich, aber trotzdem weiß man immer noch nicht, was genau seine Ursachen und die Entstehungsmechanismen sind. Als Auslöser könnte möglich sein, wenn man beruflich immer wieder mit bestimmten chemischen Substanzen (Pestizide, Herbizide, Petrochemie) zu tun hat. Lange Zeit wurde vermutet, dass es einen Zusammenhang Schädel-Hirn-Verletzungen und der Entstehung von Hirntumoren gibt, dies konnte aber nicht bewiesen werden. Auch wurde immer wieder vermutet, dass eine übertriebene Handynutzung oder Elektrosmog die Krebszellen wuchern lässt.
Allerdings kamen internationale Studien, die im Rahmen der Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt wurden, zu dem Ergebnis, dass dem nicht so ist. Trotzdem lautet das Gegenargument, dass man immer noch nicht weiß, wie die Gefahr in vielleicht weiteren zehn Jahren aussieht, weshalb das Bundesgesundheitsministerium weiterhin empfiehlt, die Nutzung von Handys und schnurlosen Telefonen nicht zu übertreiben. Generell sollten auch bei Kindern unnötige Strahlung und der Kontakt mit Chemikalien gemieden werden. Autor: Dr. med. Günter Gerhardt

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