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Tipp des Tages

Rosazea: Wenn brennende Haut in die Verzweiflung treibt

Rosacea ist eine Hautkrankheit, die übersetzt soviel bedeutet wie „Rosenblütchen“. Doch der schöne Name tröstet die Betroffenen nicht über die Auswirkungen der Krankheit hinweg: Eine anhaltende Gesichtsrötung, Pusteln, Schwellungen und Wucherungen sind Auswirkungen, die ein Gesicht richtig entstellen können. Doch während die Rosacea noch vor einigen Jahren als nicht heilbar galt, so hat man mittlerweile doch Medikamente gefunden, welche die Symptomatik rückgängig machen und den Patienten wieder gesund aussehen lassen. Allerdings sind die Ursachen der Rosacea leider nicht geklärt. Die Therapie basiert auf einer Reihe von Erfahrungen und Arbeitshypothesen.

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Beginn und Verlauf der Rosacea

Die Rosacea beginnt harmlos, meist zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr. Etwa 4 Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen, Frauen etwas häufiger als Männer, dafür ist bei ihnen der Krankheitsverlauf meist etwas milder. Im ersten Stadium beginnen sich Blutäderchen im Gesicht zu erweitern. Dies führt zu einer leichten, recht frisch und gesund aussehenden Rötung im Gesicht. Dieses Stadium kann jahrelang dauern und muss sich auch nicht verschlimmern. Schwieriger wird es, wenn der Patient in das zweite Stadium gelangt. Die Rötung wird dann flächenhaft und stärker. Im dritten Stadium bilden sich äußerlich sichtbare Äderchen (Teleangiektasien), die sich im Verlauf der Erkrankung vermehren.

Gleichzeitig befindet sich die Haut in einem permanenten Entzündungszustand. Dies bringt schubweise Pusteln und eitrige Knötchen sowie Schwellungen mit sich. Während ein Make-up in den vorherigen Stadien noch gute Dienste geleistet hat, wirkt die Haut jetzt aufgetrieben und uneben, was nicht mehr kaschiert werden kann. Auch das Bindegewebe beginnt an einigen Stellen knotig zu wuchern und kann zu einem Rhinophym führen (siehe unten). Vor den Augen macht die Krankheit ebenfalls nicht mehr halt, wenn die Entzündung hier übergreift, ist das Sehvermögen gefährdet.

Ursache und Auslöser

Heilbar ist die Rosacea nicht, da sie vermutlich eine Autoimmunerkrankung ist (wie auch Rheuma oder Heuschnupfen), oder auf das Magenbakterium Helicobacter pylori zurückzuführen ist.
Der Auslöser ist möglicherweise hormonell bedingt, etwa durch Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Trotzdem gibt es neue Hoffnung für Rosacea-Kranke, denn die Entzündungsschübe sind wie bei der Akne auch bakteriell bedingt und können zum Stillstand gebracht werden.

Behandlung

Die Behandlung beginnt in nicht so schweren Fällen mit einer antientzündlichen Creme. Meist wird ein Gel mit dem Wirkstoff Metronidazol auf die Haut aufgetragen. Es ist gut geeignet für Patienten mit talgreicher fettiger Haut, führt aber bei Patienten mit trockener empfindlicher Haut oft zu Reizungen. In diesen Fällen ist eine wässrige Creme mit dem gleichen Wirkstoff besser als das Gel. Der Wirkstoff soll die pickelartigen Entzündungen lindern. Ein neuerer Wirkstoff mit dem Namen Azelainsäure, der bis dahin nur zur Aknetherapie zugelassen war, soll zudem auch gegen die Schwellungen helfen. Erste Ergebnisse bei beiden Präparaten zeigen sich nach vier bis acht Wochen.

Weiterhin gibt es lokal auf die Haut aufgetragene Antibiotika wie Erythromycin, Terazykline oder Clindamycin. Dies hilft gelegentlich, ebenso über Nacht aufgetragene schwefelhaltige Pasten. Auch Vitamin-A-Säure und Isotretionin als Creme soll gelegentlich zu guten Ergebnissen führen. Mittlerweile gibt zusätzlich eine neue Licochalcone-haltige Pflegeserie in den Apotheken, die speziell dazu geeignet ist, die Gesichtsrötung zu lindern.

In schweren Fällen und wenn die Augen beteiligt sind, hilft die äußerliche Therapie leider nicht. Hier steht dann als letzte Möglichkeit ein innerliches Präparat mit dem Wirkstoff Isotretionin zur Verfügung. Dies ist ein niedrig dosiertes spezielles Antibiotikum, welches über Monate hinweg eingenommen wird. Es hemmt die Talgdrüsenfunktion, wirkt deutlich entzündungshemmend, beseitigt die mit der Krankheit einhergehenden Gesichtsschwellungen und baut auch den typischen Hautveränderungen vor. Der Rückgang oder Fortgang der Symptome hält oft über Jahre an. Dosiert man ausreichend stark und hält die Therapie bis zum Ende durch, wird man nicht selten komplett frei von weiteren Beschwerden.

Eigentlich fast ein Wundermittel, wenn nicht die Nebenwirkungen während der Therapie so stark wären: Die Haut trocknet stark aus, vor allem die Lippen und man ist ständig mit Nachfetten beschäftigt. Die Haut wird dünn und empfindlich, Hautrisse sind an der Tagesordnung. Die Nasenschleimhaut wird trocken und es kommt zu Nasenbluten. Es kann auch zu Depressionen und „Wehleidigkeit“ kommen, ebenso zu Magen-Darm-Problemen.
Dies alles gibt sich aber wieder. Frauen müssen zudem eine sichere Verhütung nachweisen, weil der Wirkstoff beim Ungeborenen zu Schäden führen kann. Aus all diesen Gründen sollten Sie es gut überlegen, ob Sie diese Therapie durchführen wollen. Aber wer richtig stark von der Rosacea betroffen ist, bei dem ist der Leidensdruck so groß, dass er all diese Nebenwirkungen in Kauf nimmt. Da innerhalb der ersten Tage die Rötungen und „Rosacea-Pickel“ verschwinden, sieht man schnell ein Erfolgserlebnis. Wer diese Therapie durchhält, ist dankbar, weil die Krankheit dann wie ein böser Spuk verschwunden ist.

$imageleft2$Das können Sie selbst tun

Es ist auch möglich, mit seiner Lebensweise die Haut zu schonen und damit Entzündungsschübe zu reduzieren. Sie sollten die Gesichtshaut mit Kälteschutzcreme, Skimaske oder Schal ums Gesicht vor Kälte schützen. Auch Sonnenlicht verschlechtert die Rosacea – tragen Sie deshalb beim Wandern oder Skifahren immer eine leichte, nicht zu fetthaltige Sonnenmilch auf. Meiden Sie alles, was zu einer Gefäßerweiterung führt, wie scharf gewürzte Speisen und Alkohol. Es gibt allerdings keine spezielle Rosacea-Diät: Essen Sie, was gesund ist und Ihnen schmeckt, solange dies keine Hautverschlechterung mit sich bringt.

Was ist ein Rhinophym?

Ein Rhinophym ist die Maximalausprägung des dritten Stadiums. Durch die dauernden Entzündungsprozesse und die verstärkte Durchblutung beginnt das Bindegewebe sich zu vermehren. Auch wenn die Entzündung abklingt, bleiben die derben Hautwucherungen bestehen. Diese werden als „Phyme“ bezeichnet. Vor allem die Nase (= Rhino)wird in Mitleidenschaft gezogen, sie kann sich dadurch vergrößern, vergröbern und sie knollenartig aussehen lassen. Ein solches „Rhinophym“ wird umgangssprachlich wenig schmeichelhaft als Knollennase benannt. Sie ist außerdem meist bläulich-rot verfärbt, was ihr in manchen Regionen den Ruf „Alkoholikernase“ eingebracht hat.

Zwar kann Alkohol der Auslöser eine Rosacea sein, mit dem Rhinophym hat er allerdings nichts zu tun. Von alleine geht ein Rhinophym nicht zurück, auch nicht, wenn die Entzündung abgeklungen ist. Das gewucherte  Gewebe kann aber mit CO2-Laser abgetragen werden, bis eine normale Nasenform erreicht wird.
Auch eine starke Äderchenbildung kann mit verschiedenen Lasersystemen dauerhaft verödet werden, wodurch die großflächigen Rötungen im Gesicht gemildert werden. Autor: Dr. med. Günter Gerhardt

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