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Tipp des Tages

Fußpilz: Unangenehm, aber besiegbar

Junge Leute tragen gerne offene Schuhe, lackieren sich die Fußnägel und stecken Ringe an die Zehen. Ältere Menschen aber verstecken ihre Füße meist in festen Schuhen, im Sommer wie im Winter. Wenn ich Patienten einmal darauf anspreche, dass ihre Füße auch Luft brauchen, heißt es: „Nein, nein, meine Füße kann man nicht mehr vorzeigen.“ Sie haben einfach Angst, ihre Füße seien aus Altersgründen unansehnlich geworden. Und tatsächlich finden sich vor allem zwischen den Zehen oft Rötungen, auf denen ein heller schuppiger Belag sitzt. Manchmal bilden sich im geröteten Bereich auch kleine Bläschen. Ein Juckreiz kann dazu kommen, muss aber nicht. All dies ist aber keine Alterserscheinung, sondern schlichtweg ein Fußpilz (Tinea pedis), den man gut behandeln kann. Aber immerhin hat fast jeder dritte in Deutschland von Zeit zu Zeit darunter zu leiden.

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Das ist Fußpilz

Ein Fußpilz ist eine Infektion der Haut, die meist im Zehenzwischenraum beginnt. Die Erreger sind Fadenpilze (Trichophyton oder Epidermophyton). Diese sind nicht besonders gefährlich, aber sie können hartnäckig sein. Auch können sie die Abwehr der Haut derart schwächen, sodass einer weiteren Infektion zum Beispiel mit gefährlichen Bakterien Tür und Tor geöffnet werden.

Verbreitungswege

Aber ihre am weitesten verbreitete Eigenschaft ist die Bereitschaft, schnell von einem Fuß zum anderen zu wandern. Denn die Fadenpilze sitzen auch auf den Hautpartikelchen, die wir beim Barfußgehen ständig verlieren. In feuchten Bereichen, wie Sauna, Schwimmbad, Gemeinschaftsduschen und Umkleideräumen vom Fitnesscenter, aber sogar auch im Teppichboden vom Hotelzimmer, oder in neuen Schuhen, die von anderen anprobiert wurden, können sie lange überleben.
Kommt jemand anders mit bloßen Füßen daher, gelangen die behafteten Partikel an die nächste Fußhaut. Dort brauchen sie allerdings noch eine Eingangspforte, denn sie können sich nicht durch die Haut hindurchbohren. Solch eine Eintrittspforte bieten kleine Hautverletzungen und wunde Stellen, wie sie durch zu enge Schuhe oder ständiger Durchfeuchtung z. B. in Sportlerschuhen entstehen. Deswegen heißt die Pilzinfektion im Englischen auch „athlete’s foot“ – Athletenfuß. Mit atmungsaktiven Socken und Schuhen kann man jedoch vorbeugen.

Gefährdet sind Abwehrschwache

Gefährdet sind weiterhin Menschen, die aufgrund einer Fußfehlstellung sehr enge Zehenzwischenräume haben. Auch Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko. Weil ihre Füße schlecht durchblutet sind, wird auch ihre Hautabwehrfunktion beeinträchtigt. Damit sind sie für das Eindringen von Pilzen besonders gefährdet. Generell neigen auch diejenigen Menschen mit einem geschwächten oder durch Medikamente unterdrückten Immunsystem leicht zu einem Pilzbefall.

Verlauf der Infektion

Unbehandelt verstärken sich die Symptome und das Jucken kann in Schmerzen und Brennen übergehen. Auch kann sich die Infektion ausbreiten und die Nägel befallen. Diese verdicken sich, werden weißlich, gelblich, grünlich oder bräunlich. Berührt man mit den Händen die befallene Region und kommt danach an eine andere Hautstelle, kann sich der Pilz auch dort ansiedeln. Typische Stellen sind die Leistenregion und die Achselhöhlen, besonders bei Menschen, die viel schwitzen und etwas korpulent („Speckfalten!“) sind.

$imageleft2$Therapie

Wichtig ist es also, bei den ersten auf einen Pilzbefall hinweisenden Zeichen nicht erst lange abzuwarten, sondern direkt zu handeln. Denn ein Fußpilz verschwindet nicht von alleine. Feuchtigkeitscremes können die Symptome zwar vorübergehend etwas lindern, aber nicht zuverlässig beseitigen. Auch gründliches Waschen und Schrubben hilft nicht, weil der Pilz richtig in der Haut sitzt. Hausmittel wie Knoblauch oder Zwiebel sind wirkungslos. Ein Abtupfen mit medizinischem Alkohol schädigt zwar den Pilz, greift aber die Haut an, womit eine nächste Infektion wahrscheinlicher wird.

In der Apotheke gibt es rezeptfreie Antipilzmittel (Antimykotika). Tritt der Pilz das erste Mal auf und befindet er sich ganz typisch in den Zehenzwischenräumen, können Sie ihn damit selbst behandeln. Es gibt viele verschiedene Präparate. Die meisten hemmen das Wachstum des Pilzes (sie sind fungistatisch), sodass er nach und nach zusammen mit abgestorbener Haut vom Körper abgestoßen wird. Die Mittel werden üblicherweise zweimal täglich angewandt. Erste Wirkungen zeigen sich meist erst nach einigen Tagen. Nachdem der Ausschlag komplett abgeklungen ist, sollten Sie die Behandlung noch sieben bis zehn Tage fortführen. Brechen Sie zu früh ab, überleben möglicherweise einige Pilzsporen und der Ausschlag flackert wieder auf.

Andere Mittel können tiefer in die Haut eindringen den Pilz richtig abtöten (sie sind fungizid). Hier ist nur noch eine einwöchige Behandlungsdauer mit einer einmal täglichen Anwendung nötig. Neuerdings ist sogar ein Mittel mit Depotwirkung auf dem Markt, das mit einer einmaligen Anwendung auskommt. Nach den ersten Erfahrungen ist es durchaus zu empfehlen.

Das macht der Arzt

Zeigt die Behandlung keine Wirkung, oder können Sie die Hautveränderungen nicht richtig einordnen, sollten Sie zum Arzt gehen. Dann ist es u. U. sinnvoll, dass der Arzt eine kleine Probe des verdächtigen Bereichs abkratzt und unter dem Mikroskop abklärt, ob es sich tatsächlich um einen Pilz handelt. Allergien oder Ekzeme können nämlich manchmal ganz ähnliche Hauterscheinungen hervorrufen. Wenn der Pilz hartnäckig ist, oder sich schon an weiteren Körperbereichen niedergelassen hat, kann der Arzt auch zusätzlich ein Pilzmittel zum Einnehmen verschreiben. Ist der Fußpilz hingegen auf den Nagel herübergewandert, oder kommt er sogar von ihm, müssen die befallenen Nägel gesondert behandelt werden.

Wie Sie vorbeugen können

Die wirksamste Vorbeugung sind gesunde, gut durchblutete Füße mit einer intakten Haut. Trocknen Sie Ihre Füße deshalb nach dem Duschen oder Baden immer gut ab auch in den Zehenzwischenräumen. Cremen Sie sie auch liebevoll regelmäßig ein, das beugt Rissen und Verletzungen vor. Verhornt die Haut der Füße stark, bedeutet das einen zusätzlichen Risikofaktor für Fußpilz – denn verhornte Haut kann schnell einreißen und dient damit den Krankheitserregern als Eintrittspforte.
Dagegen hilft entweder regelmäßiges Abschleifen oder ein Pflegemittel mit einem hohen Gehalt an Harnstoff aus der Apotheke. Lüften Sie Ihre Schuhe nach dem Tragen gut aus. Sportschuhe können Sie auch einmal für ein paar Tage in der Kühltruhe lagern, das tötet die Sporen ab. Schuhe und Socken müssen luftdurchlässig sein. Waschen Sie die Socken bei 60 Grad in der Waschmaschine. Benutzen Sie zu Hause offene Schuhe. Laufen Sie so oft Sie können barfuß. Allerdings nicht in Zonen, wo ein großes Fußpilzrisiko besteht: Badeschuhe sind in öffentlichen Bädern und Saunen ein Muss. Autor: Dr. med. Günter Gerhardt

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