Tipp des Tages
Impotenz – Eine große Belastung, aber es gibt Hilfe
„Geh ruhig schon mal schlafen, ich komme auch gleich, schaue nur noch eben diesen Film fertig.“ Der Satz klingt verheißungsvoll, aber er drückt bei vielen Paaren das Gegenteil von dem aus, was er eigentlich zu sagen scheint. Denn der Mann, der diese Wort spricht, meint eigentlich: „Hoffentlich schläft meine Partnerin dann schon, hoffentlich kommt sie nicht auf die Idee, Sex zu wollen.“ Der Hintergrund für diese Vermeidungsstrategie kann sein, dass bei dem Mann im Bett nicht mehr alles so funktioniert, wie es sollte. „Impotenz“ ist das unschöne Wort dafür. „Erektile Dysfunktion“, also das „Fehlfunktionieren des Aufrichtens“, sagen die Mediziner dazu. Sie sprechen aber erst dann von einer Krankheit, wenn die Störungen mehr als drei Monate anhalten und mindestens 70 Prozent der Versuche, einen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, erfolglos sind
Erektionsstörungen passieren in Deutschland durchschnittlich jedem fünften Mann mehr oder weniger häufig. Zu 70 Prozent hat dies körperliche Ursachen, wie etwa häufig verbreitete Krankheiten, die ihre Auswirkungen auch im Gefäß- und Nervensystem des Penis zeigen. Die anderen 30 Prozent können Stress, Beziehungsprobleme, psychische Probleme oder Nebenwirkungen von Medikamenten ausmachen. Bevor wir uns jetzt aber genauer mit den Ursachen beschäftigen, schauen wir uns erst einmal an, wie eine Erektion überhaupt entsteht.
Wie verläuft eine Erektion?
Zuerst braucht das Gehirn erotische Reize. Der Anblick von einem begehrenswerten Körper, verführerische Worte ins Ohr gehaucht oder Berührungen an der richtigen Stelle – diese Signale werden im Gehirn verarbeitet und damit die Sexzentren (Hypothalamus, limbisches System) im Gehirn stimuliert. Von hier aus nehmen die Reizsignale zwei Wege. Der eine führt über Nervenbahnen ins Rückenmark und von dort an den „Lustnerv“ am Penis.
Der andere verläuft auf hormonellen Bahnen: Der Hypothalamus aktiviert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse), von wo aus die Bildung von Testosteron in den Hoden angeregt wird. Testosteron bestimmt, wie leicht erregbar ein Mann (und übrigens auch eine Frau) ist. Es bewirkt auch, allerdings über ein paar Zwischenschritte, dass eine Erektion zustande kommt.
Bei einer Erektion erschlafft die Muskulatur in den blutzuführenden Arterien. Diese werden weiter, es kann 40mal mehr Blut als sonst einströmen und die Hohlräume im Schwellkörpergewebe füllen sich. – Der Effekt: Der Penis vergrößert sich und richtet sich auf. Beim gesunden Mann bewirkt das vergrößerte Schwellgewebe, dass die abführenden Blutgefäße zusammengedrückt werden. Dadurch wird das Blut sozusagen im Penis gestaut, und die Erektion kann aufrechterhalten werden.
Psychische Ursachen
Dieses komplizierte Zusammenspiel von Nerven, Muskelzellen, Blutgefäßen, Hormonen und Botenstoffen ist auch sehr anfällig für Störungen. So bewirkt Stress, dass man schwerer erregbar ist. Beziehungsprobleme können die Lust nehmen, wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß: Wenn der Mann immer an den vorangegangenen Streit denken muss, sieht er die Partnerin im Moment als nicht anziehend an, – und so wird der Vorgang der Erektionsbildung nicht in Gang gesetzt.
Körperliche Ursachen
Die häufigsten Störungen aber entstehen durch Gefäßkrankheiten, wie Gefäßwandverkalkung (Arteriosklerose) oder Diabetes. Wenn sich aufgrund von Bluthochdruck und zu viel Fettstoffen im Blut eine Gefäßverkalkung bildet, leidet darunter die Durchblutung. Ähnlich ist es mit Diabetes. Hier kommen zu Gefäßschäden auch noch Nervenschäden hinzu. All das macht sich meist zuerst im Penis bemerkbar, weshalb dieser auch augenzwinkernd als „Wünschelrute des Mannes“ bezeichnet wird. Deswegen ist es bei einer Erektionsstörung wichtig, dass sich der Mann untersuchen lässt, so kommt der Arzt eventuell auch einer sich dahinter verbergenden chronischen Krankheit auf die Spur.
Häufig: Störungen nach Prostataoperation
Ursache kann auch eine Prostataveränderung sein. Ist diese vergrößert, fällt es vor allen Dingen schwer, zum Orgasmus zu kommen. Bei einer Entfernung der Prostata ist die Impotenz leider oft eine unschöne Begleiterscheinung. Allerdings sind die Operationsmethoden besser geworden, sodass der Lustnerv meist unbeschädigt bleibt. Vieles erholt sich nach der Operation, aber am besten mit regelmäßigem Training. Hier sind die Potenzpillen ein Segen. Ihr Mann kann diese auch in Kombination mit einem Erektionsring anwenden, der die Arbeit des Schwellkörpergewebes unterstützt. Ein Erektionsring wird ganz bis zum Schaftende über den Penis gestreift.
$imageleft2$Weitere körperliche Gründe
Weitere Ursachen sind Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen, IPP (Induratio penis plastica), Polyneuropathie, Alkoholmissbrauch, zuwenig an Testosteron bzw. zuviel an Östradiol. Eine Erektionsschwäche ist auch typisch für bestimmte Blutdrucksenker, den Betablockern. Typisch ist hier, dass die Erektion mittendrin nachlässt, vor allem, wenn Stress hinzukommt. Mit einem Wechsel hin zu einem anderen Blutdrucksenker dürfte das Problem behoben sein.
Therapie
Zur Therapie wird der Arzt zuerst das Grundproblem in Angriff nehmen. Das heißt in den meisten Fällen, den Bluthochdruck und den Cholesteringehalt im Blut senken und eventuell eine Diabetestherapie beginnen. Sie können mithelfen, indem Sie Ihren Mann zu täglicher Bewegung animieren und die Küche auf etwas Fettärmeres umstellen. Gleichzeitig hilft eine der neuen Potenzpillen, das Liebesleben für die Übergangszeit in Schwung zu bringen, bis die Grundtherapie anschlägt.
Wie wirken Viagra und Co?
Viagra, Cialis und Levitra – dies sind die drei „Potenzpillen“, die alle ähnlich wirken. Sie werden spätestens eine halbe bis eine Stunde vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen. Kommt es zum Sex, hemmen sie ein Enzym, das für den Abbau der Erektion verantwortlich ist. Dadurch wird die Erektion fester und beständiger. Welches dieser drei Medikamente für einen Mann aber am besten geeignet ist, muss ausprobiert werden. Es kann gut sein, dass bei dem einen Mann eines der drei Präparate hilft, die anderen aber wirkungslos sind.
Für schwerere Fälle steht dem Mann noch SKAT zur Verfügung, dabei wird ein erektionsbewirkendes Mittel in einen Schwellkörper gespritzt. Auf diese künstlich erzeugte Erektion kann man sich verlassen, doch sie hat einen Nachteil: Nach Abflauen der Erregung baut sie sich nicht direkt ab, sondern kann noch Stunden danach bestehen bleiben. Das Problem hat man mit einer Vakuumpumpe nicht: Der Penis wird in einen Zylinder hinein getan, mit einer Maschine wird ein leichter Unterdruck erzeugt, dies fördert den Bluteinfluss in die Schwellkörper.
Es hat sich auch ein sogenannter Penisexpander bewährt, der aus der Therapie einer Penisverkrümmung stammt. Er wird wie ein festes Kondom übergezogen und ein permanenter leichter Unterdruck erzeugt. Dies bewirkt eine Vermehrung der Schwellkörperzellen. Untersuchungen dazu gab es an der Uni Frankfurt. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion
Anzeige:
Ursachen allgemeinErektionsstörungen passieren in Deutschland durchschnittlich jedem fünften Mann mehr oder weniger häufig. Zu 70 Prozent hat dies körperliche Ursachen, wie etwa häufig verbreitete Krankheiten, die ihre Auswirkungen auch im Gefäß- und Nervensystem des Penis zeigen. Die anderen 30 Prozent können Stress, Beziehungsprobleme, psychische Probleme oder Nebenwirkungen von Medikamenten ausmachen. Bevor wir uns jetzt aber genauer mit den Ursachen beschäftigen, schauen wir uns erst einmal an, wie eine Erektion überhaupt entsteht.
Wie verläuft eine Erektion?
Zuerst braucht das Gehirn erotische Reize. Der Anblick von einem begehrenswerten Körper, verführerische Worte ins Ohr gehaucht oder Berührungen an der richtigen Stelle – diese Signale werden im Gehirn verarbeitet und damit die Sexzentren (Hypothalamus, limbisches System) im Gehirn stimuliert. Von hier aus nehmen die Reizsignale zwei Wege. Der eine führt über Nervenbahnen ins Rückenmark und von dort an den „Lustnerv“ am Penis.
Der andere verläuft auf hormonellen Bahnen: Der Hypothalamus aktiviert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse), von wo aus die Bildung von Testosteron in den Hoden angeregt wird. Testosteron bestimmt, wie leicht erregbar ein Mann (und übrigens auch eine Frau) ist. Es bewirkt auch, allerdings über ein paar Zwischenschritte, dass eine Erektion zustande kommt.
Bei einer Erektion erschlafft die Muskulatur in den blutzuführenden Arterien. Diese werden weiter, es kann 40mal mehr Blut als sonst einströmen und die Hohlräume im Schwellkörpergewebe füllen sich. – Der Effekt: Der Penis vergrößert sich und richtet sich auf. Beim gesunden Mann bewirkt das vergrößerte Schwellgewebe, dass die abführenden Blutgefäße zusammengedrückt werden. Dadurch wird das Blut sozusagen im Penis gestaut, und die Erektion kann aufrechterhalten werden.
Psychische Ursachen
Dieses komplizierte Zusammenspiel von Nerven, Muskelzellen, Blutgefäßen, Hormonen und Botenstoffen ist auch sehr anfällig für Störungen. So bewirkt Stress, dass man schwerer erregbar ist. Beziehungsprobleme können die Lust nehmen, wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß: Wenn der Mann immer an den vorangegangenen Streit denken muss, sieht er die Partnerin im Moment als nicht anziehend an, – und so wird der Vorgang der Erektionsbildung nicht in Gang gesetzt.
Körperliche Ursachen
Die häufigsten Störungen aber entstehen durch Gefäßkrankheiten, wie Gefäßwandverkalkung (Arteriosklerose) oder Diabetes. Wenn sich aufgrund von Bluthochdruck und zu viel Fettstoffen im Blut eine Gefäßverkalkung bildet, leidet darunter die Durchblutung. Ähnlich ist es mit Diabetes. Hier kommen zu Gefäßschäden auch noch Nervenschäden hinzu. All das macht sich meist zuerst im Penis bemerkbar, weshalb dieser auch augenzwinkernd als „Wünschelrute des Mannes“ bezeichnet wird. Deswegen ist es bei einer Erektionsstörung wichtig, dass sich der Mann untersuchen lässt, so kommt der Arzt eventuell auch einer sich dahinter verbergenden chronischen Krankheit auf die Spur.
Häufig: Störungen nach Prostataoperation
Ursache kann auch eine Prostataveränderung sein. Ist diese vergrößert, fällt es vor allen Dingen schwer, zum Orgasmus zu kommen. Bei einer Entfernung der Prostata ist die Impotenz leider oft eine unschöne Begleiterscheinung. Allerdings sind die Operationsmethoden besser geworden, sodass der Lustnerv meist unbeschädigt bleibt. Vieles erholt sich nach der Operation, aber am besten mit regelmäßigem Training. Hier sind die Potenzpillen ein Segen. Ihr Mann kann diese auch in Kombination mit einem Erektionsring anwenden, der die Arbeit des Schwellkörpergewebes unterstützt. Ein Erektionsring wird ganz bis zum Schaftende über den Penis gestreift.
$imageleft2$Weitere körperliche Gründe
Weitere Ursachen sind Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen, IPP (Induratio penis plastica), Polyneuropathie, Alkoholmissbrauch, zuwenig an Testosteron bzw. zuviel an Östradiol. Eine Erektionsschwäche ist auch typisch für bestimmte Blutdrucksenker, den Betablockern. Typisch ist hier, dass die Erektion mittendrin nachlässt, vor allem, wenn Stress hinzukommt. Mit einem Wechsel hin zu einem anderen Blutdrucksenker dürfte das Problem behoben sein.
Therapie
Zur Therapie wird der Arzt zuerst das Grundproblem in Angriff nehmen. Das heißt in den meisten Fällen, den Bluthochdruck und den Cholesteringehalt im Blut senken und eventuell eine Diabetestherapie beginnen. Sie können mithelfen, indem Sie Ihren Mann zu täglicher Bewegung animieren und die Küche auf etwas Fettärmeres umstellen. Gleichzeitig hilft eine der neuen Potenzpillen, das Liebesleben für die Übergangszeit in Schwung zu bringen, bis die Grundtherapie anschlägt.
Wie wirken Viagra und Co?
Viagra, Cialis und Levitra – dies sind die drei „Potenzpillen“, die alle ähnlich wirken. Sie werden spätestens eine halbe bis eine Stunde vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen. Kommt es zum Sex, hemmen sie ein Enzym, das für den Abbau der Erektion verantwortlich ist. Dadurch wird die Erektion fester und beständiger. Welches dieser drei Medikamente für einen Mann aber am besten geeignet ist, muss ausprobiert werden. Es kann gut sein, dass bei dem einen Mann eines der drei Präparate hilft, die anderen aber wirkungslos sind.
Für schwerere Fälle steht dem Mann noch SKAT zur Verfügung, dabei wird ein erektionsbewirkendes Mittel in einen Schwellkörper gespritzt. Auf diese künstlich erzeugte Erektion kann man sich verlassen, doch sie hat einen Nachteil: Nach Abflauen der Erregung baut sie sich nicht direkt ab, sondern kann noch Stunden danach bestehen bleiben. Das Problem hat man mit einer Vakuumpumpe nicht: Der Penis wird in einen Zylinder hinein getan, mit einer Maschine wird ein leichter Unterdruck erzeugt, dies fördert den Bluteinfluss in die Schwellkörper.
Es hat sich auch ein sogenannter Penisexpander bewährt, der aus der Therapie einer Penisverkrümmung stammt. Er wird wie ein festes Kondom übergezogen und ein permanenter leichter Unterdruck erzeugt. Dies bewirkt eine Vermehrung der Schwellkörperzellen. Untersuchungen dazu gab es an der Uni Frankfurt. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion
