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Tipp des Tages

Herpes: Erkältung, Ekel oder Ärger – schon sind die Bläschen da

Millionen habe es in sich und wissen es nicht. Es kann jahrelang im Rückenmark schlafen, ohne dass es in Erscheinung tritt. Und plötzlich, in psychischen Stresssituationen oder bei körperlicher Schwäche, bricht aus und verursacht lästige Symptome. Die Rede ist vom Herpes-simplex-Virus, dem Verursacher der Lippenbläschen.

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Genau gesagt, gibt es zwei sehr ähnliche Typen von diesen Viren, die sich sehr ähnlich im Körper verhalten. Der erste Typ (HSV1) siedelt sich meist nur im Bereich der Mundhöhle und Lippen an, er ist der Auslöser von Lippenherpes, sowie von einer Infektion der Hornhaut im Auge. Die zweite Art (HSV2) befällt die Genitalregion und bewirkt den Herpes genitalis (mehr hierzu siehe unten).

Übertragung der Herpes-Viren

80 Prozent aller Menschen in Deutschland tragen das Lippenherpes-Virus in sich. Und da die Viren hochansteckend sind, ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sich so gut wie alle Menschen infiziert haben. Es kommt hinzu, dass die Viren nicht nur dann ansteckend sind, wenn sie die sichtbaren Bläschen gebildet haben, sondern auch, wenn der Betroffene keine Symptome verspürt. Die Viren werden nämlich auch über die Schleimhäute ausgeschieden und können so auf andere Menschen übertreten.

Der erste Kontakt mit diesem durchsetzungsfähigen Virus erfolgt meist im Kindesalter. Es genügt ein Küsschen, wenn Mutter oder Vater gerade ansteckend sind. (Das Virus ist jetzt „reaktiv“ sagt der Arzt dazu.) Es kann auch passieren, wenn jemand hustet, niest oder „feucht spricht“: So gelangt schnell ein Tröpfchen Speichel nach außen – und ein paar Viren mit ihm. Auch beim gemeinsamen Benutzen eines Trinkglases kann das Virus von einem Menschen zum anderen wandern. Der Erreger gelangt aber erst dann in einen anderen Körper, wenn sich irgendwo eine kleine schadhafte Stelle an der Haut befindet.

So verläuft eine Infektion

Die Erstinfektion kann völlig unbemerkt ablaufen. In anderen Fällen kann sie aber auch besonders heftig sein. Dann bilden sich schmerzhafte Geschwüre in der Mundhöhle oder am Zahnfleisch. Der ganze Körper reagiert darauf, mit Fieber, Schlappsein, Kopf- und Muskelschmerzen.

Nach zwei Wochen haben es die körpereigenen Abwehrkräfte dann geschafft, die Viren zum größten Teil zu vernichten. Aber bevor sie gänzlich Erfolg haben, wandern die Viren über den sensiblen Gesichtsnerv, den Trigeminusnerv, in einen der Nervenknotenpunkte (Ganglien) im Hirnstamm. Hierhin traut sich keine Abwehrzelle. Dort verbleiben sie unser ganzes Leben lang. Sie überdauern die Wartezeit, bis sie  wieder nach außen können, in einem biologisch inaktiven Zustand, d. h., ohne sich zu vermehren. Äußere Reize wie intensive Sonnenbestrahlung, Fieber (man spricht deshalb auch von „Fieberbläschen“), Stress, hormonelle Veränderungen, aber auch körperliche Belastungen oder kleine Verletzungen aber führen dazu, dass das Immunsystem ein bisschen schwächer wird oder auch anderweilig gebraucht wird. Dies reaktiviert die Viren, sie trauen sich aus ihrem Versteck heraus und wandern nach oben. Genau dort, oder nahe der Stelle, wo die Erstinfektion stattgefunden hat, siedeln sie sich wieder an.

Therapie

Wer bläschenerfahren ist, merkt dies sofort, denn die auserwählte Stelle beginnt zu jucken und zu brennen. Dies ist der beste Zeitpunkt, eine virenhemmende Salbe oder Creme (sie enthalten den Wirkstoff Aciclovir oder Penciclovir) aufzutragen, denn damit werden die Viren daran gehindert, sich in der Haut zu vermehren. Wenn nichts dagegen unternommen wird, kommt es wie gewohnt zur Bildung von Bläschen. Nach einigen Tagen trüben diese ein, verkrusten und trocknen schließlich ab.

Allerdings dürfen Sie nicht an den Bläschen herumdrücken und dann mit der Hand im Gesicht oder im Auge herumfahren, denn so tragen Sie die Bläschen weiter. Und eine Infektion an der Hornhaut des Auges kann zu Sehstörungen bis hin zu einer Erblindung führen.

Gefährlich sind die Bläschen im Normalfall nicht, nur bei Neugeborenen sowie bei stark immungeschwächten Menschen kann ein Herpesausbruch schlimmere Folgen haben: großen wunden Stellen, die Wochen brauchen, um zu heilen. Die Infektion kann auch in das Körperinnere übergehen und dort Speiseröhre und Lunge befallen. In solchen Fällen ist es mit einer Salbe nicht mehr getan, jetzt gibt der Arzt ein Medikament zum Einnehmen, welches ebenfalls eine virenhemmende Funktion hat. 

$imageleft2$Vorbeugung

Um einem erneuten Ausbruch vorzubeugen, sollten Sie Stress, Hektik und Belastungen vermeiden. Aber weil das nicht immer geht, sollten Sie zumindest auf ausreichend Schlaf achten, und – wenn Sie zu den Skifahrern gehören – die Haut vor Sonne schützen. Denn eine Überdosis Sonne ist auch belastend.

Das ist Genital-Herpes

Genital-Herpes wird zumeist von den Herpes-simplex-Viren Typ 2 (HSV2) verursacht, in wenigen Fällen auch von den Lippenherpesviren. Die Ansteckung verläuft über sexuelle Kontakte. Auch hier ist die Erstinfektion manchmal schwer und langwierig, mit zahlreichen, schmerzhaften Bläschen im Genitalbereich, Fieber, Unwohlsein, Brennen beim Wasserlassen. Manchmal verläuft sie auch unbemerkt.
Ein erneuter Schub kündigt sich mit Kribbeln, Unbehagen und Jucken an.

Die Bläschen bilden sich Stunden bis Tage später. Auf dem Schamhügel, an den Schamlippen, im Innern der Scheide und sogar am Gebärmutterhals können sie sich bei der Frau bilden, beim Mann vor allem an der Eichel und unter der Vorhaut. Diese sind ziemlich schmerzhaft. Hier helfen keine Salben. Virushemmende Mittel zum Einnehmen können das akute Stadion einige Tage verkürzen. Dann wandern die Viren auch über Nervenbahnen zurück und verstecken sich in den Nervenknotenpunkten von Kreuzbein und Steißbein. Zwei von zehn Menschen haben HSV2-Viren in sich, über die Bildung von Antikörpern kann man sie nachweisen.

Ein Genitalherpes ist vor allem für Neugeborene gefährlich: Sie können sich während der Geburt anstecken. Wenn eine werdende Mutter also spürt, dass wieder eine Infektion im Kommen ist, sollte sie dies dem Arzt sagen. Dann könnte man mit einer Entbindung per Kaiserschnitt verhindern, dass das Virus auf das Neugeborene übertragen wird. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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