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Tipp des Tages

Nikotinsucht: Größter Risikofaktor für Lungenkrebs

Früher war die Zigarette ein Zeichen von Freiheit und Coolness. Mittlerweile aber hat sich herumgesprochen, dass sie schädlich ist und der Verursacher von vielen Krankheiten. Trotzdem können viele Leute nicht von ihr lassen. Jeder vierte Erwachsene in Deutschland raucht regelmäßig. Die meisten von ihnen spielen mit dem Wunsch aufzuhören. Aber das ist gar nicht so leicht. Denn die Zigarette schafft es sowohl auf psychischer als auch auf körperlicher Ebene, einen Raucher in Abhängigkeit zu halten. So ist sie für Raucher ein treuer Begleiter in vielen emotionalen Situationen wie Trauer, Freude, Überraschung oder Stress. Oder im Alltäglichen: Man wartet auf den Bus und zündet sich schnell noch eine an. Oder man hat die Wohnung geputzt und belohnt sich mit einigen tiefen Lungenzügen. Diese Gewohnheiten sind regelrechte  Auslösesituationen. Viele Menschen, die schon vor Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben, erzählen mir, dass es ihnen immer noch schwer fällt, in diesen Auslösesituationen nicht zur Zigarette zu greifen.

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Körperliche Abhängigkeit

Die körperliche Abhängigkeit hingegen entsteht so: Gebunden an die winzigen Teerteilchen im Rauch gelangt das Nikotin in die Lunge und von dort ins Blut. Sekunden später erreicht es das Gehirn. Hier besetzen sie u. a. im Limbischen System, dem Belohnungszentrum im Gehirn, bestimmte Nervenzellen und beeinflussen deren Aktivität. Psychoaktive Botenstoffe wie Dopamin, Endorphine, Noradrenalin oder Vasopressin werden freigesetzt. Das ist erst einmal sehr angenehm für den Rauchenden: Er fühlt sich wohler, Schmerzen und innerliche Anspannung, auch Angst und Aggressionen lassen nach. Zudem mildert das „Lungenbrötchen“ Hungergefühle.
Diese Effekte kommen blitzschnell zustande, deswegen spricht man auch vom süchtigmachenden „Nikotin-Kick“. Er hält allerdings nicht lange an. Um ihn zu wiederholen, zündet man sich deswegen bald eine neue Zigarette an. Das Gehirn stellt sich schnell auf die regelmäßige Überflutung mit Nikotinmolekülen ein und bildet an den Nerven im Gehirn neue Andockstrukturen (med.: Nikotinrezeptoren). Dies setzt einen verhängnisvollen Prozess in Gang: Man braucht immer mehr Nikotin, um die schönen Wirkungen einer Zigarette hervorzurufen, die aber trotzdem immer schwächer werden.

Und irgendwann ist es soweit, dass man die Zigarette nur noch braucht, um die Entzugssymptome wie Händezittern, Unruhe und Unkonzentriertheit zu lindern. Spätestens jetzt glauben Raucher, sich ohne den Effekt des Nikotins gar nicht mehr entspannen zu können. Dabei aber dienen Zigaretten nur noch dazu, um eine Spannung und innere Unruhe zu lösen, die ohne Nikotin gar nicht erst entstanden wäre. Und so ist die Sucht endgültig da.

$imageleft2$Schädigungen durch Zigaretten

Nikotin ist ein gefährliches Nervengift. Der Inhalt an Nikotin einer Zigarre ist in der Lage, einen erwachsenen Mann zu vergiften, würde er sie essen. Beim Rauchen aber ist weniger das Nikotin schädlich, sondern es sind die Begleitstoffe, die der Raucher bei jedem Zug mit inhaliert: Stickoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzol, Phenole, Formaldehyd, Ammoniak, Nitrosamine, Akrolein sowie Spurenelemente wie Nickel und Cadmium. Sie sind für die langfristigen Gesundheitsschädigungen verantwortlich.

Zu den bekanntesten Gesundheitsschädigungen zählen Lungenkrebs, chronische Lungenerkrankungen wie COPD und Raucherbeine. Weniger bekannt ist, dass viele Menschen, auf deren Todesschein ein Herzinfarkt steht, in Wahrheit auch dem giftigen Qualm zum Opfer gefallen sind. Denn der Zigarettenrauch führt zu Gefäßschädigungen und Gefäßverschlüssen. Ein erstes Anzeichen dafür ist übrigens beim Mann die Erektionsschwäche und bei der Frau die Mangeldurchblutung der Klitoris, die zu Lust- und Empfindungslosigkeit beim Sex führt. Darüber hinaus ist das Rauchen verantwortlich für eine erhöhte Infektanfälligkeit, eine Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Und es verschlimmert den Krankheitsverlauf bei Diabetikern.

Entzugsschema

Um vom Glimmstängel wegzukommen, wird mit fünf Phasen gearbeitet:
  1. Sie überlegen sich, warum Sie bislang geraucht haben und weshalb Sie damit aufhören möchten.
  2. Sie erkennen Ihr typisches Rauchermuster: In welchen Situationen und Stimmungen rauchen Sie, und wann besonders viel?
  3. Sie bestimmen einen günstigen Aufhörtermin. Planen Sie Ausweichhandlungen für die typischen Rauchsituationen.
  4. Sie hören auf, entweder von heute auf morgen, oder Sie schleichen sich mit Nikotinersatzstoffen (Pflaster, Kaugummi etc.) aus. Damit bekommt Ihr Körper Nikotin, ohne den süchtigmachenden Kick und ohne die krankheitsverursachenden Begleitstoffe. Von Antirauchpillen rate ich momentan ab bzw. empfehle Ihnen, auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt. Denn bei dem Präparat Zyban ist bekannt, dass Depressionen und Selbstmordgedanken auftreten können. Erste Anzeichen deuten bei dem Medikament Champix auf ähnliche Nebenwirkungen hin.
  5. Sie halten durch, und konzentrieren sich auf die positiven Wirkungen. Jetzt können Sie sich das Leben als Nichtraucher schon besser vorstellen.
Wie Akupunktur hilft

Akupunktur und Akupressur können den körperlichen Entzug unterstützen, indem sie die Entzugserscheinungen vor allem in den ersten Tagen lindern und das Verlangen nach Zigaretten dämpfen. So treten Reizbarkeit oder Aggressivität bei dieser Methode laut Erfahrung von TCM ( Traditionelle Chinesische Medizin)-Therapeuten deutlich seltener auf.

Zur Behandlung werden feine Nadeln in die sogenannten Suchtpunkte gestochen. Diese liegen am Ohr und sind auch Bestandteil der Körperakupunktur. Mit dem Suchtpunkten wird vermutlich das Suchtzentrum im Gehirn angesprochen und der Wunsch zu rauchen unterdrückt. Dauernadeln bleiben für eine Woche im Ohr, normale werden nach einer Sitzung wieder herausgezogen. Neben der manuellen Akupunktur gibt es auch die Elektro- und die Laserakupunktur. Oft werden zusätzlich Punkte, die auf Lunge, Magen und Psyche wirken, stimuliert.

Moderne Studien gibt es leider noch nicht zum Nachweis dieser Methode, aber TCM-Therapeuten sprechen davon, dass sie jedem zweiten Patienten hilft. Allerdings ist auch hier entscheidend, dass Sie auch tatsächlich fest vorhaben aufzuhören.

Sie sollten sich außerdem bei einem erfahrenen Arzt nach pflanzlichen Mitteln erkundigen, welche Unruhe, Schlafstörungen und nervöse Spannungszustände abbauen können. Dazu gehören Präparate aus Passionsblume, Baldrian und Melisse.
    Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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