Tipp des Tages
Masern: Ist ein Kind krank, trifft es oft alle
Man kennt Geburtstagspartys, Silvesterpartys – aber Masernpartys? Doch diese waren in manchen Gegenden Deutschlands häufig und gingen so: Erkrankte ein Kind an Masern, so wurden es mit den Geschwistern und eventuell den Nachbarkindern zusammengebracht, damit diese sich auch anstecken konnten. Das war für die Mutter eine Erleichterung, konnte sie doch so die Krankheit bei allen Kindern mit einem Aufwasch erledigen. Diese Unsitte hörte erst auf, als vor 40 Jahren (1968) die Masernimpfung möglich wurde.
Heute weiß man: Masern sind keineswegs harmlos. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende komplikationsreiche Viruserkrankung. Sie verläuft in zwei Phasen:
Ursache dieser Erkrankung ist das Masernvirus (medizinisch: Rubivirus). Diese kann man in 23 verschiedene Untergruppen einteilen. Dies führt vereinzelt zu dem Gerücht, man könne im schlimmsten Fall 23mal die Masern bekommen, und zwar für jeden Untertyp einmal. Tatsache ist aber, dass die Oberfläche aller Typen von Masernviren immer identisch ist. Und weil das Immunsystem sich nur an der Oberfläche eines Erregers orientiert, gilt die nach einer Erkrankung aufgebaute Abwehr für alle 23 Untergruppen. Das gleiche gilt für die Impfung, auch sie ist gegen alle Typen von Masernviren wirksam.
Komplikationen
Und so eine Impfung gehört zu den Standardimpfungen für Kinder und ist dringend notwendig. Denn oft genug verläuft eine Masernerkrankung nicht so glimpflich ab, wie eben geschildert. Sehr häufig führt sie zu einer Mittelohrentzündung, einer Lungenentzündung und Durchfall. Gefährlich wird es – und auch das ist nicht sehr selten – wenn es durch die Masernviren zu einer Gehirnentzündung kommt. Von etwa 500 bis 2000 masernkranken Kinder entwickelt eines diese Komplikation. Benommenheit bis Bewusstlosigkeit, Krampf- und Lähmungsanfälle sind höchste Alarmzeichen. Jedes dritte Kind überlebt dies nicht, bei jedem fünften Kind bleiben Schäden zurück. Deswegen versetzen kleine Masernepidemien in Schulen immer auch die Menschen bundesweit in Aufregung.
Aber die schlimmste und tückischste Komplikation ist die folgende: eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Damit ist gemeint, dass sich Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können, bei anderen Kindern anstecken, die Masernkrankheit durchleiden, sie aber nicht besiegen können. Ihr Immunsystem ist noch zu schwach. Die Viren verstecken sich u. a. im Gehirn vor den weiteren Angriffen des Immunsystems. Dort aber führen sie dann nach einiger Zeit zu schweren Gehirnschäden. Die Kinder zerfallen dann richtig vor den Augen ihrer Eltern, ohne dass man irgendetwas dagegen tun kann. Das alleine schon, die Verantwortung für andere kleine Kinder, sollte uns dazu veranlassen, die eigenen Kinder impfen zu lassen.
Warum gibt es die Meldepflicht
Wenn ein Kind oder ein Erwachsener an Masern erkrankt oder gar stirbt, muss der Arzt dies dem Gesundheitsamt mitteilen, weil Masern hochansteckend und gefährlich sind. Außerdem dauert es bis zur endgültigen Diagnose ca. fünf Tage, in dieser Zeit vermuten Eltern und auch Ärzte das Kind habe eine Erkältung, währenddessen es aber die Viren schon auf andere Kinder verteilt. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein beim Auftreten von Masernfällen eine Schule zu schießen, damit die Ansteckungsketten unterbrochen werden.
Eine Impfung ist also sehr wichtig, vor allem um andere Kinder und Säuglinge nicht zu gefährden. Trotzdem hört man immer wieder von Fällen, in denen geimpfte Kinder oder Erwachsene sich noch einmal anstecken können. (Auch dafür ist die Meldepflicht gut.) Bei ihnen wurde dann vielleicht nur eine Impfung durchgeführt. Man braucht aber zwei nacheinander folgende Impfungen, weil bei jeder von ihnen nur zu 95 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Immunisierung, also ein Gefeit sein vor der Erkrankung, erreicht wird. Das Ziel ist übrigens, die Masern mit Hilfe einer konsequenten Durchimpfung weltweit komplett auszurotten. Das ist möglich, weil das Virus nur im Menschen lebt.
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Verlauf der Erkrankung Heute weiß man: Masern sind keineswegs harmlos. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende komplikationsreiche Viruserkrankung. Sie verläuft in zwei Phasen:
- Die Ankündigungsphase: Diese dauert drei bis fünf Tage. Das Kind bekommt Fieber, Reizhusten, eine laufende Nase und fühlt sich matt. Jede Mutter denkt hier zuerst einmal an einen banalen Schnupfen. Doch dann am Ende der Ankündigungsphase bilden sich eindeutige Masernzeichen heraus: Die Mundschleimhaut wird hochrot und es bilden sich auf ihr weiße Beläge (Koplik-Flecken), die aussehen wie Spritzer mit weißen Kalk.
- Die Ausschlagphase: Ab etwa dem sechsten Tag beginnt das Fieber plötzlich zu steigen. Es treten hochrote kleine Pusteln auf, die an manchen Stellen scheinbar zusammenfließen. Typischerweise beginnt dieser äußere Ausschlag hinter dem Ohr und im Gesicht, und breitet sich dann rasch über den ganzen Körper aus. Häufig schwellen auch sämtliche Lymphknoten an. Ab dem dritten Tag verblasst der Hautausschlag und das Allgemeinbefinden bessert sich langsam. In dieser Zeit kann man dem Kind nur viel Ruhe gönnen, ihm viel zu trinken geben und für genügend Wärme sorgen, damit sich nicht etwa eine Lungenentzündung bildet. Fiebersenkende Mittel sind nur dann angebracht, wenn die Temperatur über 39 Grad steigt, oder das Kind zu Fieberkrämpfen neigt.
Ursache dieser Erkrankung ist das Masernvirus (medizinisch: Rubivirus). Diese kann man in 23 verschiedene Untergruppen einteilen. Dies führt vereinzelt zu dem Gerücht, man könne im schlimmsten Fall 23mal die Masern bekommen, und zwar für jeden Untertyp einmal. Tatsache ist aber, dass die Oberfläche aller Typen von Masernviren immer identisch ist. Und weil das Immunsystem sich nur an der Oberfläche eines Erregers orientiert, gilt die nach einer Erkrankung aufgebaute Abwehr für alle 23 Untergruppen. Das gleiche gilt für die Impfung, auch sie ist gegen alle Typen von Masernviren wirksam.
Komplikationen
Und so eine Impfung gehört zu den Standardimpfungen für Kinder und ist dringend notwendig. Denn oft genug verläuft eine Masernerkrankung nicht so glimpflich ab, wie eben geschildert. Sehr häufig führt sie zu einer Mittelohrentzündung, einer Lungenentzündung und Durchfall. Gefährlich wird es – und auch das ist nicht sehr selten – wenn es durch die Masernviren zu einer Gehirnentzündung kommt. Von etwa 500 bis 2000 masernkranken Kinder entwickelt eines diese Komplikation. Benommenheit bis Bewusstlosigkeit, Krampf- und Lähmungsanfälle sind höchste Alarmzeichen. Jedes dritte Kind überlebt dies nicht, bei jedem fünften Kind bleiben Schäden zurück. Deswegen versetzen kleine Masernepidemien in Schulen immer auch die Menschen bundesweit in Aufregung.
Aber die schlimmste und tückischste Komplikation ist die folgende: eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Damit ist gemeint, dass sich Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können, bei anderen Kindern anstecken, die Masernkrankheit durchleiden, sie aber nicht besiegen können. Ihr Immunsystem ist noch zu schwach. Die Viren verstecken sich u. a. im Gehirn vor den weiteren Angriffen des Immunsystems. Dort aber führen sie dann nach einiger Zeit zu schweren Gehirnschäden. Die Kinder zerfallen dann richtig vor den Augen ihrer Eltern, ohne dass man irgendetwas dagegen tun kann. Das alleine schon, die Verantwortung für andere kleine Kinder, sollte uns dazu veranlassen, die eigenen Kinder impfen zu lassen.
Warum gibt es die Meldepflicht
Wenn ein Kind oder ein Erwachsener an Masern erkrankt oder gar stirbt, muss der Arzt dies dem Gesundheitsamt mitteilen, weil Masern hochansteckend und gefährlich sind. Außerdem dauert es bis zur endgültigen Diagnose ca. fünf Tage, in dieser Zeit vermuten Eltern und auch Ärzte das Kind habe eine Erkältung, währenddessen es aber die Viren schon auf andere Kinder verteilt. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein beim Auftreten von Masernfällen eine Schule zu schießen, damit die Ansteckungsketten unterbrochen werden.
Eine Impfung ist also sehr wichtig, vor allem um andere Kinder und Säuglinge nicht zu gefährden. Trotzdem hört man immer wieder von Fällen, in denen geimpfte Kinder oder Erwachsene sich noch einmal anstecken können. (Auch dafür ist die Meldepflicht gut.) Bei ihnen wurde dann vielleicht nur eine Impfung durchgeführt. Man braucht aber zwei nacheinander folgende Impfungen, weil bei jeder von ihnen nur zu 95 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Immunisierung, also ein Gefeit sein vor der Erkrankung, erreicht wird. Das Ziel ist übrigens, die Masern mit Hilfe einer konsequenten Durchimpfung weltweit komplett auszurotten. Das ist möglich, weil das Virus nur im Menschen lebt.
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