Tipp des Tages
Scheidenpilz: Hilfe gegen das schlimme Brennen und Jucken
Dieses Leiden betrifft viele Frauen und fast jede von ihnen leidet mindestens einmal in ihrem Leben darunter: ein quälender Juckreiz, ein schlimmes Brennen und ein vermehrter Ausfluss im Genitalbereich. Ein solcher Scheidenpilz (medizinisch: Vulvovaginalkandidose) muss jedoch nicht darauf zurückgehen, dass Sie oder Ihr Partner untreu waren und eine Infektion in die Beziehung geschleppt haben. Vielmehr lebt in unserem Darm ein kleiner Teil Pilze, – hier befindet sich meist die Ursache einer Scheidenpilzinfektion. Denn der Weg zwischen Po und Vagina ist nun einmal nicht lang und kann auch schnell überbrückt werden. Außerdem ist auch die Scheide nie keimfrei.
Der Erreger
Es geht um einen Hefepilz der Gattung Candida. Von ihm gibt es verschiedene Formen. In 80 bis 90 Prozent ist der „weißlich Glänzende“ Candida albicans der Erreger, in 5 bis 10 Prozent Candida glabrata. Daneben gibt es noch Candida krusei, Candida tropicalis und weitere mehr. Dies ist wichtig zu wissen, weil die unterschiedlichen Formen nicht alle gleich behandelt werden.
Die krankmachenden Hefepilze gedeihen am besten im feuchtwarmen Klima bei einer Temperatur um 37 Grad, weshalb sie sich im menschlichen Körper und insbesondere in der Vagina, aber auch in Mund und Darm sehr wohl fühlen.
Die Anzeichen
In der Vagina kommt es zuerst zu einem leichten Brennen, Juckreiz und einem geringen Ausfluss. Später verstärken sich das Brennen und Juckreiz, die betroffenen Bereiche sind jetzt gerötet und geschwollen. Bei den meisten Frauen bildet sich ein weißer Ausfluss, der bröckelig an den Scheidenwänden heftet. Entfernt man ihn, was leicht geht, dann kommt darunter eine leicht blutende Scheidenschleimhaut zum Vorschein. Hat sich der Pilz weniger in der Vagina angesiedelt und mehr auf den Schamlippen und dem Venushügel (medizinisch: Vulva), dann zeigen sich hier Pusteln und Rötungen. Vor den Wechseljahren ist der Pilz meist vaginal zu finden und danach eher auf Schamlippen und Venushügel.
Therapie
Haben Sie zum ersten Mal solch eine Infektion, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen, damit er den Erreger genau bestimmt. Er nimmt dazu einen Abstrich von der Scheidenschleimhaut bzw. von den Pusteln und untersucht ihn unter dem Mikroskop. Ein Pilz ist hier durch seine Sporen gut zu erkennen. In dem Fall bekommen Sie eine Antipilztherapie verschrieben, am gebräuchlichsten ist der Wirkstoff Clotrimazol. Meist enthält die Medikamentenpackung Zäpfchen, die Sie abends in die Scheide einführen müssen, sowie eine Tube mit einer Creme. Diese tragen Sie zweimal täglich am Eingang der Vagina, auf den Schamlippen und dem -hügel auf. Je nachdem, welches Medikament Sie verschrieben bekamen, dauert die Therapie ein bis sechs Tage.
$imageleft2$Wenn es immer wiederkommt
Aber leider können Pilzinfektionen immer wieder auftreten. Möglicherweise war ihr Partner mit infiziert und verursacht im Ping-Pong-Effekt die neuerliche Infektion (mehr dazu siehe Kasten). Möglicherweise leiden Sie aber auch unter einer Infektion mit einem anderen Pilz. Bei Candida glabrata wird eine wenigstens zweiwöchige Therapie mit Fluconazol verabreicht.
Zu den Faktoren, die eine Infektion begünstigen können, gehören aber vor allem Veränderungen des natürlichen Scheidenmilieus. Normalerweise stellen Milchsäurebakterien (Döderlein-Bakterien) ein saures Milieu von einem pH-Wert von 4 bis 4,5 in der Scheide her, wo Pilze und auch andere Erreger schlecht gedeihen. Dies kann sich ändern, durch Verschiebungen im Haushalt der Sexualhormone oder durch alles, was die Immunabwehr schwächt. Dazu gehören Dauerstress genauso wie die Zuckerkrankheit, eine länger währende Antibiotikatherapie, eine Kortisoneinnahme oder das Immunsystem unterdrückende Medikamente.
Häufig verändert aber auch einfach der zu gut gemeinte Gebrauch von Intimsprays, Seifen und Waschlotionen das Scheidenmilieu. Sorgfältige Hygiene im Intimbereich ist zwar wichtig, aber es reicht normalerweise auch bloßes Wasser. Wenn Ihnen das für Ihr Sauberkeitsgefühl zu wenig ist, können Sie einmal am Tag eine Intimwaschlotion mit einem pH-Wert von 4 bis 4,5 verwenden.
Enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien und Slip-Einlagen mit undurchlässiger Kunststoffhülle begünstigen eine feuchte Umgebung im Intimbereich, dies freut die Pilze auch.
Wer regelmäßig vom Scheidenpilz heimgesucht wird und die Symptome genau kennt, kann sich selbst aus der Apotheke ein Antipilzmittel rezeptfrei kaufen und muss nicht immer zum Arzt gehen. Wenn die Beschwerden dabei allerdings nur etwas nachlassen und dann bald wiederkommen, könnte es auch eine bakterielle Infektion sein, z. B. mit dem Bakterium Gardnerella. Jucken und Brennen sind ähnlich, allerdings riecht jetzt Ausfluss fischartig. Eine Candidainfektion hingegen riecht nicht. Bakterien werden anders behandelt!
Und noch eine Diagnose ist möglich, bei brennenden Schmerzen im Schambereich. Es ist die Vulvodynie, eine Überempfindlichkeit im Intimbereich. Die Ursache hierfür ist nicht genau bekannt, es können auch Partnerschaftsstörungen eine große Rolle spielen.
Muss der Partner mitbehandelt werden?
Früher gab es gar nichts anders: Wenn die Frau unter einer Scheideninfektion litt, musste der Partner gleichzeitig mitbehandelt werden, aus Angst, dass man sich sonst gegenseitig immer wieder ansteckt. Mittlerweile ist dies aber bei einer akuten einmaligen Infektion nicht mehr zwingend. Erst wenn ein Scheidenpilz immer wiederkehrt, sollten auch Penis und Sperma des Partners untersucht werden.
Eine Behandlung des Mannes ist natürlich dann erforderlich, wenn sich bei ihm Anzeichen einer Infektion zeigen. Dies ist der Fall, wenn auf der Eichel oder unter der Vorhaut Bläschen und Pusteln zu sehen sind, die rasch platzen und eine gerötete entzündliche Fläche hinterlassen. Auch brennt es dann bei einer mechanischen Reibung, wie etwa beim Sex.
Hier hilft dann die gleiche Creme, die auch seine Partnerin benutzt. Bei einer andauernden Entzündung der Eichel sollte der Mann aber unbedingt zum Arzt, es muss geklärt werden, ob etwa eine chronische Prostataentzündung oder ein noch unerkannter Diabetes mellitus dahintersteht. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion
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Auch in ihr sind meist ein paar Pilze und Bakterien, die sich gegenseitig aber ganz gut in Schach halten. Problematisch wird es erst, wenn sich eine der beiden Kulturen übermäßig vermehrt und dadurch das Gleichgewicht auseinander bringt. Ein Grund hierfür ist eine Antibiotikatherapie, worauf ich gleich noch einmal zu sprechen komme. Doch schauen wir uns zuvor einmal den Erreger genauer an, der diese Beschwerden verursacht.Der Erreger
Es geht um einen Hefepilz der Gattung Candida. Von ihm gibt es verschiedene Formen. In 80 bis 90 Prozent ist der „weißlich Glänzende“ Candida albicans der Erreger, in 5 bis 10 Prozent Candida glabrata. Daneben gibt es noch Candida krusei, Candida tropicalis und weitere mehr. Dies ist wichtig zu wissen, weil die unterschiedlichen Formen nicht alle gleich behandelt werden.
Die krankmachenden Hefepilze gedeihen am besten im feuchtwarmen Klima bei einer Temperatur um 37 Grad, weshalb sie sich im menschlichen Körper und insbesondere in der Vagina, aber auch in Mund und Darm sehr wohl fühlen.
Die Anzeichen
In der Vagina kommt es zuerst zu einem leichten Brennen, Juckreiz und einem geringen Ausfluss. Später verstärken sich das Brennen und Juckreiz, die betroffenen Bereiche sind jetzt gerötet und geschwollen. Bei den meisten Frauen bildet sich ein weißer Ausfluss, der bröckelig an den Scheidenwänden heftet. Entfernt man ihn, was leicht geht, dann kommt darunter eine leicht blutende Scheidenschleimhaut zum Vorschein. Hat sich der Pilz weniger in der Vagina angesiedelt und mehr auf den Schamlippen und dem Venushügel (medizinisch: Vulva), dann zeigen sich hier Pusteln und Rötungen. Vor den Wechseljahren ist der Pilz meist vaginal zu finden und danach eher auf Schamlippen und Venushügel.
Therapie
Haben Sie zum ersten Mal solch eine Infektion, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen, damit er den Erreger genau bestimmt. Er nimmt dazu einen Abstrich von der Scheidenschleimhaut bzw. von den Pusteln und untersucht ihn unter dem Mikroskop. Ein Pilz ist hier durch seine Sporen gut zu erkennen. In dem Fall bekommen Sie eine Antipilztherapie verschrieben, am gebräuchlichsten ist der Wirkstoff Clotrimazol. Meist enthält die Medikamentenpackung Zäpfchen, die Sie abends in die Scheide einführen müssen, sowie eine Tube mit einer Creme. Diese tragen Sie zweimal täglich am Eingang der Vagina, auf den Schamlippen und dem -hügel auf. Je nachdem, welches Medikament Sie verschrieben bekamen, dauert die Therapie ein bis sechs Tage.
$imageleft2$Wenn es immer wiederkommt
Aber leider können Pilzinfektionen immer wieder auftreten. Möglicherweise war ihr Partner mit infiziert und verursacht im Ping-Pong-Effekt die neuerliche Infektion (mehr dazu siehe Kasten). Möglicherweise leiden Sie aber auch unter einer Infektion mit einem anderen Pilz. Bei Candida glabrata wird eine wenigstens zweiwöchige Therapie mit Fluconazol verabreicht.
Zu den Faktoren, die eine Infektion begünstigen können, gehören aber vor allem Veränderungen des natürlichen Scheidenmilieus. Normalerweise stellen Milchsäurebakterien (Döderlein-Bakterien) ein saures Milieu von einem pH-Wert von 4 bis 4,5 in der Scheide her, wo Pilze und auch andere Erreger schlecht gedeihen. Dies kann sich ändern, durch Verschiebungen im Haushalt der Sexualhormone oder durch alles, was die Immunabwehr schwächt. Dazu gehören Dauerstress genauso wie die Zuckerkrankheit, eine länger währende Antibiotikatherapie, eine Kortisoneinnahme oder das Immunsystem unterdrückende Medikamente.
Häufig verändert aber auch einfach der zu gut gemeinte Gebrauch von Intimsprays, Seifen und Waschlotionen das Scheidenmilieu. Sorgfältige Hygiene im Intimbereich ist zwar wichtig, aber es reicht normalerweise auch bloßes Wasser. Wenn Ihnen das für Ihr Sauberkeitsgefühl zu wenig ist, können Sie einmal am Tag eine Intimwaschlotion mit einem pH-Wert von 4 bis 4,5 verwenden.
Enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien und Slip-Einlagen mit undurchlässiger Kunststoffhülle begünstigen eine feuchte Umgebung im Intimbereich, dies freut die Pilze auch.
Wer regelmäßig vom Scheidenpilz heimgesucht wird und die Symptome genau kennt, kann sich selbst aus der Apotheke ein Antipilzmittel rezeptfrei kaufen und muss nicht immer zum Arzt gehen. Wenn die Beschwerden dabei allerdings nur etwas nachlassen und dann bald wiederkommen, könnte es auch eine bakterielle Infektion sein, z. B. mit dem Bakterium Gardnerella. Jucken und Brennen sind ähnlich, allerdings riecht jetzt Ausfluss fischartig. Eine Candidainfektion hingegen riecht nicht. Bakterien werden anders behandelt!
Und noch eine Diagnose ist möglich, bei brennenden Schmerzen im Schambereich. Es ist die Vulvodynie, eine Überempfindlichkeit im Intimbereich. Die Ursache hierfür ist nicht genau bekannt, es können auch Partnerschaftsstörungen eine große Rolle spielen.
Muss der Partner mitbehandelt werden?
Früher gab es gar nichts anders: Wenn die Frau unter einer Scheideninfektion litt, musste der Partner gleichzeitig mitbehandelt werden, aus Angst, dass man sich sonst gegenseitig immer wieder ansteckt. Mittlerweile ist dies aber bei einer akuten einmaligen Infektion nicht mehr zwingend. Erst wenn ein Scheidenpilz immer wiederkehrt, sollten auch Penis und Sperma des Partners untersucht werden.
Eine Behandlung des Mannes ist natürlich dann erforderlich, wenn sich bei ihm Anzeichen einer Infektion zeigen. Dies ist der Fall, wenn auf der Eichel oder unter der Vorhaut Bläschen und Pusteln zu sehen sind, die rasch platzen und eine gerötete entzündliche Fläche hinterlassen. Auch brennt es dann bei einer mechanischen Reibung, wie etwa beim Sex.
Hier hilft dann die gleiche Creme, die auch seine Partnerin benutzt. Bei einer andauernden Entzündung der Eichel sollte der Mann aber unbedingt zum Arzt, es muss geklärt werden, ob etwa eine chronische Prostataentzündung oder ein noch unerkannter Diabetes mellitus dahintersteht. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion