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Tipp des Tages

Kehlkopfentzündung: Wenn die Heiserkeit nicht weichen will

Der Kehlkopf ist bei vielen Männern als kleine Beule am Hals mit dem Namen „Adamsapfel“ sichtbar. Frauen haben allerdings auch einen Adamsapfel, doch man sieht ihn nicht so gut von außen, denn er ist kleiner. In der Pubertät, unter dem Einfluss der neu gebildeten männlichen Geschlechtshormone, beginnt nämlich der Kehlkopf des Mannes zu wachsen. Da die Stimmbänder im Kehlkopf befestigt sind, werden sie durch das Wachstum länger und schwingen dadurch in einer tieferen Frequenz.
Auch wenn man heiser ist und keinen vernünftigen Ton herausbringt, liegt die Ursache im Kehlkopf. Oft steckt eine Kehlkopfentzündung dahinter.

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Das geschieht bei einer Kehlkopfentzündung

Dabei schwellen die Stimmbänder an, sie sind gerötet und die den Kehlkopf auskleidende Schleimhaut ist entzündet. Diese Entzündung kann von kurzer Dauer sein, z. B. im Rahmen einer Erkältung. Halsschmerzen und Schluckbeschwerden kommen dann hinzu. Die Entzündung kann aber auch chronisch sein, wenn die Stimmbänder zu stark beansprucht werden, oder wenn die Atemluft nicht gut verträglich für die feuchte Schleimhaut ist. Dies ist der Fall bei verrauchter, staubiger oder zu warmer und trockener Umgebung.
Auch regelmäßiger Alkoholgenuss oder das Einatmen von reizenden Gasen wie z. B. Chlor im Schwimmbad, können eine chronische Kehlkopfentzündung erzeugen. Dann hat man das Gefühl eines trockenen Halses. Er fühlt sich kratzig an, oder so, als ob ein Fremdkörper nicht weiterrutschen will. Ein Räusperzwang kann hinzukommen, ebenso ein Reizhusten. Letzterer entsteht typischerweise im Bereich des Halses und kommt nicht aus den Tiefen der Lunge.

Aufbau des Kehlkopfes

Die Kehlkopfentzündung ist eine der häufigsten Ursachen für einen Arztbesuch. Aber auch eine der häufigsten Gründe für eine fälschliche Einnahme von Antibiotika. Doch schauen wir uns den Kehlkopf doch erst einmal genauer an. Es handelt sich dabei um ein knorpliges Hohlorgan, das oben auf der Luftröhre sitzt. Er sorgt z. B. dafür, dass die Nahrung nicht in die Luftröhre gerät, indem er beim Schlucken die Luftröhre schnell mit dem Kehlkopfdeckel (Epiglottis) verschließt.

In der inneren Schleimhaut befinden sich zahlreiche schleimproduzierende Drüsen. Der Schleim dient der Befeuchtung der Stimmritzen und ist ein Schutz für die Atemwege, fängt er doch eingeatmete Bakterien und Viren ab. Flimmerhärchen schieben ihn dann nach oben und außen. Damit werden, wie auf einem Förderband, auch die „gefangenen“ Fremdkörper aus dem Atemtrakt heraustransportiert. Doch einige Erreger schaffen es doch, sich im Schleim festzusetzen und zu vermehren. Am häufigsten gelingt dies den Erkältungsviren. Dies schädigt die Schleimhaut und es kommt zu Halsschmerzen und Heiserkeit.

Therapie bei Entzündung

Jetzt ist es wichtig, die Schleimhäute anzufeuchten und zu beruhigen. Inhalieren Sie heißen Wasserdampf. Wenn Sie Salz in das Wasser tun, wirkt dies gleichzeitig entzündungshemmend. Schonen Sie die Stimme, sprechen Sie wenig und lassen Sie die Zigarette dort stecken, wo sie ist. Warme Halswickel und warme Getränke können die Beschwerden lindern. Es kann leider aber auch passieren, dass sich in die bereits geschädigte Schleimhaut zusätzlich Bakterien einnisten. Dies nennt man eine bakterielle Superinfektion. Sie erkennt man daran, dass der abgehustete Schleim sich gelb bis grün verfärbt. Erst jetzt helfen Antibiotika, bei der normalen Virusinfektion, oder bei einer sonst wie gereizten Stimme können sie nichts ausrichten.

$imageleft2$Sonderformen der Entzündung

Neben diesen häufigen Gründen gibt es Sonderformen. Beim Pseudokrupp entsteht eine von Viren ausgelöste Schwellung der Schleimhäute, die sich durch Atemnot und krampfartigen, bellenden Husten bemerkbar macht. Meist sind Kinder betroffen, die dann möglichst bald in ärztliche Behandlung gehören. Feuchte Atemluft, Beruhigung und Cortisonzäpfchen helfen in der Regel gut. 

Weiterhin gibt es die Epiglottitis, eine bakterielle Entzündung des Kehldeckels. Die Stimme klingt kloßig und rau. Starke Schluckschmerzen, Fieber, starker Speichelfluss und zunehmende Atemnot kommen dazu. Diese Patienten gehören umgehend zum Arzt, meistens sofort ins Krankenhaus, da Erstickungsgefahr droht. Hier wird mit Antibiotika und auch entzündungshemmenden Cortison behandelt.
In seltenen Fällen können auch gut- oder bösartige Geschwulste die Ursache einer andauernden Heiserkeit sein.

Impfung für Kinder oft lebensrettend

Im Kindesalter sind es vor allem zwei Krankheiten, die u. a. zu einer Kehlkopfentzündung führen. Diese lauten Hib und Diphtherie.
Hib ist die Abkürzung für den komplizierten Namen „Haemophilus influenzae Typ b“. Dies ist eine der schwersten bakteriellen Erkrankungen in den ersten fünf Lebensjahren. Es beginnt mit einer fieberhaften Infektion des Nasenrachenraumes. Es kann aber rasend schnell zu einer Komplikation kommen, entweder zu einer eitrigen Hirnhautentzündung oder zu einer Kehldeckelentzündung, die mit Erstickungsanfällen einhergeht. Unbehandelt sterben 60 bis 90 Prozent der erkrankten Kinder.

Die Diphtherie ist ebenfalls eine schlimme Erkrankung. „Würgeengel der Kinder“ wird sie auch genannt, oder „Cäsarenhals-Erkrankung“. Auch hier ist der Erreger ein Bakterium, das zu einer starken Anschwellung im Halsbereich führt. In schweren Fällen droht auch hier der Erstickungstod.

Beide Erkrankungen sind hoch ansteckend. Gegen beide sollten Sie Ihr Baby ab einem Alter von 2 Monaten impfen lassen. Die Impfungen werden viermal durchgeführt. Sie sind aber Teil eines neuen Sechsfachimpfstoffes, mit jeweils einem Pieks ist also alles erledigt. Während Hib nur Babys und Kleinkindern gefährlich wird, kann Diphtherie in jedem Alter Schäden anrichten. Hier muss alle 10 Jahre nachgeimpft werden. Schauen Sie doch gleich einmal in Ihrem eigenen Impfpass nach. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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