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Tipp des Tages

Ballenzeh: Wenn falsche Schuhe die Zehen verformen

Dies ist ein typisches Frauenleiden. Es fängt unscheinbar an und man bemerkt nur, dass Pumps und Sandaletten vorne vermeintlich immer enger werden. Irgendwann aber beginnt sich das Großzehengrundgelenk so stark herauszuwölben, dass dort ein richtiger Ballen zu sehen ist. Ballenzeh oder X-Großzehe heißt das Phänomen. Der Mediziner sagt dazu Hallux valgus, denn „Hallux“ ist der lateinische Name für Großzehe, „valgus“ ist die x-förmige Verbiegung.

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Wie kommt es dazu?

Oft trifft es alle Generationen: Die Großmutter hatte es schon, die Mutter klagt aktuell darüber und an sich selbst erkennt man auch schon die ersten Anzeichen eines sich bildenden Ballens. Der Hallux valgus entsteht nämlich aufgrund einer familiären Veranlagung. Allerdings verstärken geschlossene, enge und hohe Schuhe diese Veranlagung. So kommt es in Ländern und Kulturkreisen, in denen Frauen keine oder nur offene Sandalen tragen, selten zur Ausbildung eines Hallux valgus.

Der größte Risikofaktor ist eine angeborene Bindegewebsschwäche. Diese wirkt sich auf die Sehnen aus, die das Quergewölbe stützen. In Folge flacht das Quergewölbe ab, sodass der Vorderfuß platter und breiter auf dem Boden aufkommt. Schuhe mit hohem Absatz oder Übergewicht verstärken die Belastung des Vorfußes. Das gleiche ist der Fall, wenn Sie viel stehen müssen. In allen diesen Fällen weichen die Mittelfußknochen, die direkt hinter den sichtbaren Zehen liegen, auseinander. Der Ausdruck „Spreizfuß“ beschreibt den Vorgang sehr anschaulich.

Das hat der Spreizfuß damit zu tun

Dabei verändert sich die Zugrichtung der Sehnen zwischen Zehen und Mittelfußknochen. Es stellt sich ein muskuläres Ungleichgewicht ein. Aus physikalischen Gründen wird dabei das Großzehengrundgelenk nach außen und die Zehenspitze nach innen gedrückt. Die anderen Zehen verhalten sich genauso, allerdings nicht so stark ausgeprägt. Sind die Schuhspitzen zudem eng, werden die Zehen noch stärker in eine Fehlstellung gezwungen. Dadurch beginnt sich das Fußskelett weiter zu verändern. Viele Frauen haben von oben betrachtet dreieckig geformte Vorderfüße, die exakt in die spitz zulaufenden Schuhe passen. Durch diese Fehlhaltung kann sich ein Gelenkverschleiß (Arthrose) im Großzehengrundgelenk entwickeln, der dann schmerzhaft wird.

Zudem wird das herausgedrückte Grundgelenk zum Knochenwachstum angeregt. Diese Knochengeschwulst (medizinisch: Pseudoexostose) ist gutartig und nicht gefährlich, aber sie verunstaltet den Fuß. Außerdem hat man jetzt wirklich das Problem, dass man sich in die Schuhe richtig hineinzwängen muss. Das Schuhwerk drückt dann auf die herausstehenden Gelenkanteile. Schwielen und teils schmerzhafte Entzündungen sind die Folge. 

Was tun, damit es gar nicht erst so weit kommt?

Am besten ist es, wenn Sie möglichst frühzeitig einer derartigen Entwicklung gegensteuern. Eine Möglichkeit dazu ist, so oft wie möglich barfuß oder in gesunden Schuhen zu laufen. Vor allem, wenn Sie einen stehenden Beruf haben, sollte die Fußgesundheit über die Eitelkeit siegen. Hochhackige Pumps, die zugegebenermaßen den Blick eines Mannes stärker fesseln als Gesundheitsschuhe, sind dann erst abends zum Ausgehen angesagt. Wenn Sie erblich vorbelastet zu einem Spreizfuß neigen, ist Fußgymnastik für Sie das Beste. Im Vordergrund stehen Übungen, bei denen Sie die Großzehe abspreizen. Am besten, Sie gehen ein paar Mal zur Krankengymnastik, wo Sie ein paar Übungen lernen. Diese führen Sie zuhause regelmäßig durch, um die erschlafften Zehenbeuger wieder auftrainieren.

Therapie

Wenn Sie mit dieser Art von konservativer Therapie (mehr dazu siehe unten) nicht gegen die Beschwerden ankommen, hilft oft nur der Gang zum Fußchirurgen. Er wird versuchen, mit einer Operation das Problem zu beheben. Kurz und bündig ausgedrückt, geschieht das so: Er trägt die neu gebildete Knochengeschwulst ab. Dann schneidet er aus dem Gelenkkopf des Großzehengrundgelenks ein keilförmiges Stück heraus und richtet den Zeh auf. Um die Funktion des Fußes wieder herzustellen, setzt der Fußchirurg nach einem modernen Verfahren sein Skalpell auch noch an die ersten beiden Mittelfußknochen an, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern. Damit wird gleichzeitig auch der Spreizfuß behoben, der ja schließlich die Ausbildung des Hallux valgus erst in Gang gesetzt hat.

Alle diese Verfahren können ambulant und bei örtlicher Narkose durchgeführt werden. Danach erhalten Sie einen Vorfußentlastungsschuh, den Sie je nach Eingriff zwei bis sechs Wochen tragen sollen. Damit ist eine Teilbelastung des Fußes möglich. Es kann auch sein, dass Sie einen Gips bekommen und den Fuß komplett entlasten müssen. Nach dieser Korrektur geht es ihrem Fuß wieder gut. Die Kassen übernehmen die Kosten allerdings nur, wenn Ihr Ballenzeh Schmerzen verursacht, und nicht, wenn er Sie nur optisch stört.

$imageleft2$Was bedeutet konservative Therapie?

Mit dem Ausdruck „konservative Therapie“ sind immer die Heilmethoden gemeint, die vor oder anstelle einer Operation durchgeführt werden können. Damit ist es oft möglich, eine Verschlechterung der Krankheit aufzuhalten. Im Falle eines Hallux valgus gibt es z. B. eine Schlaufensandale. Hier ist wie bei Flip-Flops der große Zeh von den vier anderen Zehen abgetrennt, allerdings mit einer festsitzenden Schlaufe. Diese verhindert, dass der große Zeh weiter nach außen abdriftet. Das gleiche Ziel hat auch die Hallux-valgus-Schiene: Sie ist gepolstert und wird nachts angelegt.
Ihre normalen Schuhe können Sie weiterhin benutzen, aber Sie sollten sie präparieren lassen. Der Schuhmacher kann sie an der Stelle des Ballens ausbeulen und polstern, damit das Leder nicht so stark drückt. Mit einer zusätzlichen genau angepassten Einlage stützen Sie das Quergewölbe und entlasten so den Vorfuß.

Ist es bereits zu Hautveränderungen und Entzündungen über dem seitlichen Ballen gekommen, helfen entzündungshemmende Salbenverbände (Voltaren) und feuchte Umschläge (Rivanol) gegen die Schmerzen. Gelegentlich wird Ihnen Ihr Arzt auch eine Kortisonspritze geben.

Immer aber hilft Fußgymnastik zur Muskelstärkung: Versuchen Sie ein Tuch mit den Zehen zu greifen. Oder spreizen Sie die Zehen gegen einen Widerstand, zum Beispiel indem Sie um die Zehen vorher ein Gummiband legen. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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