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Tipp des Tages

Magen-Darm-Infekt: Hoch ansteckend, extrem unangenehm

Das Schauspiel häuft sich in jedem Sommer: Abends wird lecker und ausgiebig draußen gegessen und gegrillt, und noch in der gleichen Nacht bekommt man die Quittung in Form von einem unangenehmen Brechdurchfall zu spüren. Hierzu erst einmal etwas Grundsätzliches: Ein Magen-Darm-Infekt (medizinisch: Gastroenteritis) kann von einer ganzen Menge Bakterien, Viren und anderen winzigen Lebewesen verursacht werden. Denn es wimmelt überall auf der ganzen Welt und selbst in unserem Körper millionenfach von solchen Einzellern. Die gefährlichen davon versucht der Körper, so schnell wie möglich wieder auszuscheiden. So entsteht ein Brech-Durchfall. Dass dabei auch das Essen wieder herausbefördert wird oder ein wässriger Durchfall entsteht, ist im Normalfall das kleinere Übel.

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Fünf Hauptübeltäter
    Von den Millionen möglichen Erregern sind es allerdings nur wenige, die hierzulande am häufigsten für Magen-Darm-Infekte sorgen.

  1. Campylobacter: Dieses Darmbakterium ist ein ausgesprochener „Grill- und Picknickerreger“, der sich bei warmen Außentemperaturen wohlfühlt. Er dringt in die Darmschleimhaut ein und verursacht heftige Nebenwirkungen: Die Darmzellen werden geschädigt, es kommt zu kleinen blutenden Geschwüren. Dadurch treten große Mengen an eiweiß- und mineralienhaltiger Flüssigkeit aus und zu einer Stoffwechselentgleisung führen. Deshalb beim Grillen Geflügelfleisch gut durcherhitzen und Marinaden für das rohe Fleisch nicht weiterverwenden.
  2. Rotaviren: Dies sind die häufigste Ursache von Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern. Gefährdet sind auch Menschen über 60. Übertragen wird das Virus über Fäkalien oder verseuchtes Wasser. Die Viren verursachen einen wässrigen Durchfall, oft auch Erbrechen und Fieber. Dabei werden den Körperzellen Flüssigkeit entzogen.
  3. Shigellen: Darunter werden vier Bakteriengruppen zusammengefasst, sie verursachen die „Bakterienruhr“. Sie überträgt sich im direkten Kontakt und kommt vor allem in Kindertagesstätten vor. Eine leichte Erkrankung zeigt sich in einem wässrigern ungeformter Stuhl. Bei schweren Formen kommen Blut und Schleim hinzu, sowie Bauchkrämpfe und hohes Fieber.
  4. Salmonellen: Dies ist der bekannteste aber nicht der häufigste Erreger. Es handelt sich um Bakterien, die auch als „Fleischvergifter“ bezeichnet werden. Sie sind zäh, und außerhalb des menschlichen Körpers wochenlang überlebensfähig. Einfrieren schadet ihnen nicht, wohl aber ein zehnminütiges Erhitzen auf 75 Grad. Noch schneller, nämlich innerhalb von wenigen Minuten, sterben sie in einem saurem Milieu wie Essigessenz.
  5. Coli-Bakterien: Diese Bakterien sind Bestandteil der normalen Darmflora. Sie vermehren sich rasend schnell. Weil sie auch in rohem Hackfleisch vorkommen können, darf dieses z. B. nicht lange aufgewahrt werden. Werden sie im Trinkwasser nachgewiesen, dann liegt eine Verunreinigung mit Fäkalien vor.

Besonders dramatisch: das Noro-Virus

Noro-Viren sind besonders tückisch: Sie verursachen ganz kurz nach der Ansteckung schwere Krnakheitsgefühle: Es geht einem schlagartig schlecht, es kommt heftigem Durchfall und schwallartigem Erbrechen. Winzige Tröpfchen, wenn man z. B. ohne Handschuhe den Toilettenrand säubert, können ebenfalls zu einer Ansteckung führen, weshalb immer gleich eine ganze Familie betroffen ist. Dramatisch ist es auch in Altenheimen, weil ältere und kranke Patienten unter Umständen eine Aspirationspneumonie bekommen. Durch das schwallartige erbrechen wird die Luftröhre nicht rechtzeitig geschlossen, das saure Erbrochene kann die Lungenbläschen kaputt machen. Im Normalfall aber ist nach 48 Stunden der Spuk vorbei.

Was tun bei einem Infekt?

Meistens klingt eine solche Infektion von alleine innerhalb von wenigen Tagen wieder ab. Bei Bakterien könnten Antibiotika die Erkrankungsdauer verkürzen, bei Viren helfen keine Medikamente. Wichtig ist, ein bis zwei Tage auf Nahrung zu verzichten, denn damit wird der Erreger ausgehungert. Anschließend können Sie stufenweise wieder mit leichter Nahrung beginnen. Bei starkem Wasserverlust ist es wichtig, viel zu trinken und auch die verloren gegangenen Elektrolyte zu ersetzen. Hierzu gibt es in Apotheke Beutelchen mit dem Mineralstoffpulver. Bei Säuglingen und älteren oder kranken Menschen kommt es schneller zu einer Stoffwechselentgleisung, hier sollten Sie deshalb nicht lange bis zum Arztbesuch warten. Oft müssen diese Patienten sogar ins Krankenhaus überwiesen werden, um eine Infusion zu bekommen.

$imageleft2$Wie Sie vorbeugen können

Das A und O ist das richtige Händewaschen mit Seife und auch zwischen den Fingern, und zwar vor und nach jeder Mahlzeit, sowie nach dem Gang zur Toilette. Wir fassen uns nämlich durchschnittlich 20 bis 25 mal pro Tag ins Gesicht. Haben wir vorher Geld bezahlt, uns in der U-Bahn festgehalten oder am Straßenübergang den Ampelknopf gedrückt, sammeln auf diesem Wege alle Erreger ein, die über die Luft übertragen.

Im Hause ist die Küchenhygiene das allerwichtigste. Wenn Sie z. B. Geflügelfleisch geschnitten haben und dann den Nachtisch vorbereiten, müssen Sie vorher ebenfalls die Hände waschen und die Schneidefläche mit Essigessenz abwischen, um der Salmonellengefahr vorzubeugen. Salate mit Mayonnaise oder Nachtische mit Milch und Ei, wie etwa Tiramisu, bewahren Sie bitte bis ganz kurz vor dem Verzehr im Kühlschrank auf. Und auf der Reise in südlichen Ländern gilt die alte Regel: Schäle es, koche es oder lass es.
    Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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