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Tipp des Tages

Herzmuskelentzündung: Eine verschleppte Grippe kann der Grund sein

Muskeln haben wir überall im Körper. Aber die Herzmuskeln sind ein ganz besonders Muskelgewebe, wie es nirgends auftritt. Weil das Herz einerseits unermüdlich schlagen soll, sind die Wände der beiden Herzkammern dick und muskulös. Auf diese Weise kann das Herz rund um die Uhr seinen Dienst verrichten. Andererseits soll das Herz auch immer schön regelmäßig und geordnet schlagen. Deshalb ist es wichtig, dass die Nervenimpulse schneller als irgendwo anders weitergeleitet werden, damit sie fast gleichzeitig in alle Herzmuskelzellen hineinströmen und diese „mit einem Schlag“ zum Zusammenziehen auffordern. Aus diesem Grunde haben viele Herzmuskelzellen ähnliche Eigenschaften wie Nervenfasern: Sie sind miteinander vernetzt und können die Erregung schnell von einer Zelle zur anderen fortleiten.

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Das kann den Herzmuskel schädigen

Leider können Herzmuskelzellen – auch ähnlich wie Nervenzellen – nur schwer oder gar nicht regenerieren: Nach einer Schädigung werden sie durch Narbengewebe ersetzt. Dies ist einer von vielen Gründen, um auf den Herzmuskel besonders aufzupassen. Doch leider ist das leichter gesagt als getan. Denn grundsätzlich kann das Herz bei allen Infektionen in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus gibt es auch noch die Herzmuskelentzündung ohne Erreger, z. B. bei einer Autoimmunerkrankung, bei der die eigenen Abwehrzellen die Herzmuskeln angreifen.

Nach einer Herzmuskelentzündung ist die Pumpfähigkeit des Herzens gestört oder geschwächt. Es kommt zu einem Leistungsabfall oder zur Herzschwäche. Dies kann sogar tödliche Folgen haben: Bei Kindern ebenso wie bei jungen Erwachsenen, die plötzlich und unerwartet sterben, wurde nachträglich durch die Autopsie eine Herzmuskelentzündung festgestellt. Schauen wir uns deshalb doch diese Krankheit einmal genauer an.

Akuter Verlauf

Grundsätzlich wird erst einmal zwischen einem akuten und einem chronischen Verlauf unterschieden (Krankheitsanzeichen siehe unten). Bei der akuten Form kommen viele Erreger in Betracht: Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten. Hierzulande sind es meistens vermeintlich harmlose Erkältungs- oder Durchfallviren.

Bakterien waren früher ebenfalls eine häufige Ursache, etwa bei dem sogenannten rheumatischen Fieber, das durch Streptokokken verursacht wird. Seit es Antibiotika gibt, kann man damit die Bakterien schnell vernichten, bevor sie sich im Herzen festsetzen und Schaden anrichten können. Gegen die Erkältungs- oder Durchfallviren besitzt die Medizin jedoch kein optimales Medikament. Allerdings wird das Immunsystem normalerweise von alleine mit ihnen fertig, selbst wenn sie schon die Herzmuskelzellen befallen haben. In den meisten Fällen heilt eine akute Herzmuskelentzündung deshalb folgenlos aus.

Chronischer Verlauf

Wenn man allerdings den Körper nicht schont und damit den körpereigenen Abwehrtruppen die Arbeit erschwert, kann es passieren, dass Virengene im Herzmuskel überleben. Hier gelingt es dem Körper nicht mehr, mit seinen Abwehrtruppen die Entzündungserreger zu töten und die Herzmuskelentzündung geht in ein chronisches Stadium über. Es kann sogar dazu kommen, dass daraus nach vier bis sechs Wochen ein autoimmunologischer Angriff gegen Zellbestandteile der eigenen Herzmuskelfasern entsteht. Dies hält die Entzündung weiter in Gang.

Warum die Herzmuskelentzündung bei den einen Menschen chronisch wird und bei den anderen nicht, wissen die Herzspezialisten nicht genau. Sicher ist nur, dass die Veranlagung eine Rolle spielt, ebenso wie auch Strahlentherapien, Medikamente, Alkohol oder andere Drogen. Sicher ist auch, dass der Körper mit der chronischen Entzündung schlechter fertig wird als mit der akuten.

Diagnose

Der Arzt kann die Entzündung schlecht behandeln. Aber er kann helfen, die Schäden zu minimieren. Zuerst aber geht es um die Diagnose. Mit einem Röntgenbild und einem Herzultraschall (Echokardiographie) lassen sich die Herzgröße und seine Pumpleistung ermitteln. Gelegentlich wird eine Flüssigkeitsansammlung zwischen dem Herzmuskel und dem Herzbeutel sichtbar (Perikarderguss). Im Elektrokardiogramm (EKG) sind außerdem eine erhöhte Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen erkennbar. Im Blut sind manchmal Entzündungszeichen zu erkennen. Die sicherste Diagnose verläuft über eine Gewebeentnahme (Myokardbiopsie). Sie wird im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt und ist schmerzlos.

Therapie

Für die Therapie ist vor allem eines wichtig: Maximale Schonung. Der Arzt wird Sie vielleicht sogar ins Krankenhaus einweisen, damit Sie im Notfall schnell auf der Intensivstation sind. Bei Bedarf kann er dann rhythmusstabilisierende Medikamente, Blutdrucksenker oder Entwässerungsmittel geben. In manchen Fällen hilft Interferon, um das Virenwachstum zu hemmen. Sind immunologische Prozesse beteiligt, wird er versuchen, mit Kortison und / oder Immunsystem unterdrückende Medikamente die Entzündung zurückzudrängen.

$imageleft2$Die wichtigsten Symptome

Die Beschwerden, die bei einer akuten Herzmuskelentzündung auftreten, sind zuerst einmal sehr uneindeutig. Leistungsschwäche und Abgeschlagenheit sind erste Anzeichen, weil das Herz nicht mehr stark genug das Blut in den Körper hineinpumpt. Diese Anzeichen können aber auch viele andere Ursachen haben. Hellhörig sollte man aber werden, wenn Gliederschmerzen und/oder stechende Schmerzen im Bereich der linken Brustseite auftreten, und zwar auch in Ruhe. Die Betroffenen leiden darüber hinaus oft unter Luftnot und sind blass. Bei anderen hingegen sind Herzrhythmusstörungen ein ersten Anzeichen, häufig verbunden mit einen zu schnellen Herzschlag.

In seltenen Fällen kommt es zu Wassereinlagerungen im Körper. Im chronischen Stadium sind die Symptome generell uncharakteristisch: Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Appetitstörungen und Gewichtsabnahme. Wer kürzlich einen grippalen Infekt, eine Mandelentzündung oder auch eine Durchfallerkrankung durchgemacht hatte, sollte sich bei Schmerzen, Luftnot und/oder Herzrhythmusstörungen in jedem Fall untersuchen lassen.

Wie Sie vorbeugen können

Die meisten Herzkrankheiten sollten als Warnzeichen aufgefasst werden: Sie gleichen einer Aufforderung, etwas an seinem Lebensstil zu ändern. Bei einer Herzmuskelentzündung ist dies schwierig, da man sich kaum vor Infektionen schützen kann. Wie schnell erwischt man einen Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes!

Viele Betroffene neigen dazu, bei den ersten Erkältungsanzeichen erst recht noch einmal zu joggen, schwimmen oder saunen, in der Hoffnung, dem Infekt zu entgehen. Das ist falsch. Denn damit überstrapaziert man das Immunsystem und vergrößert die Gefahr, dass die Erreger auf das Herz übergreifen. Ebenso gefährlich ist es, sich – vermeintlich um schnell wieder fit zu werden – nach Infekten sofort stark körperlich zu belasten. Aus diesem Grund sollte eine Änderung des Lebensstils darin liegen, während und nach Infekten unbedingt körperliche Schonung einzuhalten. Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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