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Tipp des Tages

Pfeiffersches Drüsenfieber: Die Patienten überfällt eine bleierne Müdigkeit

Der Tennisspieler Roger Federer (Weltranglistenzweiter) hat es gerade überstanden, ebenso die Schwimmerin Mirna Jukic (Europameisterin im 200m Brustschwimmen). Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine häufige Krankheit von Berufssportlern. Zwar steckt sich so gut wie jeder Mensch im Laufe seines Lebens damit an. Doch meist verläuft die Krankheit so leicht, dass sie mit einer Erkältung verwechselt wird. Bei einem schwachen Immunsystem jedoch – wie es hart trainierende Sportler oft haben – kann die Krankheit heftig auftreten.

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Das ist der Erreger

Der Erreger ist ein Herpesvirus mit dem Namen Epstein-Barr. Wie alle Herpesviren verbleibt er nach der Infektion lebenslang im Körper. Unter Stress und Belastung kommt er aus seinem Versteck hervor. Deshalb kann die Krankheit immer wieder ausbrechen.
Die Epstein-Barr-Viren werden durch Tröpfchen und direkten Kontakt übertragen. Dabei müssen sich zwei Menschen sehr nahe kommen, damit die Erreger vom einen zum anderen wandern können. Aus diesem Grund wird die Krankheit „kissing disease“ genannt, zu deutsch: Kusskrankheit. Die Viren befallen zuerst die Schleimhäute in Rachen und Nase. Danach breiten sie sich auf die B-Lymphozyten aus, das sind die weißen Blutkörperchen, die für die Bildung von Antikörpern zuständig sind. Über Lymph- und Blutbahnen tragen die B-Lymphozyten die Viren in alle Drüsen und Organe. Diese sind hauptsächlich: Lymphknoten, Milz, Rachenmandeln, Leber und Herz.

So verläuft die Krankheit

Die Krankheit verläuft von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sie beginnt oft mit Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen. Es setzt ein wechselhaftes hohes Fieber ein. Die Halslymphknoten schwellen schmerzhaft an und werden von außen deutlich sichtbar. Der Rachenraum ist stark gerötet und auf den Mandeln bilden sich gelbe Belege. Am schlimmsten wird aber die bleierne Müdigkeit empfunden, welche auch durch viel Schlaf nicht zu beheben ist. Dieser Zustand hält zwei bis drei Wochen an. In dieser Zeit entwickelt sich oft auch eine Vergrößerung der Milz. Damit wird das Organ empfindlich für Druck und Stöße. Sollte es reißen, kann dies zu lebensgefährlichen inneren Blutungen kommen. Meist ist die Krankheit nach drei Wochen überstanden. Sie kann aber auch monatelang dauern, bzw. in regelmäßigen Abständen wiederkehren.

Therapie

$imageright2$Wichtig ist es, die Krankheit gut auszukurieren. Sie sollten Bettruhe einhalten, bis Fieber, Halsschmerzen und Unwohlsein verschwunden sind. Um einem Milzriss vorzubeugen, sollten Sie sechs bis acht Wochen nichts Schweres heben, und natürlich auch keinem Judo- oder Boxtraining nachgehen. Auch wenn es keine Medikamente gegen die Viren gibt, so dürfen Sie sich den Krankheitsverlauf doch mit Schmerzmitteln wie Azetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen erleichtern.

Warum die Diagnose so schwierig ist

Meist denkt der Arzt bei den Beschwerden zuerst an einen grippalen Infekt oder an zu großen Stress. Erst wenn die Krankheit verdächtig lang dauert, vermutet er etwas Ernsteres. Ähnliche Symptome wie das Pfeiffersche Drüsenfieber ruft übrigens auch Blutkrebs hervor. Schwierig ist die Diagnose auch deswegen, weil die Krankheit oft unterschiedlich verläuft. So treten neben den erwähnten Hauptzeichen (siehe Haupttext) manchmal viele weitere Symptome auf. Jeder fünfte Kranke zeigt z. B. eine Lebervergrößerung, verbunden mit einem Druckschmerz im Oberbauch. Hier kann sich dann auch eine Gelbfärbung von Haut und Auge einstellen. Andere Patienten leiden wiederum unter einem roten Hautausschlag.
Mit einer Blutuntersuchung kann die Diagnose eindeutig gestellt werden. Das Virus bewirkt nämlich die Bildung von nachweisbaren Antikörpern und eine Vermehrung von Lymphozyten.
Eine richtige Diagnose ist auch deswegen wichtig, damit nicht aus Versehen ein falsches Antibiotikum gegeben wird. Die Kranken reagieren nämlich allergisch auf den Wirkstoff Ampicillin, dabei kann es zu lebensgefährlichen Blasenbildungen auf der Haut kommen. 

Wie Sie vorbeugen können

Vorbeugen können Sie nur, indem Sie Ihren kranken Partner nicht küssen. Die Übertragung des Virus läuft in erster Linie über den Speichel. Vermeiden Sie auch den gemeinsamen Gebrauch von Zahnbürste oder Trinkglas. Leider ist ein Mensch auch ansteckend, bevor die Diagnose gestellt ist. Zudem enthält der Speichel dann noch Viren, wenn die Krankheit scheinbar schon längst wieder besiegt ist. Dies kann bis zu 18 Monate dauern. Es hilft also nur, Ihr eigenes Immunsystem zu stärken.

Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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