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Tipp des Tages

Nabelbruch: Auch Erwachsene kann’s treffen

Der Bauch sieht sehr stabil aus, besonders das „Sixpack“ eines kräftig gebauten muskulösen Mannes. Aber es gibt eine Schwachstelle, die sich auch mit eifrigen Bauchmuskelübungen nicht beheben lässt. Das ist der Nabel, die ehemalige Eintrittsstelle der Nabelschnur. Er ist nur mit einer dünnen Muskelhaut (Faszie), Bindegewebe und Bauchhaut verschlossen. Darüber und darunter befindet sich eine feste senkrechte Bindegewebsnaht mit dem Namen Linea alba. Bei Schwangeren tritt diese „Naht“ weiß hervor, daher auch der lateinische Name, der „die weiße Linie“ bedeutet. Sie vereint die Sehnenplatten der seitlichen Bauchmuskeln. Den Nabel spart die Linea alba allerdings aus, indem sie kreisförmig um ihn herum verläuft. Unter bestimmten ungünstigen Umständen kann sich deshalb die innerste Schicht, das Bauchfell, durch den Nabel hindurch nach außen wölben. Dies bezeichnet man als Nabelbruch (medizinisch Nabelhernie).

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Dieses Gebilde fühlt sich wie eine runde weiche Schwellung an. Sie kann die Größe von einer Kirsche aber auch eines Tennisballs haben. Das ist abhängig davon, wann ein Betroffener zum Arzt geht.

Nabelbruch bei Babys
Wenn ein Nabelbruch bei Kindern auftritt, stellen die Eltern meist selbst die richtige Diagnose. Passiert es hingegen einem Erwachsenen, weiß dieser die Schwellung nicht immer einzuordnen. Oft wird der Befund „Nabelbruch“ zufällig erhoben, beispielsweise im Rahmen einer allgemeinen körperlichen Untersuchung.

Bei Babys ist der Nabelbruch meist das Resultat einer noch nicht zugewachsenen Muskelhaut im Nabelbereich. In diesem Fall verschließen nur Bindegewebe und Bauchhaut den Nabel. Wenn das Kind aus Leibeskräften schreit, oder später dann auf dem Töpfchen sitzt und presst, entsteht im Bauchraum ein großer Druck. Dabei wird an der Schwachstelle der Bauchwand das Bauchfell mitsamt einem Teil des Darmes rausgedrückt. Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich empfehlen, diese Vorstülpung einfach wieder hineinzudrücken und ein hautfreundliches Pflaster darauf zu kleben. Nach dem dritten Lebensjahr ist die Muskelhaut meist zugewachsen und stabil. Aber Vorsicht: Wenn das Baby schon mit einer Vorwölbung auf die Welt kam, handelt es sich wahrscheinlich um einen Nabelschnurbruch (Omphalozele). Dies ist eine angeborene Fehlbildung der Bauchdecke, bei der Dünn- und Dickdarm, sowie Teile der Leber dauerhaft ausgelagert sind. Der Arzt muss meist in einer Operation eine künstliche Bauchhöhlenerweiterung schaffen, damit die außen liegenden Organe wieder im Bauch Platz finden.

Nabelbruch bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen kommt ein Nabelbruch dann zustande, wenn der Nabel über eine längere Zeit überdehnt wird, z. B. durch Übergewicht oder nach mehreren Schwangerschaften. Deswegen passiert es vorwiegend Frauen nach dem 40. oder 50. Lebensjahr. Oftmals haben sie zusätzlich eine angeborene Bindegewebsschwäche. Begünstigend wirken verstärktes Pressen bei chronischer Verstopfung oder das Heben von schweren Lasten.

Der Bruchsack ist meist schmerzlos. Beschwerden beschränken sich auf ein Druckgefühl oder Kneifen in der Bruchgegend, insbesondere beim Pressen. Manchmal kommen Verdauungsstörungen oder Übelkeit hinzu. Auf jeden Fall sollten Sie mit einem Leistenbruch unverzüglich zu Ihrem Hausarzt gehen. Er sieht meist direkt, ob die Vorwölbung ein Bruchsack oder eine andere Art von Geschwulst ist. Mit dem Ultraschallkopf kann er die Bruchstelle erkennen. Kontrastmitteluntersuchungen oder eine Computertomographie sind nur nötig, wenn er befürchtet, dass Anteile vom Darm oder von anderen Bauchorganen mit eingeklemmt sind.

Die häufigsten Komplikationen
$imageright2$Ziehende oder brennende Schmerzen in der Nabelregion sind ein Hinweis dafür, dass der herausgestülpte Dünn- und Dickdarm mit dem Bruchsack verwachsen ist. Bei Verdauungsvorgängen kommt der Darm in Bewegung und es zieht unangenehm an den verwachsenen Stellen. Möglicherweise entsteht auch eine „Koteinklemmung“: Der Darminhalt bildet Gase und erweitert den Bruchsack schmerzhaft. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich die herausgestülpten Anteile von Darm und anderen Bauchorganen verdrehen und sich damit von der Blutversorgung abschneiden. Dabei wird zuerst der venöse Abfluss unterbunden und es bildet sich eine Flüssigkeitseinlagerung (Ödem). Dies führt zu einer Verlegung der arteriellen Blutzufuhr. Die erste Folge ist ein gelähmter Darmabschnitt, der den Stuhlgang nicht mehr aktiv weitertransportiert. Die zweite Folge ist ein Absterben des betroffenen Darmabschnitts. Der Betroffene wird durch einen starken Schmerz gewarnt. In diesem Fall muss sofort eine Notoperation erfolgen, damit das unterversorgte Gewebe nicht abstirbt.

Therapie
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß der Vorwölbung. Bei Erwachsenen ist in der Regel eine Operation angezeigt, bei Kindern eher selten. Dabei umschneiden die Chirurgen den Nabel und trennen die Verwachsungen zwischen Bruchsack und Nabel. Dann schieben sie den Bruchinhalt in den Bauchraum zurück, tragen den Bruchsack ab und vernähen die Bruchstelle. Bei großen Brüchen setzen die Chirurgen zur Verstärkung ein Kunststoffnetz ein. Dieses regt eine starke Bindegewebsneubildung an, welche die Bauchwand verstärkt. Die Operationen werden in Vollnarkose aber meistens ambulant durchgeführt.

Wie Sie vorbeugen können
Am besten können Sie vorbeugen, indem Sie lang anhaltende übermäßige Belastungen der Bauchwand vermeiden. Dies geht, indem Sie z. B. Ihren Partner bitten, ein Kavalier zu sein und Ihnen helfen, schwere Sachen zu tragen. Sie selbst können allerdings auch etwas dafür tun, nämlich auf ballaststoffreiche Kost zu achten. Dies verhindert eine Verstopfung und Sie müssen nicht auf der Toilette pressen. Die ballaststoffreiche Kost könnte auch beim Abnehmen helfen, und dies wirkt sich ebenfalls entlastend auf die Bauchwand aus. Im Falle einer Schwangerschaft ist ein elastischer Bauchgurt zu empfehlen. Der schnürt das Baby nicht ein, verhindert aber ein Ausleiern des Stützgewebes. 

Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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