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Tipp des Tages

Darm-Verschluss: Oft kann nur eine Not-OP das Leben retten

Eben hat man noch gut gespeist, doch das Gefühl, das nun sich nun einstellt, lässt einem nachträglich den Appetit vergehen. Ein plötzlich einsetzender krampfartiger Bauchschmerz, Völlegefühl, Brechreiz – dies können Anzeichen für einen Darmverschluss (Ileus) sein. Besonders, wenn auch noch ein fehlender Stuhlgang hinzukommt. Diese Situation kann sogar innerhalb von Stunden zum Tod führen.

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Der Arzt spricht von einem Darmverschluss (Ileus), wenn die Weitergabe des Darminhalts in Richtung Ausgang behindert wird. Ist der Darm nur eingeengt, aber nicht verschlossen, wird dies als unvollständiger Darmverschluss (Subileus) bezeichnet. Beides kann an verschiedenen Stellen im Darm passieren. Je nachdem, wo der Ort des Geschehens ist und welche Ursache dahinter steht, unterscheiden sich die Anzeichen und die Gefährlichkeit der Erkrankung.

Ganz grob unterscheiden Mediziner zwischen zwei Formen, erstens einem mechanischen und zweitens einem gelähmten (paralytischen) Darmverschluss.

Mechanischer Darmverschluss

1) Bei einem mechanischen Darmverschluss stehen Erbrechen – übrigens auch von Darminhalt – und kolikartige Bauchschmerzen im Vordergrund. Der Bauchraum kann sich schmerzhaft aufblähen. Von außen sind meist Darmgeräusche zu hören, denn der Darm ist stellenweise sogar überaktiv, denn er will ja das Hindernis überwinden. Der Grund für einen mechanischen Darmverschluss ist nämlich ein Zuwachsen oder ein sonstiger Verschluss des Hohlraums, durch den der Darminhalt transportiert wird. Im Dickdarm ist zu 60 Prozent eine Krebsgeschwulst die Ursache. Im Dünndarm sind es mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Verklebungen (Adhäsionen). Diese entstehen z. B. nach kleinen Eingriffen wie etwa eine Blinddarmentfernung. Generell kann auch eine Darmverschlingung (Volvulus) oder eine Hernie zu einem mechanischen Darmverschluss führen (siehe Kasten). Aussackungen (Divertikel) oder eine entzündete und daher angeschwollene Darmwand, wie es bei chronischen Darmentzündungen der Fall sein kann, sind weitere Gründe. 

Paralytischer Darmverschluss

2) Bei einem gelähmten (paralytischen) Darmverschluss beginnt der Schmerz eher langsam und mäßig. Der Bauch ist erst einmal weich. Darmgeräusche sind nicht zu hören, selbst nicht mit dem Stethoskop des Arztes. Denn bei dieser Form sind die fortlaufenden Bewegungen der Darmmuskulatur, die Peristaltik, gestört. Dies kann entweder dadurch passieren, dass die Zellen der Darmmuskulatur oder die sie ansteuernden Nerven nicht mehr funktionieren. Gründe hierfür gibt es viele: Verletzungen, Blutungen, Vergiftungen und falsche Dosierung von Medikamenten sind Ursachen, ebenso wie Rückenmarksverletzungen oder Störungen im Natrium- und Kaliumhaushalt. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann die Darmbewegungen verlangsamen. Später allerdings, wenn sich der Darminhalt staut und die Darmwand ausdehnt, wird der Bauch ebenfalls bretthart.

Lebensbedrohliche Folgen

Unabhängig davon, um welche Form des Darmverschlusses es sich handelt, können die Folgen die gleichen sein. Der gestaute Darmbereich wird durch Stuhlgang und Gasbildung überdehnt, das kann die Blutversorgung der Darmwand unterbrechen und zu Verletzungen in der Darmwand führen. Kommt Darminhalt mit all seinen gefährlichen Bakterien in den Bauchraum, hat dies eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung mit einer Blutvergiftung zur Folge. Auch wenn es nicht so weit kommt: Indem der Stuhlgang nicht weitertransportiert wird, haben die krankheitserregenden Bakterien eine prima Chance, zu wachsen und sich zu vermehren. Sie geben Gifte ab, diese können zu einem Schockzustand und einem Versagen vieler Organe des Körpers führen. Bei einem unvollständigen Darmverschluss besteht die Gefahr, dass die Rückgewinnung der Flüssigkeit aus dem Speisebrei nicht mehr funktioniert. Mit dem Wasser gehen auch Elektrolyte und Eiweiße verloren. Auch hier kommt es wie beim Umstürzen von Dominosteinen zu einem Multiorganversagen.

Therapie

$imageright2$Eine solche Erkrankung kann nur im Krankenhaus behandelt werden. Dort bekommt der Patient eine Sonde in den oberen Dünndarm. Hierüber werden Gase und Flüssigkeit aus dem Darm herausgeleitet, um auf diese Weise die Bauchblähung zu vermindern. Gleichzeitig erhält der Patient Flüssigkeit und Elektrolyte in den Venen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Beim mechanischen Darmverschluss wird das Hindernis sofort herausoperiert. Beim gelähmten Darmverschluss geht es darum, die dahinter stehende Grundkrankheit zu entdecken und zu therapieren. Bis dahin aber gibt es Medikamente, die die Darmbewegung anregen.

Wie kommt es zu einer Verschlingung?

Der menschliche Darm ist ein Organ, das im Laufe seiner Entwicklung stark in die Länge wächst. Im ausgewachsenen Zustand ist er dann fünf Meter lang. Im Zuge dieses Längenwachstums kann es gut sein, dass sich das Verdauungsorgan um seine eigene Achse dreht. Dadurch wird die Blutversorgung stellenweise eingeschränkt. Dies kann zum Untergang des betroffenen Darmabschnittes führen. Eine solche Komplikation ist meist ein akuter Notfall im Kindesalter. Wenn die Verschlingung nicht so stark ausgeprägt ist, bildet die Stelle nur einen Engpass, mit dem man jahrelang leben kann. Aber auch hier kann es durch Darmbewegungen zu Verschiebungen kommen, sodass sich aus der Verschlingung dann auch in späteren Jahren ein Verschluss bildet. Dies geschieht allerdings selten. Eine besondere Tücke allerdings weist der Eingeweidebruch, z. B. Leistenbruch oder Nabenbruch auf. Hier können auch Darmanteile nach außen gedrückt werden und zu einem Darmverschluss führen.

So können Sie vorbeugen

Einem Darmverschluss können Sie nur vorbeugen, indem Sie allgemein für eine gute Darmgesundheit sorgen. Denn dies sorgt für eine schnelle Darmpassage, und beugt damit auch einem Verschluss durch Darmkrebs vor. Jeden Tag frisches Obst und Gemüse, ballaststoffreiche Kost in Verbindung mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist die beste Vorbeugung. Hinzu kommt regelmäßige Bewegung, die die Darmbewegung anfeuert. Meiden Sie Speisen, die schwer verdaulich sind.

 

Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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