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Tipp des Tages

Geschädigte Gefäße (Aneurysma): Alarmzeichen: Schmerzen im Gesicht

Aneurysma ist ein griechisches Wort und bedeutet Erweiterung. In der Medizin wird damit eine krankhafte Erweiterung oder Ausbuchtung einer Blutgefäßwand bezeichnet. Diese Erweiterungen können überall in jeder Arterie vorkommen. Zu 90 Prozent aber befinden sie sich in den Arterien des Gehirns. Denn hier sind die Blutgefäße weniger stark und belastungsfähig.

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Was ist ein Aneurysma?

Einem Aneurysma liegt immer eine Schädigung der elastischen Fasern in der Gefäßwand zugrund. Diese finden dann nach einer Dehnung nicht wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Ein Blutgefäß ist nämlich nicht starr wie ein Wasserrohr, sondern elastisch wie ein dünner Gummischlauch. Wenn man den Gummischlauch aufbläst, dann gibt er nach und dehnt sich. Wenn man den Druck wieder ablässt, schnurrt er wieder auf seinen ursprünglichen Durchmesser zurück. Auf diese Weise stellt sich ein Blutgefäß auf einen kräftigeren oder weniger kräftigen Blutdruck ein.
Das besondere an einem Aneurysma ist nun, dass nicht die gesamte Arterienwand geschädigt ist, sondern nur eine örtlich begrenzte Stelle. Diese Stelle beult sich, anschaulich gesprochen, immer weiter aus, ohne wieder zurück zu ihrer Form zu finden. Der Durchmesser eines Aneurysmas nimmt dabei ständig zu, im Jahr durchschnittlich 2 bis 4 Millimeter. Aneurysmen mit einem Durchmesser von mehr als 1 Zentimeter werden als Mega-Aneurysmen bezeichnet. Riesen-Aneurysmen haben einen Durchmesser von mehr 2,5 Zentimeter.

Unterschiedliche Beschwerden

Es ist leicht vorstellbar, dass ein so großes Gebilde im Gehirn auf Nerven drückt und damit zu Beschwerden führt. Die Beschwerden hängen vom Sitz des Aneurysmas ab. Wenn es auf den Trigeminusnerv drückt, kann es Schmerzen im Gesicht kommen. Sitzt es in der Nähe des Augennervs, kommt es zu Sehstörungen. Manchmal machen sich Aneurysmen durch dumpfe Kopf- und Druckschmerzen bemerkbar. Meist allerdings bemerkt man sie gar nicht, zumindest in den Anfangsjahren. Dann entsteht die Diagnose nur durch Zufall, z. B. wenn der Kopf nach einem Unfall mit Verdacht auf Gehirnerschütterung durchleuchtet wird.

Gefahr Schlaganfall

Je größer ein Aneurysma wird, desto mehr steigt die Gefahr, dass es reißt und sich Blut in das Gehirn ergießt. Bei 10 von 100 Menschen mit einem Aneurysma von 5,5 Zentimeter passiert dies in jedem Jahr. Dies ist dann ein „blutiger Schlaganfall“. Dabei werden die Funktionen geschädigt, die von dem blutenden Bereich versorgt werden sollten. Auch wenn ein Aneurysma nicht reißt, kann es lebensgefährlich sein: Denn in der großen Aussackung fließt das Blut langsamer und kann dadurch verklumpen. Diese Thromben können den Durchfluss des Blutes verhindern und damit für einen „trockenen Schlaganfall“ sorgen.

Ursachen

$imageright2$Als Ursache kommen verschiedene Gründe in Frage. Im Bereich der Hirnarterien handelt es sich meist um eine angeborene Fehlbildung. Dies sieht man auch daran, dass Familienmitglieder manchmal an den genau gleichen Stellen ein Aneurysma haben. Ein anderer Grund ist eine angeborene Bindegewebsschwäche, wie sie beim Marfan-Syndrom und beim Ehlers-Danlos-Syndrom vorliegt. Aber auch ein Unfall mit Gefäßverletzungen kann dahinter stehen. Eine Gefäßverkalkung ist in vielen Fällen auch eine Ursache, allerdings weniger beim Aneurysma im Gehirn, sondern vor allem an der Hauptschlagader und an den Beckenarterien.

Therapie

Die häufigste Therapie ist das Clipping. Dazu öffnet der Neurochirurg den Schädel und hält einen Teil des Gehirns mit Hilfe von Spateln zur Seite, bis er an das geschädigte Blutgefäß herankommt. Dann setzt er einen Clip auf den Aneurysma-Hals auf (siehe Skizze). Dies unterbindet die Blutzufuhr in die Aussackung vollständig. Allerdings kann der Operateur tief liegende Aneurysmen nicht erreichen. Eine Gefahr besteht auch darin, dass durch das Clipping andere kleine Gefäße mit abgedrückt werden und so die Blutzufuhr in einem ganzen Bereich von Gehirngewebe abschneidet.
Deswegen wird neben dem Clipping auch die Coil-Methode angewendet. Mit Coils sind weiche Platin-Spiralen gemeint. Im gestreckten Zustand sind die Spiralen haarfein. Sie werden über einen sehr feinen Katheter durch ein Blutgefäß bis zum Aneurysma vorgeschoben. Dort rollt sich der Coil zu einer feinen Spirale auf, welche die Aussackung im Gefäß ausfüllt. Manchmal braucht es dazu mehrere Coils. Bei dieser Methode muss der Schädel nicht geöffnet werden. Tief liegende Aneurysmen werden ebenfalls erreicht.

Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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