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Tipp des Tages

Prostatakrebs: Rechtzeitig erkannt ist er gut behandelbar

„Mann" hofft, dass es einen nicht trifft. Und trotzdem bleibt fast kein Mann von Problemen mit der Prostata verschont. Diese zeigen sich durch erschwertes Wasserlassen, Nachtröpfeln und häufigem Harndrang. Denn die Prostata liegt direkt unter der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Sie ist dazu da, beim Samenerguss eine Portion flüssiges Sekret beizusteuern, das die Spermien hält. Wenn sich die Prostata vergrößert, drückt sie die Harnröhre zusammen und blockiert den Harnabfluss. So kommen die Beschwerden mit dem Wasserlassen zustande.
Die Prostata wächst durch eine hormonelle Umstellung. Dabei kommt es einmal zur gutartigen Prostatavergrößerung, die ungefährlich ist. Oder es entsteht der gefährliche Prostatakrebs. Dieser lässt sich bei der Hälfte aller Männer über 50 und bei praktisch allen Männern über 90 nachweisen. Weil die Krebserkrankung lange Zeit keine besonderen Beschwerden hervorruft, sollten alle Männer ab 45 ihre Prostata im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge einmal im Jahr untersuchen lassen.

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Die Untersuchung

Zuerst findet die Tastuntersuchung statt. Dabei tastet der Urologe mit einem Finger durch den Darm die Prostata ab, um Auffälligkeiten zu erkennen. Die Tastuntersuchung wird oft durch den PSA-Test ergänzt (siehe Kasten), der vorher durchgeführt werden sollte. Weisen PSA- und Tastbefund verdächtige Ergebnisse auf, folgt eine Ultraschalluntersuchung. Sie zeigt die Ausdehnung des Tumors. Um endgültig sicher zu sein, führt der Arzt eine Gewebeprobe (Stanzbiopsie) durch. Dazu zieht er mit einer Nadel Zellen der Prostata nach außen. Von all dem ist nur ein Piekser zu spüren.

Therapien

Für die Therapie ist es entscheidend, wie ausgedehnt der Krebs ist, wie schnell er wächst und wie alt der Patient ist. Ein langsam wachsender Krebs im Anfangsstadium bei einem älteren Patienten wird meist erst einmal „aktiv beobachtet". Das heißt, der Patient muss regelmäßig zur Untersuchung. Stellt der Arzt fest, dass der Krebs nur langsam wächst, wird nicht operiert. Wächst er schnell, was aber selten ist, oder ist er schon weit ausgedehnt, greift der Urologe zum Skalpell und operiert die gesamte Prostata heraus. Oft ist damit die Krebsgefahr gebannt und es bestehen gute Heilungschancen. Allerdings werden bei der Operation zwangsläufig Harnwege, Nerven und Blutgefäße verletzt, die für das Wasserlassen und die Erektion zuständig sind. Deshalb leiden Männer nach einer Prostataentfernung monatelang unter Inkontinenz und leider lebenslang unter sexuellen Problemen. Ein wichtiger Tipp: Spornen Sie Ihren Mann trotzdem zur Sexualität an. Wenn der Penis am Anfang nicht steif genug zum Eindringen ist, verwenden Sie ruhig auch Potenzpillen, unterstützt von einem Stauring an der Peniswurzel, der das Blut in den Schwellkörpern staut. Denn wenn Sie die Sexualität brach liegen lassen, verwandelt sich das Schwellkörpergewebe in Bindegewebe. Dann wird es unmöglich mit der Erektion.

Schonendere Methoden

$imageright2$Wegen dieser Nebenwirkungen bevorzugen viele Männer schonendere Methoden, wie die Strahlentherapie von außen. Bewährt haben sich auch die Prostata-Spickung (Seed-Implantation) und die Nachladetechnik (Afterloading-Therapie). Bei beiden Verfahren werden Strahlungsquellen in die Prostata eingebracht, die den Tumor zerstören, das Organ aber erhalten. Klären Sie im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse, ob die neuen Therapien übernommen werden. Der Vorteil: Nach diesen Eingriffen haben Männer anschließend kaum Probleme mit dem Wassereinhalten (Inkontinenz) oder der Sexualität (Impotenz).
In den meisten Fällen wird Prostatakrebs früh erkannt. Bei 35 Prozent der Erkrankten ist der Krebs allerdings schon in Blutbahn, Lymphgefäße, Nachbarorgane oder Knochen gewandert. Dann wird nicht mehr operiert. Es erfolgt eventuell eine Strahlentherapie von außen. Eine zusätzliche Hormonbehandlung reduziert die Menge bzw. die Wirkung des Testosterons und entzieht dem Krebs den Nährboden. Chemotherapie wird nur dann eingesetzt, wenn der Krebs trotzdem weiterwächst.

PSA-Wert: Was sagt er aus?

Für den PSA-Test wird das prostataspezifische Antigen im Blut bestimmt. Ist die Menge von PSA auf mehr als 10 ng/ml (sprich: Nanogramm pro Milliliter) erhöht, kann das ein Zeichen für Prostatakrebs sein. Allerdings steigt der Wert auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung, sowie nach dem Rad fahren oder ganz normal mit zunehmendem Alter. Deswegen ist der PSA-Test nur eine zusätzliche Diagnose-Methode. Sein größter Vorteil liegt darin, einen aggressiv wachsenden Prostatakrebs zu erkennen. Dazu müsste der PSA-Wert regelmäßig bestimmt werden, um Vergleichswerte zu erhalten. Letztlich sollte jeder Mann zusammen mit seinem Arzt entscheiden, ob er den Test machen möchte, denn die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ihn nicht, wenn er nur zur Früherkennung dient.
Übrigens steigern Übergewicht und Bewegungsmangel die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Hingegen lässt eine gesunde Ernährung mit wenig Fett und Schweinefleisch und stattdessen mit viel Gemüse, Obst und Ballaststoffen das Risiko sinken.

Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion

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