Tipp des Tages
Tropenkrankheiten: Gegen die meisten kann man sich impfen lassen
In keinem anderen Lebensraum der Erde gibt es so viele und so unterschiedliche Pflanzen und Tiere wie in den Tropen. Denn hier ist es immer warm und immer feucht. Das sind ideale Bedingungen für neues Leben, allerdings auch für Kleinstlebewesen wie Parasiten, Viren, Bakterien und Pilze. Auch sind in vielen tropischen Ländern die hygienischen Bedingungen anders als bei uns, was eine Verbreitung von Krankheiten fördert.
Malaria
Die häufigste Tropenkrankheit ist Malaria. Jedes Jahr sind weltweit 300 bis 500 Millionen Menschen betroffen, ein bis drei Millionen sterben daran, 90 Prozent davon in Afrika. Es gibt vier verschiedene Erreger, die zu drei unterschiedlichen Formen der Krankheit führen können. Malaria, auch Sumpf- oder Wechselfieber genannt, wird durch Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen und durch die Anophelesmücke weiter übertragen. Im Menschen vermehren sich die Parasiten unter anderem in den roten Blutkörperchen. Diese werden dabei aufgebraucht und zerstört. Dabei setzen sich fiebererzeugende Substanzen der Parasiten frei. Es kommt zu Kopf- und Rückenschmerzen, Frösteln, Hitze und vor allem zu Fieberschüben. Unbehandelt stellen sich eine Blutarmut sowie teilweise auch tödliche Organschädigungen ein. Rechtzeitig behandelt, müsste aber niemand sterben. Eine Impfung gibt es noch nicht, wohl eine medikamentöse Vorbeugung. Diese ist von Land zu Land unterschiedlich. Grundsätzlich sollten Sie Mückenstiche vermeiden. Ziehen Sie nach Einbruch der Dunkelheit lange Kleidung an, setzen Sie Mückenabwehrmittel (Repellents) ein und verwenden Sie Moskitonetze zum Schlafen.
Schlafkrankheit und Gelbfieber
Mückenschutz ist auch außerhalb von Malariagebieten wichtig, denn die fliegenden Insekten sind oft mit Krankheitserregern beladen. So verbreitet die Tsetsefliege den Erreger der gefährlichen Schlafkrankheit, die übrigens nicht nur in den Tropen, sondern auch bei einer Safari im trockenen Buschland eine Gefahr darstellt. Im tropischen Afrika und in Südamerika tragen Moskitos oft auch das Gelbfieber-Virus mit sich. Gelbfieber endet ohne Therapie oft nach nur einer Woche tödlich. Es tritt sowohl in ländlichen Gebieten (Dschungelfieber), also auch in Ballungsräumen (Stadtfieber) auf.
Durchfallerkrankungen
Typische Tropenkrankheiten sind auch die Durchfallerkrankungen wie Typhus und Cholera. Diese Krankheiten werden in erster Linie durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Der Erreger von Cholera sind Bakterien. Diese bilden ein Gift, das schnell einsetzende wässrige Durchfälle hervorruft. Dadurch kommt es zur Austrocknung und zum Mineralstoffverlust. Unbehandelt sterben Kranke an Kreislauf- und Nierenversagen. Wichtig ist daher, eine spezielle Mineralstoff- und Zuckerlösung in großen Mengen zu trinken. Typhus wird durch Bakterien aus der Familie der Salmonellen verursacht. Es kommt zu Fieberschüben, Benommenheit und Schwindel. Weitere Symptome sind zunächst Verstopfung und starke Blähungen, nach ein bis zwei Wochen schwere Durchfälle. Unbehandelt sind Hirnhaut- und Lungenentzündung möglich.
Was ist das Dengue-Fieber?
Immer wieder hört man aus tropischen Ländern von einer Infektionswelle an Dengue-Fieber. Die Ursache ist ein Virus, das von Moskitos, also Stechmücken, übertragen wird. Das Virus verändert sich häufig und ruft dann oft eine neue Epidemie hervor. Auch in Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hundert Menschen am Dengue-Fieber, die meisten Patienten haben sich in Thailand angesteckt. Erst nach drei bis 14 Tage bricht die Krankheit aus. Es kommt zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Gefährlich ist eine zweite Ansteckung, dann bildet sich eine erhöhte Blutungsneigung, mit der Gefahr der inneren Verblutung. Gehen Sie bei den Symptomen zum Arzt. Die Therapie besteht vor allem darin, das Fieber zu senken. Nehmen Sie kein Aspirin, Godamed oder ASS, das verstärkt die Blutungsneigung. Trinken Sie viel und nehmen Sie Elektrolyte zu sich. Dengue-Fieber ist meldepflichtig, wie alle genannten Tropenkrankheiten.
Reiseempfehlungen
$imageright2$Um Tropenkrankheiten zu vermeiden, sollten Sie die folgenden Empfehlungen beachten: Nehmen Sie in tropischen und subtropischen Ländern nur Wasser und Nahrung nur in abgekochter Form zu sich. Essen Sie dort kein Eis, keine Eiswürfel und keinen Salat. Bereiten Sie Ihren Körper mit einem Impfschutz gut auf die Reise vor. Erkundigen Sie sich im Reisebüro und bei einem speziellen Arzt für Reisemedizin, welche Impfungen Sie für Ihr Reiseland brauchen. Gegen Cholera und Typhus können Sie sich impfen lassen. Die Choleraimpfung ist allerdings nur für Langzeitaufenthalte und Abenteuerreisen sinnvoll. Die Typhusimpfung brauchen Sie nur dann, wenn Sie in eine Region reisen, wo Typhus ständig auftritt. Länder im tropischen Afrika und in Südamerika, wo das Gelbfieber wütet, verlangen oft für die Einreisegenehmigung eine bescheinigte Gelbfieberimpfung. Weitere Reiseimpfungen schützen vor Hepatitis A und B, FSME, Tollwut und Meningokokken.
Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion