Thema der Woche
Gute Aussichten gegen Grippe
Die echte Grippe macht uns übrigens immer noch große Probleme. Zunächst war die Euphorie groß, als man einen Wirkstoff (Neuraminidasehemmer) gegen das Grippevirus gefunden hatte. Doch dann stellte sich heraus, dass das neue Mittel anscheinend bei einigen Menschen nicht half.
Intensive Forschung hat nun ergeben, dass es nicht nur das Grippevirus ist, was uns schadet, sondern in vielen Fällen ein sozusagen außer Rand geratenes Immunsystem: es bildet Dutzende von Boten- und Lockstoffen (Zytokine) für Entzündungszellen, die dem Kranken dann zusetzen. Wissenschaftler sprechen von einem „Zytokinsturm.“ Das Schlüsselelement für die Kontrolle des immunologischen Wirbelwinds ist ein Molekül (Sphingosin-1-phosphat SIP) und sein Rezeptor. Genau dieses Molekül ist wichtig für die Entzündungssignalkette.
Zum Glück haben Forscher mittlerweile ein synthetisches Molekül (SIP Analoga), einen Hemmstoff, entwickelt, der diese selbstzerstörerische Aktion unseres Immunsystems verhindert. Es bindet an den SIP 1 Rezeptor, der Auswurf von Botenstoffen (Sturm) wird verhindert. Obwohl noch einige Fragen offen sind, kann man davon ausgehen, dass sich mit diesem Hemmstoff in Form eines Medikamentes die echte Grippe (Influenza) zukünftig noch effektiver behandeln lässt.
Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion