Thema der Woche
Zwiebelwickel bei Mittelohrentzündung
Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sind besonders gefährdet, dass sich aus einer Erkältung, Grippe oder Masernerkrankung eine Mittelohrentzündung bildet. Dabei gelangen die Viren oder Bakterien durch den Verbindungsgang zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum (Ohrtrompete) ins Mittelohr. Die Ohrtrompete ist bei Kindern noch so eng, dass sie schon bei kleineren Entzündungen zuschwillt. Dies macht sich mit starken Ohrschmerzen bemerkbar.
Um die Schmerzen rasch zu lindern, geben Ärzte dann oft schnell ein Antibiotikum. Das ist bei Kleinkindern zwischen sechs Monaten und zwei Jahren aber gar nicht immer sinnvoll, zeigte eine langjährige holländische Studie von der Forscherin Dr. Maroeska M. Rovers. Vor mehr als zehn Jahren wurden in Allgemeinpraxen die Kleinkinder mit einer Mittelohrentzündung in zwei Gruppen eingeteilt und unterschiedlich behandelt. Die eine Gruppe erhielt Antibiotika. Die andere Gruppe erhielt Plazebos. Überraschenderweise waren die Heilungsverläufe nicht sehr unterschiedlich.
Dreieinhalb Jahre später wurden die Eltern noch einmal angeschrieben. Es zeigte sich, dass die mit einem Antibiotikum behandelten Kinder zu 63 Prozent eine erneute Mittelohrentzündung bekommen hatten. In der Plazebogruppe war das nur zu 43 Prozent der Fall.
Die Forscherin schloss daraus, dass die umstrittene antibiotische Behandlung der Mittelohrentzündung beim Kleinkind nicht nur einen geringen Effekt auf die akute vorliegende Erkrankung, sondern sogar einen ungünstigen Effekt auf die Entwicklung von erneuten Infektionen hat.
Unser Tipp: Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob Sie die Mittelohrentzündung Ihres Kindes nicht auch mit natürlichen Methoden behandeln könnten. Bewährt haben sich Zwiebelwickel: Hacken Sie rohe Zwiebeln klein, wickeln Sie sie in ein Taschentuch und legen Sie dies auf das schmerzende Ohr. Führen Sie ein Handtuch schräg über den Kopf, mit dem Sie den Wickel festbinden. Wenn Sie zudem eine Wärmeflasche auf das Ohr legen, können die entzündungslindernden Zwiebeldämpfe noch besser eindringen.
Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion