Thema der Woche
Tropenmücken in heimischen Friedhofsvasen
Tropische Infektionskrankheiten wie das Chikungunya-Fieber, das West-Nil-Fieber, die japanische Enzephalitis oder das Dengue-Fieber schienen weit weg in andere Teile der Welt zu gehören. Allerdings kennen Krankheiten keine Ländergrenzen. Und wenn die klimatischen Bedingungen angenehm sind, lassen sich bei uns auch fremde Krankheitserreger und -überträger gerne nieder.
So z. B. die asiatischen Buschmücken. Diese finden neuerdings offenbar besonders angenehme Lebensbedingungen in hiesigen Friedhofsvasen. Zumindest hatte die Universität Zürich bei einer Untersuchung entdeckt, dass sich diese fremden Mücken im Dreiländerdreieck Schweiz, Deutschland und Frankreich auf einem Areal von fast 1.400 km2 bereits häuslich niedergelassen und dort die einheimischen Mücken verdrängt haben. Asiatische Buschmücken vermehren sich in stehendem Gewässer, das sich erwärmen kann. Neben den Friedhofsvasen ist dies auch in entsorgten Autoreifen oder kleinen Mulden der Fall. Dies schreibt die Zeitschrift Medical Tribune (Ausgabe 37/2009).
Das Gefährliche an den asiatischen Buschmücken: Sie sind Wirte für Viren, die das West-Nil-Fieber und die japanische Enzephalitis verursachen. Beide Tropenkrankheiten rufen erst einmal ein grippeähnliches Krankheitsbild hervor, können dann aber auch in eine gefährliche Gehirnhautentzündung übergehen.
Unser Tipp: Bei Fieber und Abgeschlagenheit denkt bei uns momentan jeder sofort an die Schweinegrippe. Dass auch andere Krankheiten dahinter stehen können, wird oft ausgeblendet. Wenn aber auch Bewusstseinstrübung und Verwirrtheit zu den Symptomen hinzukommen, sollten Sie unbedingt einen Reisemediziner oder das Tropeninstitut anrufen. Es könnte sich auch einmal um eine importierte Krankheit handeln.
Autor: Wissen Gesundheit-Redaktion