Thema der Woche
Keine Zecken-Entwarnung nach dem kalten Winter
Jetzt werden sie wieder aktiv. Denn trotz des kalten Winters könnte die Zeckenplage und damit auch das Gesundheitsrisiko weiter ansteigen. Darauf weist die Bayerische Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen hin. Gefährlich sind jedoch nicht die Zecken an sich, sondern die Krankheitserreger, die sie mit sich herumtragen. Dies sind einmal die sogenannten FSME-Viren, welche eine Hirn-Hirnhautentzündung hervorrufen können. Und es sind zum andern bestimmte Bakterien, welche eine Art Nervenentzündung bewirken, die Borreliose. Gegen die FSME-Viren kann man impfen. Doch die Bayerische Gesellschaft befürchtet in diesem Jahr eine gewisse Impfmüdigkeit. Viele Menschen haben in den letzten Monaten einfach zu viel über die Schweingrippeimpfung gehört, sodass sie des Themas generell überdrüssig geworden sind. Auch denken sie möglicherweise, dass aufgrund des kalten Winters die Zeckenplage dieses Jahr schon nicht so groß werden wird. Doch letzteres ist wie gesagt eine Fehlannahme. Kürzlich wurden sogar FSME-Viren vor dem nördlichen Polarkreis gefunden.
Und übrigens wird FSME nicht nur durch Zeckenstiche übertragen. Auch über unbehandelte Milch von infizierten Kühen kann das Virus weitergetragen werden. Früher war dies sogar einmal der üblichere Weg, weswegen die FSME auch „undulierendes Milchfieber“ genannt wurde.
Unser Tipp: Wenn Sie sich viel im Freien bewegen, dann lassen Sie sich impfen. Es sollten mindestens vier Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung liegen. Ein Schutz ist frühestens 14 Tage nach der zweiten Impfung zu erwarten. Nach der dritten Impfung neun bis zwölf Monate später hält der Schutz bis zu fünf Jahre. Auch gibt es Schnellimmunisierungen mit drei Impfungen in drei Wochen.
Autor: Wissen Gesundheit - Dr. Beatrice Wagner