Thema der Woche
Aktiver Lebensstil ist entscheidender als biologisches Alter
Leistungseinschränkungen im mittleren Lebensalter werden häufig auf Alterungsprozesse zurückgeführt. Auch zahlreiche sportmedizinische Studien gehen von früh eintretenden altersbedingten Leistungsminderungen aus: So soll beispielsweise die Ausdauerleistungsfähigkeit nach dem 30. Lebensjahr um bis zu 15 Prozent pro Lebensjahrzehnt abnehmen. Aber wichtiger als das biologische Alter ist die Lebensweise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschungsgruppe um den Sportmediziner Professor Dieter Leyk von der Deutschen Sporthochschule Köln. Untersucht wurde der Einfluss von körperlicher Aktivität und Training auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Dazu analysierten die Forscher die Laufzeiten 376 313 Marathon- und 237 028 Halbmarathonteilnehmern von 20 bis 80 Jahren. Die Laufzeiten, das Alter und das Geschlecht konnten den offiziellen Teilnehmerlisten entnommen werden. Hier zeigte sich schon einmal: Erste, wenngleich geringe altersbezogene Leistungseinbußen treten erst in den Gruppen der über 54-jährigen Männer und Frauen auf. Ein Viertel der Seniorensportler ist allerdings auch schneller als die meisten jüngeren Marathon- und Halbmarathonläufer. Diese Ergebnisse widerlegen also das Vorurteil, das Alter sei per se leistungsmindernd.
Dann wurden darüber hinaus 13.000 Sportler zu Alltagsgewohnheiten, Gesundheit, Arbeit, Motivation zum Sporttreiben und zum Training befragt. Hier bestätigte sich: Auch die in der Bevölkerung häufig schon im mittleren Lebensalter auftretenden gesundheitlichen Einschränkungen und Leistungsminderungen sind nicht auf die Alterung, sondern primär auf ungünstige Alltagsgewohnheiten und fehlendes Training zurückzuführen.
Unser Tipp: Zum Neu- oder Wiedereinstieg in den Sport ist es nie zu spät. Auch ältere Nicht-Sportler/innen können durch regelmäßiges Training bemerkenswerte Leistungssteigerungen und viele gesundheitlich positiver Effekte erzielen. Jetzt, bei dem trüben Wetter, ist es genau die richtige Jahreszeit, um mit Sport anzufangen. Der heiße Tee vor dem warmen Ofen schmeckt hinterher umso besser.
Autor: Wissen Gesundheit - Dr. Beatrice WagnerWeitere Themen:
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