RATGEBER - Essbrechsucht
Essbrechsucht (Bulimie)
Die Essbrechsucht Bulimie gehört, wie auch die Magersucht (Anorexie) zu den krankhaften Essstörungen. Es handelt sich um schwere ausgeprägte Krankheitsbilder, von denen zusammen genommen etwa 4 bis 5 Prozent der Frauen zwischen 14 und 35 Jahren, sowie einige junge Männer betroffen sind. Von Essproblemen, also der noch nicht so schweren Form, sind schätzungsweise 30 Prozent der Schülerinnen und immerhin 13 Prozent der Schüler in Deutschland betroffen, zeigte eine Studie der Universität Jena. Denn auch ein gesteigerter Diätwahn und der übertriebene Gebrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln zählen zu den Essproblemen und bahnen oftmals den Weg zur Magersucht und Essbrechsucht.
Bei der Essbrechsucht treten regelmäßige Essattacken auf, an deren Ende ein selbst herbeigeführtes Erbrechen steht. Dies kann dreimal in der Woche passieren, oder auch mehrmals täglich. In der Zeit bis zum nächsten Attacke – die Betroffenen sagen dazu „Fressanfall“ – versuchen sie durch übermäßig starke Kontrolle so wenig wie möglich zu essen. Dadurch wird aber das Gegenteil bewirkt, denn irgendwann übermannt einen wieder der Kontrollverlust. Zitat einer Betroffenen: „Die Gier wird unmenschlich groß. Manchmal konnte ich die Packung nicht schnell genug aufreißen. Ich habe dann die Schokolade mitsamt Papier in mich hineingefressen.“