RATGEBER - Magersucht
Therapie
Appelle wie: „Jetzt iss halt normal“, haben keinen Erfolg. Denn Essanfälle sind immer Notsignale, die zeigen, dass ein Mensch nicht im Einklang mit sich selbst ist. Ein Essgestörter ist ständig im Zwiespalt darüber, welchen Signalen er folgen soll, denen aus dem Kopf oder denen aus dem Bauch. Ein normales Gefühl: Hunger zu haben und sich auf ein leckeres Essen zu freuen, kennen die Betroffenen nicht.
Es gibt Hilfen für Essgestörte. Viele Zentren an Unikliniken haben in ihrer psychosomatischen Abteilung eine Spezialambulanz für Essstörungen. Die Ambulanz informiert dann über das weitere Vorgehen. Dies kann eine Weiterbehandlung beim Hausarzt sein, oder eine ambulante Psychotherapie oder ein stationärer Aufenthalt. Auch Kombinationen sind möglich.
Die Behandlung eines Magersüchtigen dauert im Allgemeinen etwa sieben Jahre. Das kann kaum ein Patient ohne Betreuung durchziehen. Wichtig sind hier Selbsthilfegruppen. Wichtig sind aber auch die Einstellung der Angehörigen und Freunde. Es gilt vor allem, das Selbstwertgefühl des Betroffenen zu korrigieren. Er muss lernen, das Selbstwertgefühl nicht nur aus dem Körperlichen zu ziehen, sondern auch aus anderen Dingen.