RATGEBER - Bluterkrankheit (Hämophilie)
Ähnlich: das Von-Willebrand-Symptom
Wenn man von der Bluterkrankheit spricht, meint man immer den Mangel an Gerinnungsfaktoren. Doch es gibt noch weitere Gründe, warum bei Menschen die Gerinnung nicht einsetzt. So z. B. das „Von-Willebrand-Symptom“. Bei dieser Erkrankung ist ein bestimmtes Protein entweder fehlerhaft oder zuwenig vorhanden. Das Protein bildet den Lockstoff für die Blutplättchen. Die Anzeichen sind ähnlich wie bei der Bluterkrankheit: starke Blutungen nach Verletzungen und Operationen. Ein Anzeichen sind auch spontanes Nasenbluten und eine besonders starke Periode.
Die Erkrankung wird vererbt, allerdings auf anderem Wege als die Bluterkrankheit. Deswegen sind hiervon Männer und Frauen gleich häufig gefährdet. Es ist zudem die häufigste angeborene Blutungsneigung in unserer Bevölkerung. Ca. 800.000 Menschen sind betroffen, im Gegensatz dazu gibt es „nur“ etwa 6000 Bluter. Trotzdem wissen viele nicht, ob auch bei ihnen der besagte Lockstoff fehlt. Dies kann bei Operationen, Zahnziehen, Entbindungen oder Unfällen lebensbedrohlich auswirken. Das Von-Willebrand-Syndrom wird mit Gerinnungsfaktor VIII behandelt, und zusätzlich mit dem fehlenden Lockstoff.