RATGEBER - Bluterkrankheit (Hämophilie)
Auch Gelenke können bluten
Gelenke sind bei Blutern besonders gefährdet. Denn die Gelenkinnenhaut ist sehr stark durchblutet. Nur so kann sie die Gelenkschmiere bilden, welche wiederum den Knorpel mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig wird sie bei jeder Bewegung strapaziert. Hier kann es immer mal wieder zu Mikrorissen kommen, die zu Einblutungen ins Gelenk führen. Das Blut sammelt sich dann in der Gelenkkapsel. Diese reagiert mit einem Entzündungsvorgang darauf. Sie schwillt an, erwärmt sich und schmerzt. Durch die Entzündung kommt es auch zu Wucherungen und Vernarbungen. Das macht das Gelenk für weitere Einblutungen anfällig.
Aus diesem Grund finden Gelenkblutungen oft immer wieder im gleichen Gelenk statt, welches dann letzten Endes völlig unbrauchbar wird. Bei einer Gelenkeinblutung sollten Sie also sofort eine Extradosis an Gerinnungsfaktoren erhalten, um die Blutung zu stillen. Kühlung mit Eis und Ruhigstellung mit einer Schiene ist auch wichtig. Damit das Gelenk nicht versteift, sollten Sie vom ersten Tag an krankengymnastische Übungen durchführen.