RATGEBER - Herpes
So verläuft eine Infektion
Die Erstinfektion kann völlig unbemerkt ablaufen. In anderen Fällen kann sie aber auch besonders heftig sein. Dann bilden sich schmerzhafte Geschwüre in der Mundhöhle oder am Zahnfleisch. Der ganze Körper reagiert darauf, mit Fieber, Schlappsein, Kopf- und Muskelschmerzen.
Nach zwei Wochen haben es die körpereigenen Abwehrkräfte dann geschafft, die Viren zum größten Teil zu vernichten. Aber bevor sie gänzlich Erfolg haben, wandern die Viren über den sensiblen Gesichtsnerv, den Trigeminusnerv, in einen der Nervenknotenpunkte (Ganglien) im Hirnstamm. Hierhin traut sich keine Abwehrzelle. Dort verbleiben sie unser ganzes Leben lang. Sie überdauern die Wartezeit, bis sie wieder nach außen können, in einem biologisch inaktiven Zustand, d. h., ohne sich zu vermehren. Äußere Reize wie intensive Sonnenbestrahlung, Fieber (man spricht deshalb auch von „Fieberbläschen“), Stress, hormonelle Veränderungen, aber auch körperliche Belastungen oder kleine Verletzungen aber führen dazu, dass das Immunsystem ein bisschen schwächer wird oder auch anderweilig gebraucht wird. Dies reaktiviert die Viren, sie trauen sich aus ihrem Versteck heraus und wandern nach oben. Genau dort, oder nahe der Stelle, wo die Erstinfektion stattgefunden hat, siedeln sie sich wieder an.