RATGEBER - Herzkrank I
Diagnose
Es gibt kein Untersuchungsverfahren, mit dem man eine Herzmuskelentzündung sicher diagnostizieren könnte.
Aber es gibt verschiedene Anzeichen, die es dem routinierten Arzt erlauben, eine Herzmuskelentzündung zu erkennen.
Einen ersten Verdacht wird er z.B. aus einem durchgemachten Infekt herleiten.
Weitere Anhaltspunkte gewinnt er aus Laboruntersuchungen, die ihm Aufschluss über erhöhte Entzündungswerte wie BSG und CRP geben.
Aus dem Ruhe-Elektrokardiogramm sind für ihn die Sinustachykardie, Leitungsstörungen und Extrasystolen entscheidend.
Und die Echokardiographie macht er, um evtl. regionale Wandbewegungsstörungen oder einen Perikarderguss abzuklären.
Ein unklarer Schmerz im Bereich der Herzregion kann also u.U. der Auftakt zu vielen verschiedenen Untersuchungen sein, bei denen die Geduld und Mitarbeit des Betroffenen gefordert sind.
Verdichten sich die Anzeichen auf eine Herzmuskelentzündung, kann der Kardiologe seinen Verdacht durch eine Entnahme von Herzmuskelgewebe überprüfen (Myokardbiopsie).
Die Untersuchung wird in spezialisierten Institutionen im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt und ist schmerzlos. Es wird ein kleines Gewebestück entnommen und mit verschiedenen mikroskopischen und laborchemischen Verfahren genau untersucht.
Neben der Diagnosestellung erlauben histologische und molekularbiologische Analysen auch, die verschiedenen Stadien des Krankheitsverlaufs zu erkennen und daraus eine für den Patienten optimale Behandlung abzuleiten.
Neueste Befunde und Studienergebnisse weisen darauf hin, dass auch die Kernspintomographie des Herzens eine geeignete Methode ist, eine Herzmuskelentzündung zu diagnostizieren.