RATGEBER - Herzkrank I
Wie kommt es zur Herzmuskelentzündung?
Bei einer Herzmuskelentzündung kommt es zu einem Befall von Herzmuskelzellen durch Bakterien oder Viren.
Diese können mehr oder weniger aggressiv sein, und dementsprechend befallen sie eine unterschiedliche Anzahl von Herzmuskelzellen.
In der Regel gelingt es dem Organismus, sein Immunsystem rechtzeitig zu aktivieren, die Erreger zu eliminieren und damit Schäden am Erregungsleitungssystem und/oder an der Herzmuskulatur zu vermeiden.
Die meisten akuten Herzmuskelentzündungen heilen mit einer guten Prognose aus.
Es gibt aber auch Krankheitsverläufe, die mit einer schnell fortschreitenden Herzmuskelschwäche einhergehen und innerhalb weniger Tage zum Tod führen.
Neben der akuten Herzmuskelentzündung, die eher selten ist, gibt es die wesentlich häufigere chronische Verlaufsform (chronische Myokarditis).
Diese ist dadurch charakterisiert, dass sie in eine „dilatative Kardiomyopathie mit Herzmuskelschwäche“ übergehen kann. Es gelingt dem Körper bei der chronischen Form nicht, mit einer zielgerichteten Immunreaktion auf die Entzündung zu antworten.
Die Gründe dafür, warum im einen Fall die Immunantwort funktioniert und die Erkrankung ausheilt, und es dem Körper im anderen Fall nicht gelingt, die eigenen Abwehrkräfte im notwendigen Ausmaß zu mobilisieren, kennen die Herzspezialisten noch nicht.
Es gibt lediglich Hypothesen, dass bei Patienten mit chronischer Herzmuskelentzündung eine Störung im Immunsystem eine entsprechende Immunreaktion verhindert.
