RATGEBER - Herzkrank I
Das Wichtigste über die Herzmuskelentzündung
Die Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist eine entzündliche Erkrankung des Herzens, die vor allem nach einem grippalen Infekt der oberen Atemwege auftritt.
Auch Magen-Darm-Infektionen können durch Adenoviren mit entzündlichen Veränderungen des Herzens einhergehen.
Grundsätzlich kann das Herz bei bakteriellen und vor allem viralen Infekten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Bei der akuten Form der Myokarditis können Erreger ausgeprägte Schäden am Herzen hervorrufen, die das Erregungsleitungssystem und/oder die Herzmuskulatur betreffen.
Bei der chronischen Form, die wesentlich häufiger ist, kann es zum Übergang in eine dilatative Kardiomyopathie mit Herzmuskelschwäche kommen.
Die Beschwerden, die bei Patienten mit einer Herzmuskelentzündung auftreten, sind oft uncharakteristisch.
Die Patienten fühlen sich müde und schlapp, vermindert leistungsfähig und berichten über Luftnot.
Sie können sich aber auch als stechende Schmerzen im Bereich der linken Brustseite, unabhängig von körperlichen Belastungen, äußern.
Bei einigen Patienten sind Herzrhythmusstörungen erstes (und einziges) Symptom.
Verdachtsmomente für das Vorliegen einer Myokarditis sind aus dem Krankheitsverlauf abzuleiten.
Eine Sicherung der Diagnose ist nur durch eine direkte Untersuchung des Herzmuskelgewebes möglich (Myokardbiopsie).
Allgemein akzeptierte Behandlungskonzepte liegen für eine Herzmuskelentzündung nicht vor.
Im akuten Stadium einer Myokarditis ist körperliche Schonung eine der wichtigsten Maßnahmen.
Sind Rhythmusstörungen oder Zeichen einer Herzmuskelschwäche vorhanden, ist eine medikamentöse Behandlung mit Antiarrhythmika, Digitalis, ACE-Hemmstoffen oder Diuretuika notwendig.
Bessern sich die Beschwerden nicht, geht die akute Verlaufsform in ein chronisches Stadium über. Wird dann das Virus weiter nachgewiesen, kommt eine antivirale Behandlung mit Interferon infrage.