RATGEBER - Herzkrank I
Das Wichtigste zur chronischen Herzmuskelschwäche
Von einer Herzmuskelschwäche spricht man, wenn die Pumpleistung des Herzens so weit abnimmt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen gelangen.
Die Herzmuskelschwäche kann sich akut bilden, z.B. im Rahmen eines Herzinfarktes. Sie kann genauso auch als chronische Pumpschwäche auftreten.
Etwa 1 bis 3% aller Menschen in der westlichen Welt leiden unter einer chronischen Herzmuskelschwäche.
Von den vielfältigen Ursachen, die zu einer chronischen Herzmuskelschwäche führen können, sind vor allem der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) und die Erkrankung der Herzkranzgefäße („koronare Herzkrankheit - KHK“) zu nennen.
Diese und andere Ursachen führen dazu, dass die Herzmuskulatur sich nicht mehr koordiniert und kräftig zusammenzieht, sondern müde und schlapp ihre Tätigkeit mehr oder minder erfüllt.
Zeichen einer Herzmuskelschwäche sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Atemnot und Erschöpfung, zunächst bei größeren, später auch bei kleineren Belastungen.
Wird von der Herzmuskelschwäche vor allem die rechte Herzkammer betroffen, kommt es zu sichtbaren Schwellungen (durch Wasseransammlungen) der Knöchel, der Unterschenkel, später auch des Bauches.
Übelkeit, Völlegefühl, Erbrechen und Gewichtsabnahme können die Anzeichen dafür sein.
Der richtige Weg zur Diagnose führt über eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, über technische Verfahren wie EKG, Belastungs-EKG und Echokardiographie bis hin zu „invasiven“ Verfahren einer Herzkatheteruntersuchung mit genauer Beurteilung von linker und/oder rechter Herzkammer bzw. der Herzkranzgefäße.
Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Grundkrankheit. Darüber hinaus stehen Medikamente zur Verfügung, die zu einer Verbesserung der Symptome und der Prognose führen.
Geeignete Medikamente sind Digitalispräparate, Diuretika („wassertreibende“ Medikamente), ACE-Hemmstoffe und Betarezeptorenblocker. Kalziumkanalantagonisten sind bei der chronischen Herzmuskelschwäche nicht angezeigt.
Neue therapeutische Methoden („biventrikuläre Stimulation“) verbessern die Herzmuskelschwäche durch spezielle Schrittmacherstimulations-Verfahren.
Für einige Patienten, die weder medikamentös noch durch Schrittmacher erfolgreich behandelt werden können, kommen chirurgische Maßnahmen in Betracht. Die Herztransplantation ist heute ein Routineverfahren mit guten Erfolgsraten.
