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RATGEBER - Herzkrank II

Funktionsweise des Herzens

Das Herz ist der zentrale Motor des Körpers; wie eine Pumpe hält es den Kreislauf unermüdlich in Gang.
Dabei darf sich das Herz eigentlich keine Störung erlauben, will es nicht das Leben des Menschen gefährden.

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Dies ist umso faszinierender, wenn man bedenkt, wie viele einzelne Funktionen den regelmäßigen Herzschlag garantieren, der sich darüber hinaus auch noch wechselnden Belastungen meist mühelos anpassen kann.

Ist aber nur ein einziger Baustein des Herzens gestört, kann dies eine verminderte Funktion nach sich ziehen. Dazu jetzt mehr.

Wie funktionieren Herzvorkammern und Herzkammern?

Erstmals hat der englische Arzt und Physiologe William Harvey (1578-1657) richtig beschrieben, wie Herzmuskulatur, Herzklappen und Blutkreislauf funktionieren.

Bis dahin hatten viele falsche Vorstellungen über den Blutkreislauf in der Medizinwelt kursiert. Beispielsweise war es vielen Medizinern ein Rätsel gewesen, wo das Blut produziert wird und welche Rolle die Nahrung dabei spielt.

Harvey aber hatte die Funktion des Herzens ausführlich untersucht und die Ergebnisse in seiner bahnbrechenden Arbeit „Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus“ veröffentlicht.

Und so ist der Zusammenhang zwischen Blutkreislauf und Herzschlag richtig: Das Herz ist ein Organ, das auch als Hohlmuskel bezeichnet wird.

Wenn dieser Hohlmuskel sich zusammenzieht (Systole), wirft er dabei Blut in die angrenzenden Arterien aus. Dann erschlafft der Hohlmuskel (Diastole) und schafft damit Raum für das Nachströmen von weiterem Blut.

Dieser Vorgang „Systole-Diastole“ ereignet sich pro Minute etwa 60- bis 100-mal. Das Herz schlägt daher unter normalen Bedingungen etwa 86.000- bis 144.000-mal pro Tag. Dabei wird Blut von den Herzvorkammern über die Herzklappen in die Herzkammern transportiert.

Die Herzklappen erfüllen die Funktion von Ventilen. Die Vorhöfe tragen aktiv zur Füllung der jeweiligen Herzkammer bei.

Ist die Herzkammer gefüllt, beginnt sie sich zusammenzuziehen (Systole), dabei schließt sich die Segelklappe zwischen Vorhof und Hauptkammer und verhindert einen Rückfluss des Blutes in den Vorhof. Das Blut kann dann durch die geöffnete Taschenklappe der Hauptkammer in den Kreislauf gepumpt werden.

Ist die jeweilige Kammer weitgehend leer, fällt durch die Druckabnahme in der Herzkammer die Klappe zwischen Herzkammer und Kreislauf zu, die Kammermuskulatur erschlafft (Diastole) und der erneute Füllungsvorgang beginnt durch Öffnung der Segelklappe zwischen Vorhof und Kammer.

Die von jeder Herzkammer pro Herzaktion geförderte Blutmenge (Schlagvolumen) beträgt bei einem Menschen durchschnittlicher Größe etwa 70 bis 80ml, die Förderleistung des Herzens (Herz-Minuten-Volumen) etwa 5 bis 6 l pro Minute.

Unter maximalen Belastungsbedingungen kann das Herz-Zeit-Volumen bis zu 35 l pro Minute ansteigen.

Pro Tag pumpt das Herz eines Erwachsenen etwa 7200 bis 8640 l Blut.

Wie funktioniert das „Elektrosystem“ des Herzens?

Damit sich der Herzmuskel zusammenziehen kann, sind elektrische Impulse notwendig.

Der Taktgeber, der mit elektrischen Impulsen dafür sorgt, dass sich das Herz zusammenzieht und erschlafft, ist der Sinusknoten.

Er liegt im Bereich des rechten Herzvorhofs an der Einmündung der oberen Hohlvene. Die Nervenzellen, aus denen der Sinusknoten besteht, sind in der Lage, sich elektrisch aufzuladen und den Strom auf die sie umgebenden Herzmuskelabschnitte weiterzuleiten.

Nach einer „Passage“ durch die Vorhöfe gelangt die Erregung zum AV-Knoten, der zwischen Vorhof und Herzkammer liegt.

Die elektrische Erregungswelle wird dann über spezielle Bahnen (His-Bündel, rechter und linker Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern) bis in die Herzspitze weitergeleitet.

Von dort aus geht es zurück, bis schließlich der ganze Herzmuskel erregt ist und sich zusammenziehen kann, um damit die Pumpfunktion wahrzunehmen.

Welche Funktion haben die Herzkranzgefäße?

Das Herz ist nicht nur der Versorgungsmotor für den Körper, sondern muss auch sich selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut „beliefern“.

Diese Aufgabe kommt den Herzkranzgefäßen zu, die aus der Aorta entspringen und kranzförmig um das Herz verlaufen - daher der Name Herzkranzgefäße oder -arterien.

Bei einem etwa 300g schweren Herzen wird der Herzmuskel über die Kranzgefäße mit zirka 250ml Blut pro Minute durchströmt.

Der Rückfluss des Blutes aus dem Herzen zurück in den Blutkreislauf erfolgt über so genannte subepikardiale Venen.


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