RATGEBER - Herzkrank II
Symptome bei Herzrhythmusstörungen
Da die meisten Herzrhythmusstörungen nur gelegentlich auftreten, ist es sehr wichtig, dass die Betroffenen genau auf die Symptome achten und sie dem Arzt exakt beschreiben.
Dennoch ist das Spektrum der Symptome vielfältig und lässt manchmal im Einzelfall keine definitiven Schlussfolgerungen zu.
Herzstolpern
Am häufigsten werden „Aussetzer“ beschrieben, die zum Teil im Hals bemerkt werden.
Andere Symptome von Herzstolpern sind Kurzatmigkeit, Schwitzen, Druckgefühl im Bereich des Brustkorbes, Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Angst, Schwindel oder verstärktes Wasserlassen.
Gelegentlich wird das Herzstolpern auch vom Patienten überhaupt nicht bemerkt und lediglich anlässlich einer EKG-Aufzeichnung festgestellt.
„Gutartiges“ Herzrasen
Bei einem „gutartigen“ Herzrasen beginnt das Herz, plötzlich schnell zu schlagen; es dauert Minuten bis Stunden an und endet abrupt. Der Patient hat dann das Gefühl, das Herz bleibe plötzlich stehen.
Solche Symptome lassen sich auch bei gefährlichem Herzrasen beobachten, sind dann aber meistens von anderen Symptomen begleitet. Das gutartige Herzrasen ist nicht von bestimmten Situationen abhängig.
Beendet werden kann es meist durch Trinken eines Glases kalten Wassers, schlucken, in den Bauch pressen, tiefes Atmen, seltener auch durch akrobatische Aktivitäten wie einen Handstand oder durch gymnastische Übungen.
Während der Anfälle können zusätzliche Symptome wie Schwindel, Druck auf der Brust und leichte Übelkeit verspürt werden; dieses ist aber eher selten.
Die Herzfrequenz liegt meistens zwischen 140 bis 220 Schlägen pro Minute.
Der Arzt wird in diesem Fall auch die Schilddrüse überprüfen, wobei bei einer Überfunktion der Herzschlag meistens dauerhaft zu hoch ist.
Vorhofflimmern
Das Vorhofflimmern - ein unregelmäßiger Herzschlag - zeigt sich auf viele unterschiedliche Weisen.
Manchmal sind ein Unruhegefühl und ein plötzlich einsetzendes Herzstolpern die einzigen Anzeichen.
Eine scheinbar unerklärliche Leistungsminderung und Atemnot bei Belastungen, die man kurz zuvor noch gut bewältigt hat, können auch darauf hindeuten.
Andere Patienten berichten über Schwindel, können sich kaum auf den Beinen halten und fühlen sich schwach und unsicher.
Bei Patienten, die unter einer koronaren Herzkrankheit leiden, kann ein Vorhofflimmern einen Angina-pectoris-Anfall auslösen.
In seltenen Fällen verläuft das eigentliche Vorhofflimmern zunächst gänzlich unbemerkt und kann sich erst später durch Entstehung eines Gerinnsels mit folgender Embolie bemerkbar machen. Schlaganfall, Gefäßverschlüsse oder Sehstörungen sind dann die traurigen Folgen.
Vorhofflattern
Das Vorhofflattern ist eine andere Rhythmusstörung, die im Vorhof entsteht.
In vielen Fällen bemerken die Patienten lediglich, dass das Herz zu schnell schlägt. Je nach Alter und Grunderkrankung nimmt der Betroffene den schnellen Herzrhythmus unterschiedlich wahr.
Die häufigsten Beschwerden sind Herzklopfen, innere Unruhe, Luftnot und schnellere Ermüdbarkeit.
Im Wesentlichen hängen die Auswirkungen des Vorhofflatterns davon ab, ob der Patient an einer Herzkrankheit leidet und wie schwer diese ist.
Junge, herzgesunde Patienten vertragen Vorhofflattern in der Regel ohne Schwierigkeiten.
Ein vorgeschädigtes Herz, z.B. nach einem Herzinfarkt, hingegen kann rasch und manchmal bedrohlich beeinträchtigt werden, wenn Vorhofflattern die Herzleistung plötzlich verringert.
Auch Gerinnselbildungen mit Embolien können Anzeichen dieser Rhythmusstörung sein.
Lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen
Herzrasen, Schwindel und Ohnmachtsanfälle, bei denen das Bewusstsein nicht innerhalb von Sekunden oder Minuten von selbst wiederkehrt, sind vielfach Anzeichen bedrohlicher Herzrhythmusstörungen.
Gefährliche („maligne“) Rhythmusstörungen treten meist aus vollem Wohlbefinden ohne vorherige Warnzeichen auf.
Oft passiert es sogar im Ruhezustand, und nicht einmal, wie man vermuten könnte, bei körperlicher Belastung.
Zunächst verspürt der Patient nur das Herzrasen. Hält dieses länger an oder beschleunigt es sich noch weiter, kann es zu Schwächegefühlen, Atemnot, Enge in der Brust, Übelkeit, Angstgefühlen, Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel und schließlich zum Kreislaufzusammenbruch mit Bewusstlosigkeit kommen.
Bei einigen Patienten kommt es bereits nach wenigen Sekunden zur Bewusstlosigkeit und sie sinken in sich zusammen.
