RATGEBER - Schwindel
Der lageabhängige Schwindel
Weiter gibt es den „lageabhängigen Schwindel“, der bei einer Veränderung der Kopfhaltung auftritt. Man unterscheidet den gutartigen vom zentralen Lageschwindel.
Die gutartige Schwindelform zeigt sich am häufigsten einige Sekunden nach der Lagerung auf die linke oder rechte Kopfseite, aber auch beim Hinlegen, beim Bücken oder Aufrichten. Hier lösen sich Teilchen der Ohrsteinchen (Otolithen) ab, entweder spontan oder in 20 Prozent der Fälle durch eine Schädelverletzung, schwimmen frei in der Innenohrflüssigkeit herum und irritieren die Sinneszellen, die dazu da sind, die Ohrflüssigkeit registrieren.
Mit einfachen Übungen können Sie die Ohrsteinchen wieder aus diesem Teil des Labyrinths herausbefördern. Setzen Sie sich aufrecht auf eine Bettkante oder ein Sofa und lassen sich möglichst rasch in die Seitenlage fallen, in der der Schwindel auftritt. Aber nicht direkt aufs Ohr, sondern eher ein bisschen mehr auf den Hinterkopf. Diese Position halten Sie 30 Sekunden lang aus und wiederholen die Übung ein paar Mal.
Ernsthafter ist die Sache beim zentralen Lageschwindel. Dieser kommt durch Gehirnerkrankungen zustande, welche das Gleichgewichtszentrum im Hirnstamm oder im nahegelegenen Kleinhirn (zer-)stören. Die Ursachen können sein: Tumore, Metastasen, Multiple Sklerose, Hirnblutungen, Infarkte und Migräneattacken.
Ein Schwindel kann also ein Warnhinweis auf eine ernsthafte Krankheit sein, weshalb Sie damit auf jeden Fall zum Arzt sollten.