RATGEBER - Venenerkrankungen
Therapien bei Krampfadern
Kompressionsmaßnahmen bilden die Grundlage der Therapie bei Krampfadern und Beinschwellungen. Der erhöhte Druck, der durch Kompressionsstrümpfe oder -Verbände auf das Gewebe ausgeübt wird, lässt die abgelagerte Flüssigkeit schneller abfließen und wirkt der (Neu)Bildung von Ödemen entgegen. Zudem werden Venenklappen aneinandergepresst, die so wieder besser schließen können.
Die Verödung (Sklerosierung) wird bei kleineren Krampfadern gewählt. Sie kann ambulant und für den Patienten ohne Krankschreibung erfolgen.
Dabei wird in den Krampfaderknoten eine Flüssigkeit eingespritzt, die eine örtlich begrenzte Entzündung hervorruft. Durch diese Entzündung verkleben die Aderwände, und das knotig erweiterte Venenstück bleibt meist verschlossen.
Das Venen-Stripping ist eine Operation, die dann durchgeführt wird, wenn sich an einem der Hauptstämme der oberflächlichen Venen viele Krampfadern befinden.
Dabei wird die Varize freigelegt, ihre Einmündungen unterbunden und schließlich gezogen. Den Abfluss übernehmen dann Seitenäste, medizinisch "Kolateralen" genannt, ähnlich einer Umleitung im Straßenverkehr.
Die minichirurgische Phlebextraktion dient der gezielten Entfernung von Seitenast- und feinen netzförmigen (retikulären) Krampfadern. Sie ist eine Alternative zur Verödungsbehandlung und eine Ergänzung zur operativen Sanierung einer Stammvenenerkrankung.
Eine Wiederöffnung von Venen ist im Gegensatz zu einer Verödung nicht möglich, weil die Vene aufgesucht und mit vielen kleinen Häkchen stückweise herausgezogen wird. Bei der ambulanten Behandlung genügt eine örtliche Betäubung.
Die Therapie mit Lasern hat sich bei der Behandlung von Krampfadern noch nicht durchgesetzt. Anwendung findet diese Therapieart speziell bei der Behandlung von oberflächlichen Erweiterungen von kleinen Venen (Besenreiser).
Chiva ist eine relativ neue spanisch-französische Methode. Die Buchstaben bedeuten aus dem französischen übersetzt: "ambulante, venenerhaltende, Blutfluss korrigierende Behandlung von Krampfadern".
Die Methode umfasst eine spezielle Ultraschalluntersuchung, eine verhältnismäßig kleine Operation und als Nachbehandlung das Tragen eines Kompressionsstrumpfes für eine kurze Zeit.
Das Prinzip beruht darauf, dass die Krampfadern sich zurückbilden, wenn der falsche Blutfluss ausgeschaltet wird. Dieses Ziel erreicht man, indem die Krampfadern nach feststehenden Grundsätzen an bestimmten Stellen unterbunden werden.
Danach kann das Blut nicht mehr rückwärts in die Krampfadern eintreten. Das Blut aus den vielen gesunden Seitenästen kann dagegen auf normalem Wege abfließen. Die Venen sollen sich wieder auf einen normalen Durchmesser zurückbilden.