RATGEBER - Heuschnupfen
Ausblick in die Zukunft
Heuschnupfen kann man zwar ganz gut behandeln, aber bislang nicht heilen. Das könnte sich in Zukunft ändern, belegen zumindest Forschungsergebnisse der Medizinischen Universität in Wien. Dort arbeiten mehrere Wissenschaftler an einer neuen Generation von Medikamenten: Impfstoffe mit künstlichen Pollen. Stoffe, die die Allergie auslösen, nennt man Allergene. Diese kann man jetzt künstlich im Labor nachbauen. Für Gräser und Birken wurden mittlerweile verschiedene Designer-Pollen hergestellt. Es wurden auch schon Allergiker mit den Designer-Pollen gespritzt. In der Folge hatte der Heuschnupfen bei allen behandelten Patienten nachgelassen und die Allergiker brauchten insgesamt 60 % weniger Medikamente gegen den Heuschnupfen. Geheilt wurde allerdings noch niemand. Aber die Forscher sind hier guter Hoffnung, die künstlichen Pollen hätten das Potential zu heilen. Auch für Katzen- und Milbenallergiker konnten die Wiener Forscher Impfstoffe im Labor erzeugen.
Nicht so lange wird es mit einem anderen neuen Therapieansatz dauern: Der Wirkstoff Omalizumab ist ein sogenanntes Biological, welches gentechnisch hergestellt wird. Es dämpft die Wirkung des Immunsystems, indem es freie IgE-Antikörper bindet und die Anzahl der Bindungsstellen (Rezeptoren) für IgE auf den Mastzellen reduziert. Es handelt sich also um einen „Anti-Antikörper“. Omalizumab ist zur Behandlung von allergischem Asthma zugelassen und wurde in Studien bereits mit Erfolg an Patienten mit Heuschnupfen getestet, ist aber hierfür in Deutschland noch nicht zugelassen.