RATGEBER - Heuschnupfen
Hilfe aus der Natur
Hier haben sich bewährt: Homöopathie, Quitte und Zitrone, Pestwurz-Extrakt, Apfelessig, Zink. Allerdings sollte man nicht die Naturheilverfahren anstelle eines Arztbesuches anwenden, sondern zusätzlich – nachdem ein Allergologe die genaue Diagnose gestellt hat.
Homöopathie
Ansatzweise ist die Wirkung einer homöopathischen Therapie bei Heuschnupfen wissenschaftlich belegt. So hat in den Jahren 1980 bis 1989 die Karl- und Veronica-Carsten-Stiftung sieben klinische Doppelblindstudien mit 1038 Heusschnupfen-Patienten (davon 752 Patienten in placebokontrollierten Studien) unter der Leitung von Dr. Markus Wiesenauer gefördert. Überprüft wurde die Wirksamkeit der homöopathischen Therapie mit Galphimia glauca in den Verdünnungen C2, C4, D4, D6.
Die Metaanalyse aller Untersuchungen ergab, dass Galphimia glauca bei Pollenallergie wirksamer ist als das Placebo. Das Homöopathikum konnte ebenso gut die Beschwerden der Patienten lindern wie konventionelle Antihistaminika. Es wird daher eingesetzt bei ausgeprägtem Schnupfen, Niesanfällen, Bindehautentzündung und stark tränenden Augen. Unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung wurden nicht beobachtet.
Neben diesen Kompositionen, deren Wirksamkeit durch Studien bewiesenen werden konnte, gibt es weitere homöopathische Komponenten aus der Erfahrungsheilkunde: Demnach soll Euphrasia officinalis (Augentrost) gegeben werden, wenn die Augen jucken, brennen und gerötet sind, der Patient lichtscheu ist, das Tränensekret brennt und das Nasensekret eher milde ist und wenig stört. Ist es umgekehrt, brennt also das Nasensekret, dann gibt der Homöopath Allium cepa (Küchenzwiebel).
Nicht nur zur Linderung von Symptomen, sondern auch zur Hyposensibilisierung soll die Homöopathie angezeigt sein. Dabei setzt der Homöopath wiederholt Reize, die ein überschießend reagierendes Immunsystem unempfindlicher machen sollen. Es reagiert dann im besten Fall gar nicht mehr auf das Allergen. Die Wirkung erstreckt sich nicht nur auf ein bestimmtes Allergen, sondern unspezifisch auf alle. Daher wird diese Behandlung auch unspezifische Desensibilisierung genannt.
Ein oft angewandtes Kombinationspräparat besteht aus zwei verschiedenen Komponenten: Aus den heilend und ausleitend wirkenden Stoffen Cardiospermum halicacabum (Herzsame) und Thryallis glauca (Zaunrebe) sowie den reizverursachenden Stoffen Ameisensäure und Honigbienengift. Die Behandlung wird von einem Arzt mit Injektionen begonnen und vom Patienten mit Tropfen fortgesetzt. In vereinzelten Untersuchungen konnte eine gute Effektivität dieser Methode nachgewiesen werden. Für Schulmediziner ist die Wirkung der unspezifischen Desensibilisierung damit allerdings noch nicht ausreichend geklärt.
Auf jeden Fall sollte ein Betroffener für sich daraus die Konsequenz ableiten, dass er sich nicht selbst mit diesen Medikamenten behandelt, sondern sich in die Hände eines Allergologen oder auch eines erfahrenen Homöopathen begibt, der seine Therapie entweder aus Studien oder aus der Erfahrungsheilkunde ableitet.
Quitte und Zitrone
Typisch bei Heuschnupfen ist die übermäßige Reaktion der Nasenschleimhaut, die mit vermehrter Nasensekretion reagiert. Hier hilft die Zitrone mit ihrer adstringierenden Wirkung der Nasenschleimhaut, zum normalen Zustand zurückzufinden.
Auszüge aus Quitte stabilisieren mit ihrem hohen Anteil an Pektin die Schleimhäute und wirken so zusätzlich bei allergisch bedingtem Schnupfen.
Beide Naturwirkstoffe gibt es auch kombiniert als Spray in Apotheken. Das Gute daran: Die Kombination ist ein Akutmittel, sie wirkt also sofort.
Pestwurz-Extrakt
Pestwurz macht die Nase frei. Eine Studie von Dr. Andreas Schapowal aus der Schweiz zeigte, dass sich bei Patienten, die Tabletten aus Pestwurzextrakt bekommen hatten, ähnliche Therapieerfolge zeigten wie bei der Vergleichsgruppe, welche wie gewohnt ein Antihistaminikum einnahm.
Apfelessig
Apfelessig mildert die Befindlichkeitsstörungen bei Heuschnupfen wie juckende Augen, Tränenfluss und Hautrötungen. Außerdem regt er den Stoffwechsel an und stärkt das Abwehrsystem. Apfelessig kann bei Gesichtsdampfbädern verwendet oder als Getränk eingenommen werden. Zur Abhärtung werden Ganzkörperwaschungen und Wassertreten in der Badewanne bei knöchelhohem Wasser mit einer Tasse Apfelessig empfohlen. Eine adäquate Therapie wird Apfelessig vermutlich nicht ersetzen können. Als unterstützende Therapie ist jedoch nichts gegen seine Verwendung einzuwenden.
Zink
In einer Studie mit Heuschnupfen-Patienten wurde bei über 70 Prozent der mit Zink behandelten Allergiker eine gute bis sehr gute Besserung erzielt. In der Kombination von Zink mit Histidin wurde die Wirksamkeit noch gesteigert. Auch hier gilt: Ein Heuschnupfen gehört in die Hände eines Allergologen. Zink (plus Histidin) kann nur unterstützend wirken.