RATGEBER - Hämorrhoiden
Die Behandlung
Im Stadium 1 reicht es, die Lebensumstände zu verbessern. Essen Sie ballaststoffreich, sprich viel Gemüse und Obst, trinken Sie zwei Liter Wasser am Tag und bewegen Sie sich viel. Meiden Sie scharf gewürzte, blähende und stopfende Speisen. Unterstützend kann der Arzt juckreizmindernde Salben verordnen, z. B. mit dem Wirkstoff Hamametum (Zaubernuss). Auch Zäpfchen und Salben mit dem lokalen Betäubungsmittel Lidocain sind hier wohltuend.
Im Stadium 2 kann der Arzt einen Stoff hineinspritzen, der bewirkt, dass die Venen vernarben und sich schließen (Verödung). Alternativ kann eine Salbentherapie helfen. Hier hat sich natürlicher Wirkkomplex mit inaktivierten Mikroorganismen bewährt (z. B. Posterisan), der lokal die Immunabwehr stimuliert. Regelmäßig aufgetragen, können Sie damit langfristig verhindern, dass das Leiden schlimmer wird und in das nächste Stadium übergeht. Im Stadium 3 und 4 werden die sich herauswölbenden „Darm-Krampfadern“ operativ entfernt. Dies konnte bisher eine sehr unangenehme Angelegenheit sein.
Mittlerweile gibt es ein schonendes Verfahren, nämlich die „Stapler-Methode“. Hier entfernt ein Klammergerät kreisförmig überflüssiges Hämorrhoidialgewebe. Wundränder werden danach mit Titanklammern verschlossen. Der Eingriff dauert höchstens 20 Minuten und die Patienten fühlen sich bereits am nächsten Tag in ihrem Alltag kaum beeinträchtigt. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Sind zusätzlich große innere Hämorrhoiden vorhanden, werden diese mit elastischen Bändern abgebunden. Diese Ligatur führt dazu, dass die Hämorrhoiden austrocknen und sich schmerzlos ablösen.
Generell gilt: Für die Reinigung ist feuchtes weiches Toilettenpapier sinnvoll. Besser aber ist es, Sie säubern den Analbereich nach jedem Stuhlgang vorsichtig mit lauwarmem klarem Wasser ohne Seife. Unverzichtbar ist das anschließende sorgfältige Trockentupfen. Lauwarme Kamillesitzbäder schaffen Abhilfe, falls Brennen und Juckreiz auftreten. Außerdem sollten Sie kochfeste, atmungsaktive Baumwollunterwäsche tragen.
Übrigens: Wenn es im Analbereich schmerzt, juckt oder blutet, müssen nicht immer Hämorrhoiden die Ursache sein, sondern kann auch Schlimmeres bedeuten. Gehen Sie also auf jeden Fall zu einem Allgemeinarzt mit Schwerpunkt für Darmerkrankungen, oder lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt zu einem Proktologen überweisen.