RATGEBER - Leistenbruch
Therapie bei einem komplizierten Leistenbruch
Kompliziert wird es bei einem irreponiblen Leistenbruch. Hier kann der Bruchinhalt nicht zurückgeschoben werden. Es besteht die Gefahr einer Einklemmung der herausgedrückten Eingeweide. Dabei kann z. B. das hindurchgedrückte Darmstück von der Blutzufuhr abgeschnitten werden oder sich entzünden. Wenn das passiert ist, muss sofort innerhalb der nächsten vier bis sechs Stunden operiert werden.
Es gibt verschiedene Operationstechniken. Sie folgen alle den gleichen Prinzipien. Der Bruchinhalt wird abgetragen oder zurückgeschoben. Der Bruchsack wird beseitigt (abgeschnitten). Die Bruchlücke wird verschlossen. Dies kann mit einem kegelförmigen Netz aus Polypropylen geschehen. Dieses kegelförmige Netz wird in die Bruchlücke eingeführt und von innen fixiert. Dann wird darüber ein zweites, diesmal flaches Netz gelegt. Diese innere Kunstgewebeplatte ersetzt frühere Methoden. Seitdem gibt es kaum mehr Rückfälle. Die Operation wird ambulant durchgeführt und dauert nur 20 bis 30 Minuten. Neben dem Entfernen des Blinddarm-Fortsatzes ist dies die zweithäufigste chirurgische Bauchoperation.