RATGEBER - Magengeschwür
Magenspiegelung: Wann ist sie angeraten?
Wenn Sie mit akuten Magenbeschwerden zum Arzt gehen, macht er in der Regel erst einmal eine „Blindtherapie“. Das heißt, er kombiniert aufgrund Ihrer Krankheitsanzeichen, dass Sie eine Magenschleimhautentzündung haben, und verschreibt Ihnen in den meisten Fällen einen Protonenpumpenhemmer.
Wenn die Therapie allerdings nach zwei Wochen nicht anschlägt, wird er Sie zu einer Magenspiegelung (Gastroskopie) bestellen.
Weiterhin sollten alle Magenbeschwerden, die über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen, ärztlich abgeklärt werden. Hier lässt sich eine sichere Diagnose hauptsächlich mit Hilfe einer Magenspiegelung stellen.
Der dritte Grund für eine Magenspiegelung ist ein zuvor festgestelltes Magengeschwür. Hier muss eine Kontrolle nach vier bis sechs Wochen erfolgen, unabhängig davon, ob Sie noch Beschwerden haben oder nicht.
Auch wenn jemand aus Ihrer Familie an einem Magenkrebs verstorben ist, heißt das für Sie, dass Sie sich ab 45 regelmäßig einer Magenspiegelung unterziehen sollten.
Der große Vorteil eines Gastroskops: Der Arzt kann ins Innere des Menschen schauen und gleichzeitig eine Gewebeprobe entnehmen. Entdeckt er beispielsweise auf den Schleimhäuten des oberen Verdauungstrakts eine Gewebewucherung, nimmt er noch in der gleichen Sitzung eine Gewebeprobe (Biopsie), die dann auf das Magenbakterieum Helicobacter pylori oder auf Krebszellen hin untersucht wird.
Möglich ist zudem, auffällige Areale sogleich zu behandeln. Mit winzigen Zangen oder Schlingen lassen sich kleinere Wucherungen direkt entfernen. Mittels eines elektrischen Instruments ist es möglich, beispielsweise Gefäße zu veröden und somit Blutungen zu stoppen.
Dank spezieller Beruhigungsmittel und Sprays ist eine Magenspiegelung heute gut auszuhalten, das früher so ungenehme Würgegefühl taucht nur noch abgeschwächt auf.