RATGEBER - Magengeschwür
Ursache von Magenreizungen
Wie aber kann es sein, dass der eigentlich so robuste Magen gereizt wird? Die häufigste Ursache ist ein kleines Magenbakterium, das den Namen Helicobacter pylori trägt. Dieses Bakterium lebt in der Magenschleimhaut, wo es den sauren Magensäften nicht so stark ausgesetzt ist, und produziert dort schädliche Enzyme, welche die Schleimhaut angreifen.
Die Hälfte der Weltbevölkerung muss übrigens mit diesem Bakterium leben, und fast immer führt ein solcher Befall zu einer Magenschleimhautentzündung. Diese kann stark schmerzen, sie kann aber auch jahrelang nur ein leichtes Unwohlsein verursachen. Wenn man aber nichts dagegen macht, bildet sich unter Umständen ein Magengeschwür.
Um sicher zu sein, dass das Magenbakterium tatsächlich der Übeltäter ist und um zu erfahren, welche Schäden es schon angerichtet hat, wird eine Magenspiegelung gemacht. Dabei entnimmt der Arzt auch eine kleine Gewebeprobe. Mit ihr kann er schnell erkennen, ob das Magenbakterium vorhanden ist.
In dem Fall verschreibt er meistens drei verschiedene Antibiotika. Die Tabletten werden eine Woche lang eingenommen. Damit wird das Bakterium ausgerottet und die entzündeten Stellen können heilen.
Eine andere häufige Ursache ist die zu starke Produktion von Magensäure. Ursache hierfür ist oft Stress. Dies kann psychischer Stress sein, wenn man zum Beispiel in einer unklaren Liebesbeziehung lebt und nicht weiß, ob die Partnerin oder der Partner seine Liebe wirklich erwidert. Oder es kann auch körperlicher Stress sein.
So neigen Menschen dazu, die auf der Intensivstation mit schweren Verletzungen liegen, automatisch auch noch eine Magenschleimhautentzündung zu bekommen. Warum? – Das ist noch gar nicht so richtig geklärt.
Die einen vermuten den Grund darin, dass bei Stress der Magen schlechter durchblutetet wird und damit die Schutz- und Erneuerungsfähigkeit der Magenschleimhaut geschädigt wird. Andere vermuten, dass Patienten auf der Intensivstation auch oft durch Infusionen ernährt werden. Dadurch ist der Magen „arbeitslos“, er übersäuert und verursacht Probleme. Deswegen bekommen alle Patienten auf der Intensivstation vorsorglich Magenpräparate (z. B. Protonenpumpenhemmer).