RATGEBER - Schilddrüse
Die Schilddrüse in besonderen Lebensabschnitten
Eine gut funktionierende Schilddrüse ist wichtig für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele.
Ihre Wirkung beginnt schon vor der Geburt, begleitet die Entwicklung in der Kindheit und spielt bis ins hohe Alter eine bedeutende Rolle.
In Deutschland sind aber vier von fünf Schwangeren nicht ausreichend mit Jod versorgt.
Sie gefährden dadurch nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die geistige und körperliche Entwicklung ihres werdenden Kindes.
Am sichersten lässt sich der erhöhte Jodbedarf in Schwangerschaft und Stillzeit durch Jodidtabletten decken. Empfohlen werden 200 Mikrogramm täglich.
Auch eine bereits existierende oder erst während der Schwangerschaft entstandene Unter- oder Überfunktion muss behandelt werden. Fehlfunktionen der mütterlichen Schilddrüse sind mit Risiken wie Früh- und Fehlgeburten oder einer erhöhten Missbildungsrate verknüpft.
Eine Unterfunktion wird mit Schilddrüsenhormonen, deren Dosierung in der Schwangerschaft meist erhöht werden muss, behandelt.
Eine Überfunktion wird mit Schilddrüsenblockern (Thyreostatika) in möglichst niedriger Dosis therapiert.
Mütter mit einer Basedow-Erkrankung sollten ihre TRAK-Werte kontrollieren lassen. Diese Antikörper passieren den Mutterkuchen (Plazenta) und können auch nach der Geburt eine Zeit lang beim Neugeborenen eine ungünstige Wirkung ausüben.
Bei Kindern ist der Jodmangelkropf sehr häufig. Er lässt sich mit Jodtabletten einfach behandeln.
Erkrankungen wie Überfunktion, Unterfunktion oder Krebs sind zwar selten, können aber auch bei Kindern vorkommen. Sie werden behandelt wie bei Erwachsenen. Medikamentendosierungen werden dem kindlichen Körper angepasst.
Eine untere Altersgrenze für die Radiojodbehandlung existiert heute nicht mehr. In Europa wird sie in der Regel bei Kindern aber nicht eingesetzt. Szintigramme sind dagegen auch bei Kindern gefahrlos möglich.
Bei alten Menschen nehmen Veränderungen in der Schilddrüse wie Kropf, Knoten, Zysten, Verkalkungen oder eine Unterfunktion an Häufigkeit zu.
Die Symptome einer Funktionsstörung zeigen sich bei älteren Menschen nicht mehr so typisch wie bei jüngeren und werden leicht mit "Altersschwäche" verwechselt.
