RATGEBER - Zwölffingerdarm-Geschwür
So kommt es zum Geschwür
Wenn das Gleichgewicht zwischen schleimhautschützenden und aggressiven Faktoren gestört ist, kommt es zu einem Geschwür. Dies ist ein entzündeter kreisrunder Krater in der Darmschleimhaut und der darunter liegenden Muskelschicht, in dem sich Eiter bildet. Im schlimmsten Fall durchbricht das Geschwür die Darmwand. Dadurch kann es zu Blutungen aus den Blutgefäßen der Darmwand kommen, die unbehandelt innerhalb von kurzer Zeit zum Tod führen. Andere Geschwüre durchbrechen in Richtung Bauchhöhle und lösen hier eine Bauchfellentzündung aus, die ebenfalls lebensgefährlich ist. Noch vor 50 Jahren starben viele Menschen an diesen Folgen eines Zwölffingerdarmgeschwürs. Doch seitdem hat sich viel getan.
1983 wurde entdeckt, dass der Hauptgrund des Geschwürs die Besiedelung des Magens mit dem „Magenteufel" Helicobater pylori ist. Diese Bakterien können in der sauren Umgebung des Magens überleben. Ihre Stoffwechselprodukte (zum Beispiel das Gas Ammoniak, siehe oben) sowie Zellgifte gelangen auch in den Zwölffingerdarm und schädigen dort die schützende Schleimhaut. Ein Geschwür entwickelt sich hier aber meist nur, wenn zusätzlich Alkohol und Rauchen die Schleimhäute reizen.
Weil aber auch Krebs die Ursache von Schmerzen sein kann, ist eine Magen-Darmspiegelung unvermeidlich. Denn hierbei wird das Geschwür sichtbar. Außerdem kann der Arzt Magengewebe entnehmen und Magenbakterien oder Krebszellen untersuchen. Zudem können blutende Geschwüre verschlossen werden. Mit zwei Sorten Antibiotikum wird das Magenbakterium anschließend beseitigt. Ein medikamentöser Säureblocker verhindert eine übermäßige Magensäureproduktion. Damit bessert sich auch das Zwölffingerdarmgeschwür.
