RATGEBER - Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Heute beginne ich mit einer Geschichte. Vor einem Jahr wurde bei Steve Jobs, dem bekannten Erfinder und Chef von Apple-Computern im Ultraschall ein Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Die Ärzte sagten ihm, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine bösartige unheilbare Form handle, Steve Jobs sollte nach Hause gehen und seine Sachen in Ordnung bringen, er habe noch drei bis sechs Monate zu leben.
Am Abend wurde dann im Krankenhaus noch eine Biopsie vorgenommen. Die Ärzte hatten Tränen in den Augen, als sie die Zellen unter dem Mikroskop betrachteten, denn – er hatte eine ganz seltene, heilbare Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs, die operativ entfernt werden kann. Die Operation wurde durchgeführt, und heute geht es ihm wieder gut.
Warum ich diese Geschichte erzähle? Erstens zeigt sie uns Ärzten, dass es einfach falsch ist, vor einer exakten Diagnose einen Patienten mit schlechten Nachrichten verrückt zu machen. Und zweitens ist das Kapitel Bauchspeicheldrüsenkrebs im Allgemeinen sehr traurig, denn es handelt sich um einen sehr tückischen Krebs, den man spät erkennt und der schlecht zu behandeln ist. Deshalb gibt jede positiv verlaufende Geschichte Hoffnung. Und die brauchen wir gerade in der Krebstherapie mehr denn je.
Betroffen sind vom Bauchspeicheldrüsenkrebs oft Männer zwischen 50 und 60 Jahren. Von 100.000 Menschen bekommen pro Jahr 2 bis 10 diese Erkrankung. Oft entsteht sie aus einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung, deren Hauptursache der Alkohol ist. Aber auch rauchen, sowie ein erhöhter Fett- und Eiweißkonsum sind Risikofaktoren. Meist ist es die bösartige Form, in seltenen Fällen auch die gutartige.