RATGEBER - Hirntumor
Therapie
Zur Therapie kommt es darauf an, um welche Art von Hirntumor es sich handelt. Wenn möglich, wird er chirurgisch entfernt. Bei kleinen oder gutartigen Tumoren ist dies meist gefahrlos. Oft aber liegt die Geschwulst an einem schwer zugänglichen Gebiet, wo die Gefahr von bleibenden Gehirnschädigungen besteht. Trotzdem aber muss im Normalfall jede Geschwulst entfernt werden, da sie sonst weiterwächst und gesundes Nervengewebe verdrängt. Nur bei langsam wachsenden und sehr kleinen Tumoren und bei älteren Patienten lässt man die Geschwulst unter Umständen so wie sie ist, um keine Operationsrisiken einzugehen. Manchmal schließt sich an die Operation eine Strahlen- oder eine Chemotherapie an, um übrig gebliebene Zellen noch zu erwischen.
Relativ neu ist die Radiochirurgie, hier wird stark gebündelte Strahlung eingesetzt, um den Tumor zu entfernen. In Zukunft wird die Nanotherapie eine größere Rolle spielen. Erforscht wurde dies am bösartigen Gliom (am Glioblastom): Es werden Billionen winziger Nanopartikel mit einem Kern aus Eisenoxid direkt in den Hirntumor gespritzt. Weil sie eine Zuckerhülle haben, werden sie von den Krebszellen gierig aufgenommen. Dann wird von außen ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, wodurch sich die Eisenpartikelchen erwärmen. Dies schädigt den Tumor. Studien in Zusammenarbeit mit der Charite verliefen vielversprechend, die Forscher rechnen damit, dass diese Anwendung möglicherweise schon in diesem Jahr möglich sein wird.